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ARCH+ 205
Servicearchitekturen
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Logistikkomplex des IKRK in Genf

19. März 2012 - Rafael Kopper, Nicole Opel
Der Neubau des Logistikkomplexes für das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf sollte in seiner Gestaltung und baulichen Form in erster Linie das Selbstverständnis des Roten Kreuzes als weltweit operierende neutrale Hilfsorganisation wiederspiegeln. Als zentraler Knotenpunkt wird von hier aus die Versorgung der weltweit agierenden Teams mit Medikamenten, Nahrungsmitteln und orthopädischen Geräten organisiert und koordiniert.

Der leicht von der Straße zurückgesetzte Bau grenzt sich mit einer prismatisch verformten, textilen Fassade aus weißem Zelttuch gegen die umgebende Industriebebauung ab. In seiner Materialität und Farbigkeit gewinnt das Gebäude einen stark symbolischen Charakter und stellt einen visuellen Bezug zu den weißen Schutzzelten in Katastrophengebieten und Flüchtlingslagern sowie den LKW-Planen der Rot-Kreuz-Hilfstransporte her.

Das komplexe Raumprogramm aus Logistikhalle, Vorbereitungs- und Transportzentrum, Ladeplattformen, Archiven und Büroräumen organisieren die Architekten nach den internen Arbeitsabläufen: Die Zonen der Warenanlieferung und Bereiche zur Vorbereitung der Auslieferung sind als Mezzaningeschoss ausgebildet und direkt mit dem Hochregallager verbunden. Der Logistikbereich ist über eine separate, vertikale Erschließung mit dem Administrationsbereich verbunden, der mit seinen Büro- und Konferenzräumen den Kernbereich für die Organisation der weltweiten Hilfseinsätze und deren Versorgung mit Material bildet. Die Architektur stellt immer wieder visuelle Beziehungen zwischen den beiden Bereichen her.

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Für den Beitrag verantwortlich: ARCH+

Ansprechpartner:in für diese Seite: Anh-Linh Ngoberlin[at]archplus.net

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