Bauwerk

Bergrettung Lienz
okai - Lienz in Osttirol (A) - 2019
Bergrettung Lienz, Foto: Wolfgang Retter
Bergrettung Lienz, Foto: Wolfgang Retter
23. Oktober 2020 - Architektur Haus Kärnten
Das vorliegende Projekt beinhaltet die neuen Räumlichkeiten der Bergrettung Lienz, welche in Verbindung mit dem Projekt COOL´s (privates Rafting + Outdoorunternehmen) in enger Abstimmung und Zusammenarbeit entwickelt wurde.
Auf Basis einer gemeinsamen Studie im Herbst 2014 (Arch. Madritsch / Arch. Thalmann) wurde in Abstimmung mit den Betreibern ein Gemeinschaftsprojekt für die Funktionen Outdoorbetrieb COOL´s und Einsatzzentrale Bergrettung entwickelt und der Stadt Lienz präsentiert.
In weiterer Folge wurde das Projekt aus rechtlichen Gründen seitens der Stadt in zwei getrennte Projekte gesplittet.
Im östlichen Teil befindet sich das COOL´s (Bearbeitung durch Arch. Madritsch), und im westlichen Bereich die hier vorgestellte Einsatzzentrale der Bergrettung Lienz (Bearbeitung okai - Arch. Thalmann). Die getrennten Projekte wurden auch weiterhin zwischen den beiden Büros abgestimmt, um ein nach Außen hin als Einheit erlebbares Gebäude zu gewährleisten.

Am Fuß des Lienzer Schloßberges in der Pfister, dem geografischen Beginn des Iseltales , befindet sich das Grundstück direkt an der Aufschließungsstraße nur ein paar Meter von der Isel entfernt. Der Ort bietet einen entsprechenden strategischen Standort im Einsatzfall und außerdem genügend Platz für die privaten PKW´s der Einsatzkräfte, weiters einen idealen Landeplatz für den schon seit langem gut frequentierten Raftingsport auf der Isel.

Für die Bergrettung wurde schon längere Zeit ein neuer Einsatzstandort diskutiert, da beim bestehenden Standort einsatzstrategische und räumliche Schwierigkeiten vorhanden waren, welche nicht bzw. nur kompromissorientiert zu beheben gewesen wären.
Im Zuge der Projektentwicklung wurde auf dieser Basis die Studie in enger Zusammenarbeit mit dem Vorstand der Bergrettung Lienz erarbeitet. Diese Studie wurde auf das vorhandene Budget der BRD für einen Neubau angepasst und als Entwurf ausgearbeitet.

Im Wesentlichen handelt es sich beim Entwurf für die Bergrettung um eine kleine, funktional abgestimmte Einsatzzentrale, die in ihrer Benützung optimal auf die erforderlichen Einsatz- und Übungszwecke abgestimmt wurde.
Das EG teilt sich in die Garage mit den Einsatzautos, den direkt zugeordneten Lagerraum mit Trockenmöglichkeit für das Gerät, einen Saniraum für medizinisches Material und die eigentliche Einsatzzentrale mit Funkraum und Einsatzraum.
Im OG befinden sich der Gemeinschaftsraum mit Teeküche, Nebenräumen, Übungsterrasse und auch gefahrenzonenbedingt die Heizzentrale (Hochwasser).

Aus Gründen des Hochwasserschutzes und Brandschutzes wurde die Garage im EG betoniert hergestellt. Die Betonoberflächen bilden den monolithischen Sockel, der die Bergrettung mit dem COOL´s verbindet.
Das Obergeschoß und Teile des Erdgeschoßes wurden im Sinne der Bergrettung und ihrer Naturverbundenheit als Holzbau konzipiert und im Mischsystem aus massiven BSP Teilen und Riegelwänden errichtet.
Innen wurden alle massiven Teile sichtbar belassen und die Riegelwände mit Fichtenschalungen belegt. Im Außenbereich wurden beide Baukörper mit einer Lärchenfassade verkleidet, welche wiederum das Gemeinsame der beiden Funktionen zusammen fließen läßt.

Es entstand so ein kleines Zentrum in dem die unterschiedlichen Nutzungen voneinander profitieren und das Gemeinsame ein wesentlicher Teil der Konzeption darstellt. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architektur Haus Kärnten

Ansprechpartner:in für diese Seite: Nadine Thalerthaler[at]architektur-kaernten.at

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