Zeitschrift

TEC21 2008|23
In Grund und Boden
TEC21 2008|23
TEC21 2008|23
zur Zeitschrift: TEC21
Verlag: Verlags-AG
Böden haben einen schweren Stand. Den meisten Menschen ist klar, dass die Reinhaltung von Luft und Wasser für uns unmittelbar lebenswichtig ist. Dass der Boden ebenfalls eine der Grundlagen unseres Lebens ist, wird kaum (mehr) wahrgenommen. Ein Grund dafür ist sicher, dass die wenigsten von uns die Bedeutung von intakten, fruchtbaren Böden noch unmittelbar erleben. Nur ein Bruchteil der Bevölkerung in den Industrienationen ist noch in der Landwirtschaft tätig, ein etwas grösserer Teil vielleicht noch als Hobbygärtner. Ausserdem ist die Verfügbarkeit von ausreichend Nahrungsmitteln selbstverständlich. Der Wert von Böden besteht für die meisten heute primär in seinem Geldwert als Baugrund.
Zudem macht es einem der Boden schwer, eine emotionale Beziehung zu ihm aufzubauen. Er ist in der Regel nur zweidimensional erlebbar. Für die meisten ist es schlicht Dreck. Nur Fachleute wissen, wie ästhetisch Farben und Strukturen von Böden in ihren verschiedenen Ausprägungen sein können und welch vielfältige Funktionen in Stoff- und Wasserkreislauf dieses komplexe Gebilde aus Festsubstanz, Poren und Bodenlebewesen erfüllt. Dazu kommt, dass sich die Schädigung von Böden in der Regel nicht sofort, sondern zeitverzögert und schleichend bemerkbar macht. Die Wiederherstellung seiner Funktionsfähigkeit ist - wenn überhaupt - nur mit grossem Arbeits- und Zeitaufwand möglich.

Umso mehr Bedeutung kommt dem vorsorglichen Schutz der Böden zu. Der Artikel «Bodenschutz planen» legt den Fokus auf den Schutz vor physikalisch-mechanischen Belastungen des Bodens auf Baustellen. Vielen Planern ist noch zu wenig bewusst, dass die Weichen für bodenschonendes Bauen bereits in der Planung gestellt werden, z.B. durch entsprechende Auflagen bei Submissionen und die Einplanung von Zeitreserven.

Ist der Boden einmal geschädigt, stellt sich die Frage, wie damit umzugehen ist. Der Artikel ab Seite 24 empfiehlt, die Schadstoffbelastung von Baugrundstücken recht­zeitig abzuklären, um die mit der Entsorgung von Aushub oder einer Sanierung verbundenen Kosten einkalkulieren zu können.

Die Methoden zur Sanierung von Altlasten sind vielfach schon Standard, aber es gibt immer wieder Fälle, wo konventionelle Methoden ungeeignet oder zu teuer sind. So zum Beispiel bei einem Schadensfall auf dem Gelände eines Holzimprägnierwerkes, bei dem giftiges Chromat aus dem Boden das Grundwasser belastete.
Ab Seite 28 berichten wir über die Entwicklung einer neuen Sanierungsmethode von den ersten Laborversuchen über den Einbau vor Ort bis hin zur Überprüfung des Sanierungs­erfolges.
Claudia Carle

05 WETTBEWERBE
Olten: Begegnungszone Innenstadt und Attraktivierung Aareraum

12 MAGAZIN
Neue SIA-Norm «Erdwärmesonden» | Leserbrief

18 BODENSCHUTZ PLANEN
Judith Burri, Gaby von Rohr
Umwelt: Wird der Boden beim Bauen geschädigt, zieht das oft aufwendige Garantieleistungen nach sich. Die Weichen für den physikalischen Bodenschutz müssen bereits in der Planung gestellt werden.

24 BELASTETE STANDORTE: KOSTENFALLE VERMEIDEN
Rita Hermanns Stengele, Daniel Bürgi
Umwelt: Entpuppt sich der Standort für ein Bauvorhaben als schadstoffbelastet, kann dies teuer werden. Frühzeitige Abklärungen sind daher empfehlenswert.

28 PFÄHLE GEGEN GIFT IM GRUNDWASSER
Claudia Carle
Umwelt: Auf dem Gelände eines Holzimprägnierwerkes sickerten jahrelang Holzschutzmittel mit giftigem Chromat in den Untergrund. Für die Sanierung wurde eine neue und kostengünstige Methode entwickelt.

34 SIA
Präsidentenkonferenz 1/08 | Diskussion über die Lex Koller | Register Dichtungsbahnen | Baukultur in PPP-Verfahren stärken | Reise ins Südtirol mit A&K

39 PRODUKTE

45 IMPRESSUM

46 VERANSTALTUNGEN

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Verlags-AG der akademischen technischen Vereine

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