Bauwerk
Manufaktur Clarissakork
BISCHOF & ZÜNDEL GmbH - Krumbach (A) - 2023
30. Juli 2025 - vai
Clarissakork ist ein Handwerksbetrieb aus dem Bregenzerwald in Vorarlberg, der nachhaltige Interior- und Lifestyle- Produkte aus Kork, insbesondere Korkleder, herstellt. Die neue Manufaktur bildet mit ihrer markanten Fassade aus Holz, Hanf und Kork ihr Selbstverständis nach außen ab und schafft optimale Arbeitsbedingungen. Als Referenz an die im Bregenzerwald typischen Holzfassaden, Wetterschutz für den Kork und die Holzfenster überziehen einzelne Lamellen die Fassade und auch teils die Öffnungen. Das schafft ein homogenes Erscheinungsbild, sowie Sicht-, Sonnenschutz und angenehmes Licht. Natürliche Materialien und Kork sorgen für eine angenehme Atmosphäre und ein gutes Raumklima. Die Firma wurde 2018 von Clarissa Steurer gegründet, die selbst im Obergeschoss wohnt und beschäftigt heute rund 20 Mitarbeiter:innen.
Die größte Fläche nimmt der Manufakturbereich im Erdgeschoss ein, wo alle Produktionsschritte erfolgen. Im Inneren von Produktion und Aufenthaltsräume setzte man viel Kork ein. Möbel, Türen und teils ganze Wandpaneele sind mit Korkleder kaschiert, die Korkböden sind weich, gelenkschonend und sehr belastbar.
Das Haus ist ein Hybridbau mit massiven Decken, Stahl- und Betonstützen, sowie einer Außenhülle aus Holz, Hanf und Kork, einzig das Untergeschoss mit Technik-, Lager-, Personalräumen und Tiefgarage ist aus Ortbeton. Im Obergeschoss befindet sich die Wohnung der Eigentümerin, deren begrünte Terrasse in den Baukörper eingeschnitten iat.
Die tragende Funktion der Außenwand übernimmt das Holzgerippe aus Holzstehern (6/16 cm) und Querlattung (30/60, ca. alle 60 cm). Letztere dient auch als „Bewehrung“ für den Hanf. Die Beplankung mit Holzfaserplatten wirkt aussteifend, als einseitige Schalungsebene für den gestampften Hanf, sowie als zweiter Wetterschutz hinter der Korkfassade.
Zur Herstellung der Korkplatten wird Korkgranulat gepresst und in einem Ofen erhitzt. Dabei lösen sich die darin enthaltenen Harze und binden das Granulat. Für die Korkgewinnung müssen keine Bäume gefällt werden, es wird lediglich die Rinde geerntet. Diese wächst innerhalb einiger Jahre wieder nach. Die Korkplatten werden mit Klebemörtel auf die Holzfaserplatten geklebt und zusätzlich mit Holzschrauben gesichert.
Der Wandaufbau (40 cm Hanf / 4 cm Kork) erreicht einen U-Wert von 0,16 W/m²K. Der gestampfte Hanf hat sehr gute raumakustische Eigenschaften, sodass keine zusätzlichen Akustikmaßnahmen notwendig sind. Zudem reguliert Hanf die Raumluft: Er kann Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, was in einer hohen Behaglichkeit resultiert. Auch optisch entsteht eine sehr ansprechende Oberfläche, welche durch die naturbelassenen Farbtöne ein „warmes“ Raumgefühl vermittelt. Preislich liegt die Ausführung mit Hanf und Kork aktuell teurer als herkömmliche Wandaufbauten. Zudem ist zu beachten, dass es bei unterschiedlichen Untergründen zu Rissbildungen oder Setzungen kommen kann. (Text: Isabella Marboe, nach einem Text der Architekten)
Die größte Fläche nimmt der Manufakturbereich im Erdgeschoss ein, wo alle Produktionsschritte erfolgen. Im Inneren von Produktion und Aufenthaltsräume setzte man viel Kork ein. Möbel, Türen und teils ganze Wandpaneele sind mit Korkleder kaschiert, die Korkböden sind weich, gelenkschonend und sehr belastbar.
Das Haus ist ein Hybridbau mit massiven Decken, Stahl- und Betonstützen, sowie einer Außenhülle aus Holz, Hanf und Kork, einzig das Untergeschoss mit Technik-, Lager-, Personalräumen und Tiefgarage ist aus Ortbeton. Im Obergeschoss befindet sich die Wohnung der Eigentümerin, deren begrünte Terrasse in den Baukörper eingeschnitten iat.
Die tragende Funktion der Außenwand übernimmt das Holzgerippe aus Holzstehern (6/16 cm) und Querlattung (30/60, ca. alle 60 cm). Letztere dient auch als „Bewehrung“ für den Hanf. Die Beplankung mit Holzfaserplatten wirkt aussteifend, als einseitige Schalungsebene für den gestampften Hanf, sowie als zweiter Wetterschutz hinter der Korkfassade.
Zur Herstellung der Korkplatten wird Korkgranulat gepresst und in einem Ofen erhitzt. Dabei lösen sich die darin enthaltenen Harze und binden das Granulat. Für die Korkgewinnung müssen keine Bäume gefällt werden, es wird lediglich die Rinde geerntet. Diese wächst innerhalb einiger Jahre wieder nach. Die Korkplatten werden mit Klebemörtel auf die Holzfaserplatten geklebt und zusätzlich mit Holzschrauben gesichert.
Der Wandaufbau (40 cm Hanf / 4 cm Kork) erreicht einen U-Wert von 0,16 W/m²K. Der gestampfte Hanf hat sehr gute raumakustische Eigenschaften, sodass keine zusätzlichen Akustikmaßnahmen notwendig sind. Zudem reguliert Hanf die Raumluft: Er kann Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, was in einer hohen Behaglichkeit resultiert. Auch optisch entsteht eine sehr ansprechende Oberfläche, welche durch die naturbelassenen Farbtöne ein „warmes“ Raumgefühl vermittelt. Preislich liegt die Ausführung mit Hanf und Kork aktuell teurer als herkömmliche Wandaufbauten. Zudem ist zu beachten, dass es bei unterschiedlichen Untergründen zu Rissbildungen oder Setzungen kommen kann. (Text: Isabella Marboe, nach einem Text der Architekten)
Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut
Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konrad
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Clarissa Steurer
Tragwerksplanung
Fotografie