Publikation

Gerhard Hanappi
Fussballer und Architekt
Gerhard Hanappi
Verlag: Park Books
ISBN: 978-3-03860-047-3
Sprache: Deutsch
Publikationsdatum: 2019
Umfang: ca. 232 Seiten, 130 farbige und 20 sw Abbildungen
Format: gebunden, 21 x 24 cm

Fußballlegende und Architekt

6. August 2019 - Martina Pfeifer Steiner
Assoziationsreich: Der Name Gerhard Hanappi lässt an erfolgreiche Fußballzeiten in der Nachkriegszeit denken, vielleicht taucht auch ein Bild der Tragstruktur des Gerhard-Hanappi-Stadions auf, im sentimentalen Nachsinnen. Das „St. Hanappi“ in Wien Hütteldorf wurde vom dort residieren Club nicht nur nach seinem bekannten Spieler benannt, sondern von eben diesen geplant. Gerhard Hanappi war nämlich auch Architekt. Und weil dieses Zeugnis österreichischer Nachkriegsarchitektur 2014 für die neue Spielstätte von Rapid Wien weichen musste, war diese Architektur ein guter Ausgangspunkt, die Biografie eines Doppeltalents in seiner Zeit aufzurollen.

Gut, dass man noch vor dem drohenden Abbruch die Idee hatte, das Stadion fotografisch aufzuarbeiten. Gut, dass die Enkelin und Filmemacherin Katalin Hanappi für den ORF eine Dokumentation über Gerhard Hanappi machen durfte. Lauter Fügungen, die zum Buchkonzept führten. Der Beitrag „Mein Opa“ wird dann auch zum Kernstück der Publikation. Katalin Hanappi geht es zwar – ganz dem Titel entsprechend – sehr persönlich an, doch die tiefgründige Recherche bringt eine schillernde Biografie zutage. Inwieweit man sich in die Wiener Sportkultur, in einen sozial- und wirtschaftshistorischen Streifzug durch das Meidling der 1930er-/40er-Jahre vertiefen möchte, kann jede/r selbst entscheiden. Interessant ist jedenfalls, sich mit den verlorenen Bauten mit durchwegs hoher Qualität zu beschäftigen.

Gerhard Hanappi studierte neben seiner Sportkarriere Architektur an der Technischen Hochschule Wien und arbeitete in der Stadtplanung unter Roland Rainer im Wiener Rathaus, bevor er nach seiner Laufbahn als Fußballer ein eigenes Architekturbüro eröffnete. Wohnbauten, Tankstellen und Sportstätten plante er, das Kapitel „Gefundene Werke“ gibt Einblick. Doch wie bei so vielen ArchitektInnen, die keinen Eingang in die Architekturgeschichte gefunden haben, sind seine architektonischen Spuren kaum mehr zu finden und die Werke nur noch fragmentarisch dokumentiert.

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