Bauwerk

Haus S.
Michaela Mair - Tirol - 2011
Haus S., Foto: Martin Tusch
Haus S., Foto: Martin Tusch
In der nördlichen Hälfte eines lang gestreckten, nach Süden geneigten Grundstücks wurde das Haus für eine vierköpfige Familie so platziert, dass ein zu dem im Osten liegenden freien Bauplatz und der relativ dichten Bebauung im Norden möglichst abgeschottetes, nach Südwesten hin offenes, privates Wohnen ermöglicht wird.

Das Einfamilienhaus gliedert sich in zwei Baukörper unterschiedlichen Charakters, einen rundum in Sichtbeton ausgeführten liegenden Kubus mit Garage und Wirtschaftsraum sowie einen zum Teil darüber auskragenden Holz-Glas-Bau mit asymmetrischem Satteldach sowie Vor- und Rücksprüngen, die u. a. ein geschütztes Entree und eine überdachte Terrassenflächen schaffen. Der in Massivholzbauweise errichtete Baukörper erhielt eine Fassade aus Lärchenholzbrettern, die durch eine spezielle Lasur eine schnelle, gleichmäßige Verwitterung erfahren. Charakteristische Elemente des Hauses sind Holzschiebeläden, die im Erdgeschoss untertags Sonnenschutz und bei Dunkelheit Sichtschutz bieten und im Obergeschoss für absolute Dunkelheit der Schlafräume sorgen. Im Südwesten ist dem Wohnraum eine großzügige Terrasse vorgelagert, die im Freien den Wohnbaukörper mit dem Garagenbauteil verbindet und einen abgegrenzten Bereich mit viel Privatsphäre schafft.

Zentrales Element im Inneren des Hauses ist ein skulpturaler, als tragendes Element für das Dach fungierender Sichtbetonkörper mit Ofen und Treppe. Um ihn angeordnet befinden sich Räume mit unterschiedlichen Höhen, Orientierungen und Ausblicksituationen. Im Erdgeschoss ist neben dem Wohnbereich, der sich über einen Luftraum in die oberen Geschosse fortsetzt, ein abgetrenntes, barrierefreies Gästezimmer mit eigener sanitärer Einheit untergebracht. Über eine Treppe erreicht man eine flexibel nutzbare Galerie mit einem geschützten Balkon im Westen. Über einen weiteren Treppenlauf gelangt man hinauf ins Schlafgeschoss, wo ostseitig der Bereich der Eltern untergebracht ist und westseitig jener der Kinder. Von dieser höchsten Ebene aus bietet sich ein unverbaubarer Panoramablick Richtung Süden. (Text: Architektin; redakt. bearbeitet von Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

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