Bauwerk

Familienzentrum Allesamt, Nenzing
Christian Schmölz - Nenzing (A) - 2024
Familienzentrum Allesamt, Nenzing, Foto: Christoph Schöch
Familienzentrum Allesamt, Nenzing, Foto: Cornelia Hefel
2. Oktober 2025 - vai
Die Marktgemeinde Nenzing hat mit dem Familienzentrum „Allesamt“ Kleinkinderbetreuung, Kindergarten und einen Beratungsservice für Eltern und Familien unter einem Dach zusammengefasst. Nah am Bahnhof, direkt an der Bahnlinie gelegen, scheint der langgezogene Holzbau mit den markanten Bogenfenstern durch deutliche Fassadenrücksprünge in vier kleinere Volumen unterteilt. So passt sich die relativ große Struktur in den Maßstab der umgebenden Einfamilienhäuser ein und lässt den alten Baumbestand von Ahorn und Föhren – vor allem im Norden und Osten des Gebäudes – weiterhin zur Geltung kommen.

Die Zugangswege aus der Umgebung zum Gebäude sind mit hellem Belag und Bodenpunkten vorgezeichnet. Diese Markierungen führen an den Fahrradabstellplätzen vorbei und direkt in den Spielhof. Von hier aus betreten die Kinder über drei Eingänge und drei Garderoben ihr jeweiliges Haus, wobei sich der Spiel- und Aufenthaltsbereich im ersten Obergeschoss befindet. Das scheint ungewöhnlich, ermöglicht aber einerseits die kompakte Bauweise mit weniger Bodenverbrauch und mehr Freifläche und unterstützt andererseits das pädagogische Konzept: Die Kinder sind keiner festen Gruppe zugeteilt und können sich im Obergeschoss zwischen den verschiedenen Themenräumen dementsprechend frei bewegen. Im Erdgeschoss sind die Neben- und Zusatzräume untergebracht. Im Westen, mit eigenem Zugang vom Vorplatz, befindet sich das von einem Sozialdienstleister gemeinsam mit der Gemeinde betriebene Beratungszentrum. Daran schließen der Eingangsbereich der Mitarbeiter:innen, der Bereich für Essen und Kochen, WCs, Werkraum und ganz im Osten ein Aufenthaltsraum für das Personal und der Schlafbereich der Allerkleinsten an.

Konstruktiv handelt sich um einen Ständer-Holzbau auf einem Stahlbetonkeller. Fenster und Fassadenlattung sind aus Fichte, im Innenraum dominiert das Holz der Esche: am Boden, im Täfer und in den Einbaumöbeln. Das Gebäude wurde in enger Zusammenarbeit zwischen den Vertreter:innen der Bauherrschaft und Nutzerschaft und Architekturbüro entwickelt und umgesetzt. Funktionale, räumliche und gestalterische Entscheidungen wurden in enger Abstimmung getroffen. (Text: Clemens Quirin, bearbeitet)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

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