Der Schlossbergplatz mit der Pfarrkirche zum hl. Valentin bildet den Mittelpunkt des historischen Ortskerns von Großrußbach. Die ehemalige Wehrkirche aus dem 11. Jahrhundert ist erhöht positioniert und musste daher über einen steilen Stiegenaufgang erschlossen werden. Sowohl Stiegenaufgang, Mauer, Zufahrt und der gesamte Platz waren über die Jahre baufällig geworden und sollten neu gestaltet werden.
Bei dem von der Bevölkerung aus zwei Vorschlägen ausgewählten Konzept haben Barrierefreiheit und Platz für die Gemeinschaft hohe Priorität. Der Gedanke des „Mittelpunkts und Miteinanders“ wird durch ein sphärisches Netz aus Granit und Porphyr unterstrichen, das sich über den gesamten Platz spannt und die Menschen in die Kirche führt, wo der Altar den Mittelpunkt bildet. Das Netz schützt, verbindet und transportiert. Die Kreuzungspunkte wurden digital vor Ort eingemessen. Keine Raute im Netz gleicht der anderen. Im Netz verteilt, findet man auch sogenannte „Widmungstafeln“ mit den Namen einiger der Spender:innen, die dieses Projekt unterstützt haben.
Der neue Stiegenaufgang verläuft nun in einem Bogen direkt auf die Mittelachse der Kirche zu und wurde mit seinen Natursteinstufen farblich dem unverputzten Bruchsteinmauerwerk der Kirche angepasst. Ein barrierefreier Zugang ist über die neue Zufahrt gewährleistet.
Der bestehende Asphaltbelag wurde rückgebaut und durch einen versickerungsoffenen Belag mit regionalem Granit sowie wiederverwendetem Kleinsteinpflaster neu gestaltet.
Als kommunikativer Ort eignet sich der neue Platz auch für private und öffentliche Veranstaltungen wie Theateraufführungen oder Hochzeiten. Dafür wurde die Fläche vor der Mariengrotte in Form einer Bühne gestaltet und mit versickerungsoffenem Belag versehen. (Text: Architekten, bearbeitet)