Bauwerk

Zacherl-Haus
Jože Plečnik - Wien (A) - 1905
Zacherl-Haus, Foto: Margherita Spiluttini
Zacherl-Haus, Foto: Jože Plečnik
14. September 2003 - Az W
Die rationalistische Doktrin Otto Wagners wurde von seinen Schülern aus den späteren Nachfolgestaaten der Habsburgermonarchie in eine jeweils „nationale“ Moderne übertragen.
Plecnik leistete diese Arbeit nach 1918 sowohl auf der Prager Burg als auch in seiner Heimatstadt Ljubljana, der er eine Serie wichtiger Monumentalbauten errichtete. Seine frühen Wiener Bauten - das „Zacherl-Haus“ und die Heiliggeistkirche in Wien-Ottakring (1910-11) - zeigen eine Hinwendung zu bildhaft-symbolischem Ausdruck bei einer gleichzeitigen innovativen Auseinandersetzung mit technologischen Problemen.
Das „Zacherl-Haus“ führt dies mit seiner Rasterstruktur aus Eisenbetonstützen und mit der Behandlung des Otto Wagner'schen-Themas der „Haut“ des Gebäudes vor. Die polierten Granitplatten werden hier von vertikalen Wülsten gehalten. Plecnik erschloß das Haus durch ein in dunklem Marmor hieratisch schimmerndes Entree, das zu dem im Mittelpunkt der Anlage situierten, ovalen Treppenhaus führt. Dort ist mit einer rüsselartigen Kandelaber-Skulptur dem durch Ungeziefervertilgungsmittel reich gewordenen Bauherrn ein bauplastisches Denkmal gesetzt.
1949: Wiederherstellungsarbeiten von H. Hack aufgrund von Beschädigungen im 2. Weltkrieg.
1985 richtet Boris Podrecca ein Bekleidungsgeschäft ein. Heute bereits wieder teilweise verändert.

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Johann Zacherl

Fotografie