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Bauwelt 27.08
Die kleine Expo
Bauwelt 27.08
zur Zeitschrift: Bauwelt

Vandalisme reconstructeur

Im Jahrbuch des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung 2007/2008 geht es um die Rekonstruktion historischer Bauten. Noch fehlen aber die gefügigen Argumente, unter welchen Bedingungen solche Von-Grund-auf-Rekonstruktionen, die im Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses gipfeln könnten, überhaupt als legitimer Teil der Denkmalpflege zu betrachten sind. Michael Petzet liefert im Jahrbuch die Stichpunkte für die Faksimile-Bauten, unser Autor widerspricht an dieser Stelle.

17. Juli 2008 - Jürgen Tietz
Neu ist die Sehnsucht nach der Rekonstruktion verlorener Bau­ten nicht. Doch es scheint, als sei der Motor der Rekonstrukteure jetzt erst so richtig warm gelaufen – und so überschlagen sich die Vorschläge, untergegangene Gebäude wieder aufzubauen. Interessant wird es, wenn sich mit dem ehemaligen Bayerischen Landeskonservator Michael Petzet, derzeit noch amtierender weltoberster Denkmalpfleger als Präsident des International Council on Monuments and Sites (ICOMOS), mit einer grundsätzlichen Einschätzung im neuen „Jahrbuch Bau und Raum 2007/2008“ des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung1 zu Wort meldet. Immerhin berät ICOMOS die UNESCO in Denkmalpflegefragen. Bereits mit dem Titel seines Aufsatzes „Rekonstruktion als denkmalpflegerische Aufgabe“ bemüht sich Petzet, einen Paradigmenwechsel für die Denkmalpflege einzuläuten. Schließlich dürfte die Mehrheit der europäischen Denkmalpfleger – entgegen dem vorgenannten Titel – Rekonstruktion nach wie vor nicht für eine denkmalpflegerische Aufgabe halten, schon gar nicht für eine denk­malpflegerische Methode. Für Petzet gilt das offenbar nicht, wenn er Folgendes schreibt: „... als denkmalpflegerische Methode lässt sich Rekonstruieren ja ganz allgemein auf die Wiederherstellung eines aus welchen Gründen auch immer verlorenen Zustands auf Grund von Bild-, Schrift- oder Sachquel­len beziehen.“ Vollständigen Artikel ansehen.

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