Bauwerk
HausG, Bad Dürrnberg
FAR-MS, LOCI - Salzburg - 2024
HausG
29. Oktober 2025 - Initiative Architektur
Der Bestand der in die Jahre gekommenen Einfamilienhäuser aus den Jahrzehnten nach 1945 ist beträchtlich. Der Generation der Erb:innen stellt sich die Frage, wie man mit diesen Objekten verfahren soll. Im städtischen Raum landen sie gern im Portfolio findiger Immobilienentwickler, die die Parzellen maximal nachverdichten, ohne neue stadträumliche Qualitäten zu schaffen. Blickt man in den ländlichen Raum ist die Situation keineswegs erbaulicher.
Ein wahrer Lichtblick ist daher der Umbau eines Einfamilienhauses auf dem Dürrnberg, hoch über der ehemaligen Salinenstadt Hallein im Salzburger Land. Es stellt sich den zentralen sozialen und ökologischen Problemen und gibt Antworten, wie sie besser nicht ausfallen könnten. Das bestehende Einfamilienhaus in Hanglage mit seiner verwinkelten Grundrisskonfiguration wurde zu einem Mehrgenerationenhaus mit drei Wohneinheiten und wunderbar hellen Räumen verdichtet. Aus der Einsamkeit des Hauses und seiner Bewohner:innen geht der Geist einer neuen Gemeinschaft hervor: Die drei Wohneinheiten treffen sich in einer Gemeinschaftsküche, die das Herzstück des Gebäudes darstellt.
Auf das Bestandsgebäude, das ein verzwicktes Krüppelwalmdach besaß, wurden zwei Geschosse in Holzständer-Bauweise und ein einfaches Satteldach aufgesetzt. Im gesamten Bau wurden keine Folien verwendet, die Wände sind diffusionsoffen, gedämmt wird mit Strohballen, die manuell zwischen den Stehern und Querverbindungen der fachwerkartigen Holzkonstruktion eingebracht wurden. Die Fassaden bekamen einen Kalk-, die Innenräume einen besonders dicken Lehmputz, der die Holzkonstruktion innen sichtbar lässt. Der Lehm fand sich in bester Qualität vor Ort und wurde gemeinsam mit einem Spezialisten von den Bauherr:innen gewonnen und verarbeitet. Außen bilden vorgesetzte Holzleisten den Konstruktionsraster ab. Diese dienen auch der Verankerung von Absturzsicherungen und künftig als Rankhilfe für eine Begrünung der Fassaden.
Für Bestandssanierung und Neubauteile wurden ausschließlich natürliche Werkstoffe verwendet, die mit einem hohen Anteil an Eigenleistungen verarbeitet wurden. Diese Bauweise ist nicht nur energieeffizient, sie schafft ein gesundes und behagliches Wohnklima, erlaubt den Einsatz lokaler Ressourcen und Handwerker:innen bei einem hohen Eigenleistungsanteil. Das ist ökonomisch und verbindet traditionelle Werte mit zukunftsorientierter Innovation und Umweltbewusstsein. Das Ergebnis ist im großen Ganzen wie auch in den zahllosen liebevollen Details ein sinnlich-ästhetischer Genuss.
Bleibt die Frage, wo bleibt die Förderung der Akteur:innen und die maximale Verbreitung des Modells durch die Gemeinden des Landes? (Text: Roman Höllbacher)
Ein wahrer Lichtblick ist daher der Umbau eines Einfamilienhauses auf dem Dürrnberg, hoch über der ehemaligen Salinenstadt Hallein im Salzburger Land. Es stellt sich den zentralen sozialen und ökologischen Problemen und gibt Antworten, wie sie besser nicht ausfallen könnten. Das bestehende Einfamilienhaus in Hanglage mit seiner verwinkelten Grundrisskonfiguration wurde zu einem Mehrgenerationenhaus mit drei Wohneinheiten und wunderbar hellen Räumen verdichtet. Aus der Einsamkeit des Hauses und seiner Bewohner:innen geht der Geist einer neuen Gemeinschaft hervor: Die drei Wohneinheiten treffen sich in einer Gemeinschaftsküche, die das Herzstück des Gebäudes darstellt.
Auf das Bestandsgebäude, das ein verzwicktes Krüppelwalmdach besaß, wurden zwei Geschosse in Holzständer-Bauweise und ein einfaches Satteldach aufgesetzt. Im gesamten Bau wurden keine Folien verwendet, die Wände sind diffusionsoffen, gedämmt wird mit Strohballen, die manuell zwischen den Stehern und Querverbindungen der fachwerkartigen Holzkonstruktion eingebracht wurden. Die Fassaden bekamen einen Kalk-, die Innenräume einen besonders dicken Lehmputz, der die Holzkonstruktion innen sichtbar lässt. Der Lehm fand sich in bester Qualität vor Ort und wurde gemeinsam mit einem Spezialisten von den Bauherr:innen gewonnen und verarbeitet. Außen bilden vorgesetzte Holzleisten den Konstruktionsraster ab. Diese dienen auch der Verankerung von Absturzsicherungen und künftig als Rankhilfe für eine Begrünung der Fassaden.
Für Bestandssanierung und Neubauteile wurden ausschließlich natürliche Werkstoffe verwendet, die mit einem hohen Anteil an Eigenleistungen verarbeitet wurden. Diese Bauweise ist nicht nur energieeffizient, sie schafft ein gesundes und behagliches Wohnklima, erlaubt den Einsatz lokaler Ressourcen und Handwerker:innen bei einem hohen Eigenleistungsanteil. Das ist ökonomisch und verbindet traditionelle Werte mit zukunftsorientierter Innovation und Umweltbewusstsein. Das Ergebnis ist im großen Ganzen wie auch in den zahllosen liebevollen Details ein sinnlich-ästhetischer Genuss.
Bleibt die Frage, wo bleibt die Förderung der Akteur:innen und die maximale Verbreitung des Modells durch die Gemeinden des Landes? (Text: Roman Höllbacher)
Für den Beitrag verantwortlich: Initiative Architektur
Ansprechpartner:in für diese Seite: Clara Kanz









