Bauwerk

Hauptbücherei
Ernst Mayr - Wien (A) - 2002
Hauptbücherei, Foto: Manfred Seidl
Hauptbücherei, Foto: Manfred Seidl

Vernetztes Lesen

Zukunftsweisend und benutzerfreundlich will Wiens neue Bibliothek den Wissensdurst der Stadtbewohner stillen

7. April 2003 - David Zelinger
150 Meter lang erstreckt sich Wiens neue Top-Bibliothek über den Gleisen der U-Bahn-Linie 6. Zu sehr in die Breite konnte nicht gebaut werden - zwischen den beiden Gürtel-Fahrbahnen waren nur knapp 27 Meter Platz.


5.000 Besucher täglich erwartet

So sieht das Gebäude auf den ersten Blick wie eine riesige Verkehrsinsel aus. Die direkte Anbindung an U-Bahn-, Straßenbahn- und Busnetz soll aber für die erwartete Besucherfrequenz von bis zu 5.000 Menschen am Tag sorgen.


Lesen und Hören in der Lounge

Möglichst viele von ihnen sollen in dem neuen Wissenstempel mehr als nur Bücher und neue Medien entlehnen. Zum Verweilen sollen laut Bibliotheksleiter Christian Jahl neben Arbeitsplätzen auch zahlreiche Leseecken einladen. Die bequemen Fauteuils - viele in lichtdurchfluteten Erkern - vermitteln eine angenehme Lounge-Atmosphäre.


Sechs Tage pro Woche geöffnet

Die Bibliothek wird sechs Tage pro Woche geöffnet sein. Nur sonntags bleibt die Bücherei - vorerst? - geschlossen.


Arbeiten in der Bibliothek

Die neue Wiener Hauptbücherei will aber auch anderen internationalen Bibliothekstrends Rechnung tragen. „Neben den audiovisuellen Medien ist es vor allem das Arbeiten in der Bibliothek selbst“, erklärte Jahl gegenüber ORF.at.

Auch deswegen gebe es rund 100 computergestütze Arbeitsplätze. In der Multimedia-Werkstatt können nicht nur EDV-Programme getestet werden, sondern auch eigene Recherchen ausgedruckt oder auf eine CD-ROM gebrannt werden.


„Benutzer“ löst „Leser“ ab

Auf 5.000 Quadratmeter haben die Wiener ab Dienstag fast vier Mal so viel Raum als in der alten „Hauptbücherei“ in der Skodagasse. Vor allem bekommen sie hier deutlich mehr geboten.

Zwar wurden während der Bauzeit auch die Bücherbestände erweitert, radikal aufgestockt wurde aber insbesondere im Bereich der audiovisuellen Medien. Auch deswegen spreche man lieber von Benutzern, als „nur“ Lesern, so Jahl.


E-Medien auf dem Vormarsch

Auf die Benutzer warten 240.000 Bücher und Zeitschriften sowie 60.000 elektronische Medien, darunter 23.000 CDs, 3.500 Videos und 1.000 DVDs. Auch CD-ROMs, Hörbücher und Schallplatten fehlen nicht.

Die audiovisuellen Medien können nicht nur entlehnt werden. Die Besucher können sie auch auf Dutzenden Plätzen direkt in der neuen Bibliothek ansehen und anhören.


Veranstaltungsort

In der Internetbar kann an 20 Terminals gratis gesurft werden. Zwischen den Terminals ist ein Versanstaltungsraum, auch dieser multimedial.

Kleinere Lesungen könnten laut Jahl auch in einer Leseecke vor der Glasfront mit Blick auf den Kahlenberg stattfinden.


Anziehungspunkt am Dach

Ein Teil der neuen Bibliothek wurde bereits vor der Eröffnung zum Anziehungspunkt: das Cafe-Restaurant Canetti auf dem Dach - zu erreichen direkt über die Bücherei, aber auch über die markante Freitreppe, die die Gebäudefront zum Urban-Loritz-Platz hin abschließt.


[Hauptbibliothek der Büchereien Wien
Urban-Loritz-Platz 2A
1070 Wien
01/4000-84500
Mo-Fr 11-19 Uhr, Sa 10-14 Uhr]

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Für den Beitrag verantwortlich: ORF.at

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