Bauwerk

Wohnanlage „Strandsatelliten“
driendl*architects - Innsbruck (A) - 2003
Wohnanlage „Strandsatelliten“, Foto: James H. Morris
Wohnanlage „Strandsatelliten“, Foto: Lew Rodin
Wohnanlage „Strandsatelliten“, Foto: Lew Rodin
12. November 2009 - aut. architektur und tirol
Durch die Absiedlung der Feuerwehrschule stand in der Innsbrucker Reichenau direkt am Innufer ein Uferrandstreifen als Baugrund für eine Wohnanlage zur Verfügung. Trotz hoher Verdichtung gelang es Georg Driendl auf der schmalen Parzelle eine durchlässige Wohnbebauung mit hoher atmosphärischer Qualität zu schaffen.

Insgesamt 120 Wohnungen sind in den drei sechsgeschossigen Baukörpern untergebracht, deren Erscheinungsbild von hinterlüfteten Glasfassaden und der bunten Glashaut der Balkone geprägt wird. Jede einzelne Wohnung verfügt über entsprechende Besonnung und Aussicht, auf den Dächern der Häuser finden die Bewohner zusätzlich gemeinsam nutzbare Dachterrassen.

Indem der Grünraum innerhalb der Wohnanlage gegenüber der Uferpromenade um 1,5 Meter angehoben wurde, konnten einerseits die Abstellpätze für Autos und Fahrräder natürlich belichtet und belüftet werden. Andererseits setzt sich der private und halböffentliche Freiraum der Wohnanlage durch diese Maßnahme klar von der direkt angrenzenden, öffentlichen Inn-Promenade ab. Gleichzeitig erweitern die Raum- und Sichtbeziehungen – ähnlich wie bei der benachbarten, 1999 von Otto Steidle und Bernd Jungbauer realisierten Wohnanlage (s. eigener Eintrag) – den relativ schmal dimensionierten Längsraum der Promenade.

Die aus einem Wettbewerb hervorgegangene Wohnbebauung setzte als „Oase in der Stadtwüste“ neue Maßstäbe im sozialen Wohnbau – wie Edith Schlocker (Tiroler Tageszeitung, 6. 8. 2003) treffend das Entwurfsmotiv beschrieb: „Die in der Reichenau an den Ufer des Inn gebauten „Strandsatelliten“ sind eine poetische Metapher für sozialen Wohnbau vom Feinsten. Markenzeichen der sechsgeschossigen Häuser ist ihre bunte Glashaut. Sie entmaterialisiert gleichsam die Baukörper, ihr Rot, Blau und Gelb suggeriert aber auch positives Lebensgefühl. Und ein solches ist hier auch angebracht: Denn obwohl im städtischen Ballungsgebiet situiert, ist die Wohnanlage eine absolute Oase der Ruhe.“ (Text: Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

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