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TEC21 2012|37
Seeufer planen
TEC21 2012|37
zur Zeitschrift: TEC21
Verlag: Verlags-AG
Seeufer sind in einem dicht besiedelten Land wie der Schweiz begehrte Landstriche. Wie das ETH-Studio Basel 2012 im Zusammenhang mit seiner Studie zum Bodensee im Thurgau anmerkte, stellt das südliche Bodenseeufer schweizweit eine verblüffende Ausnahme dar. Es wurde nämlich bisher von einer ungezügelten Siedlungsentwicklung verschont. Als Gegenbeispiel nennen die Autoren der Studie den Zürichsee, der in ihren Augen von einer «gebauten Arena» umfasst wird.

Als engere Uferzone kann man den Grenzbereich zwischen Wasser und Festland betrachten. Aus planerischer Sicht ist es jedoch sinnvoll, den Kreis grösser zu ziehen. Doch Seeuferplanungen, wie sie aktuell am Bodensee im Kanton Thurgau sowie am Zürichsee im Kanton Zürich stattfinden, sind anspruchsvoll. In diesem Heft lassen wir die Raumplaner der Kantone Zürich und Thurgau zu Wort kommen. Sie berichten über ihre Erfahrungen, die sie während der letzten zehn Jahre gemacht haben («Die Interessen kumulieren am Seeufer»).

Im Kanton Zürich hat sich die Regierung vor zehn Jahren zum Ziel gesetzt, eine Vision für den Zürichsee im Jahr 2050 zu erarbeiten. Dabei sollte aufgezeigt werden, wie die Ufer am Zürichsee für Mensch und Natur aufgewertet werden können. Daraus entstanden ist nun ein Leitbild, das bis Ende Jahr durch die Zürcher Baudirektion verabschiedet werden soll. Angesichts der überragenden Bedeutung des Zürichsees als Landschaftselement ist es erstaunlich, dass die Diskussion über dieses Leitbild kaum ein Thema in der Öffentlichkeit ist. Dies ganz im Gegensatz zum Bau des Seeuferwegs, dessen Vervollständigung seit langem im kantonalen Richtplan verankert ist und die Zürcher Politik seit einigen Jahren intensiv beschäftigt.

Im Kanton Thurgau hat man zunächst eine Uferplanung für den Rhein und den Untersee bis Kreuzlingen durchgeführt. In einem nächsten Schritt soll eine gleiche Planung nun auch noch am Thurgauer Bodenseeufer östlich von Kreuzlingen durchgeführt werden. Die öffentlichen Räume am See sind ein wichtiger Aspekt.

In Mammern am Untersee mag genau dies ein Grund für die aufwendige Erneuerung des Landestegs gewesen sein, denn dieser ist faktisch der einzige öffentlich zugängliche Ort am See («Visitenkarte für Mammern»).

Lukas Denzler, Daniela Dietsche

In eigener Sache:
Diese Ausgabe von TEC21 – ebenso wie die zwei nächsten – erscheint in einer erhöhten Auflage. Die drei Hefte werden im Rahmen einer Kooperation an alle Mitglieder des svu – schweizerischer verband der umweltfachleute – verschickt. Wir freuen uns sehr, bei dieser Gelegenheit neue Leserinnen und Leser begrüssen zu dürfen, und wünschen Ihnen gute Lektüre.

05 WETTBEWERBE
Steg über den Linthkanal

12 MAGAZIN
Pfahlbauten abdecken | Vorsicht und Zurückhaltung | RhB – Bergbahn mit Tradition | SVIN: Awards und Positionspapier

20 «DIE INTERESSEN KUMULIEREN AM SEEUFER»
Lukas Denzler, Daniela Dietsche
Der Nutzungsdruck auf die Schweizer Seen und ihre Ufer nimmt zu. Sollen Konflikte gemildert werden, müssen Kantone und Gemeinden Ufer­planungen durchführen.

27 VISITENKARTE FÜR MAMMERN
Daniela Dietsche
Die neue Steganlage zeigt, dass eine sorgfältige Gestaltung von Tiefbauprojekten viel zur Aufwertung des ­öffentlichen Raums beitragen kann.

32 SIA
«Container haben keine Stimme» | Gratisabgabe der «SIA-Verträge»

37 MESSE
Designers’ Saturday, Langenthal

39 PRODUKTE
Bad: Cosentino | KWC | Kaldewei | Villeroy & Boch

45 IMPRESSUM

46 VERANSTALTUNGEN

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Verlags-AG der akademischen technischen Vereine

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