Bauwerk

Volksschule Veitingergasse
Klammer Zeleny - Wien (A) - 2021
Volksschule Veitingergasse, Foto: Romana Fürnkranz
Volksschule Veitingergasse, Foto: Romana Fürnkranz
21. April 2022 - newroom
Um möglichst viel Freifläche, den Bezug zu der unmittelbar anschließenden Grünanlage und den gesamten Baumbestand zu bewahren, ist der Baukörper der jüngsten Schulerweiterung vom Altbau weggedreht und öffnet die Gesamtfigur somit, dem Winkel der Grundstücksgrenze folgend, in einer weiten Geste zum Grünraum hin. Beide Gebäude sind durch einen transparenten Steg so miteinander verbunden, dass in allen Geschossen eine direkte, barrierefreie Anbindung möglich wurde.

Die in der Gesamtansicht glatt wirkenden Fassadenplatten erweisen sich aus der Nähe als angenehm rau. In den Fensterformaten klingt der denkmalgeschützte Altbau von 1934 nach, dessen strenge Fassaden zwar ein wenig den Geist einer Zuchtanstalt atmen, dessen Räumlichkeiten im Innern mit ihrer großzügigen Anlage und viel Helligkeit aber zu einem Aushängeschild der Wiener Schulreform von 1920 gerieten.

Die Hauptorientierung und Öffnung des klar strukturierten Neubaus erfolgte zum Hof hin, was die Entstehung einer gemeinsamen, attraktiven Mitte unterstützt.
Die beiden Obergeschosse bilden jeweils einen Bildungsbereich (Biber) mit Klassenzimmern, Gemeinschafts- und Multifunktionsflächen. Sie kragen weit über den Hof aus und bilden dadurch eine helle, multifunktionale, witterungsunabhängige und sonnengeschützte Freifläche mit Wohnzimmer-Atmosphäre.

Die beiden Bildungscluster zeichnen sich durch ihre räumliche Vielfalt aus. Entlang des Flurs sind nebeneinander die gleichwertigen, mit reichlich Regalmöbeln ausgestatteten Unterrichtsräume aufgereiht. Sie erhalten durch Glaswände eine Blickverbindung zu den als Plätze definierten Bewegungsflächen. Ein einsehbarer Teamraum trennt zwei unterschiedlich große Aktivitätsbereiche voneinander ab. Diese hellen Multifunktionsflächen haben direkten Sichtbezug zum Hof und in die Baumkronen, die dadurch mitunter wie ein Bestandteil des Innenraums wirken.

Der Hauptzugang und die Erschließung liegen an der Nahtstelle zum Altbau. Um die Wege zu verkürzen und den Schmutzeintrag in die Bildungsbereiche zu minimieren, wurden die Garderoben und Nassräume direkt an das Treppenhaus angelagert.

Die Schnittstelle zum Bestand wurde bewusst klein gehalten. Sämtliche Baumaßnahmen ließen sich unter Aufrechterhaltung des Schulbetriebs einfach realisieren. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)

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