Science Tower Smart City Graz
Graz (A) - 2017
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1977 – 1984 Architekturstudium in Graz
1984 – 1986 Post-Graduate Studium an der Tokyo University bei Prof. Maki
Seit 1990 Selbstständiger Architekt
1987 – 1990 Vorstand Haus der Architektur
1996 – 1999 Präsident der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs, Landesverband Steiermark
2013 wohnenPlus (Artikel in Bearbeitung)
2012 steirer BusinessMonat
2012 trockenbaujournal
2011 a3BAU
2010 architekturreport CIS
2009 architektur aktuell 354
2008 wettbewerbe
2008 architektur aktuell 334/335
2006 1000xeuropean architects
2006 Krankenhausarchitektur für die Zukunft, Verlagshaus Braun
2005 Architekturbegleiter Steiermark
2004 The Phaidon Atlas
2004 Architektur aktuell 01102004
2003 Patina, neue Ästhetik d.zeitgenössischen Architektur, Hans Weidinger
2003 architektur_graz, haus der architektur
2003 Homes for Senior Citizens, Carlos Broto+Josep Minguet
2003 Opernglas 01012003
2002 Architektur + Wettbewerbe 192
2002 holzbau in der steiermark
2002 architektur aktuell 6.2002
2002 bauwelt 7/02
2002 the architectural review 1259
2001 architektur aktuell 12/2001
2001 a+u architecture and urbanism 373
2001 architektur aktuell 7-8
2001 architektur & bauforum /212
2001 wettbewerbe 202
2001 wettbewerbe 193/94/95
2001 mehr mut zur qualität, land steiermark fa 6
2000 architektur & wirtschaft 12/00
2000 beton und zement 1/00
2000 holzbau in der steiermark, architekturinformationsnetz
2000 niederösterreich gestalten nr.86
1999 verkehr, landesausstellung knittelfeld 99, katalog stocker, hwaletz, rollig
1998 dialogues in time, peter blundell jones haus der architektur
1998 „architektur steiermark“, haus der architektur
1998 architekturforum, ausgabe steiermark architektur- und wirtschaftsförderungsverlag gmbh
1997 schule und architektur, landesschulrat
1997 stadtarchitektur- architekturstadt, architektur und stadtentwicklung magistrat graz,amt für stadtentwicklung
1997 architektur & bauforum /187
1995 wettbewerbe 139/140, 145/146
1994 wettbewerbe 131/132
1993 wettbewerbe 123/124, 125/126
1993 architektur als engagement, haus der architektur
1992 wettbewerbe 111/112
Markus Pernthaler 902010, Hrsg. Nikolaus Hellmayr, Deutsch, Englisch, ARGEWO, Graz 2009, 184 S..
2004 Österreichischer Solarpreis - Helmut List Halle
2003 Bauherrenpreis - Helmut List Halle
2002 Geramb-Dankzeichen für gutes Bauen - LBS Bad Gleichenberg
2000 Architekturpreis des Landes Steiermark - Glockenturm Seetaleralpe
wienwood 25, Anerkennung, Allgemein-psychiatrische Abteilung, Klinik Ottakring
GerambRose 2014, Preisträger, Rondo Home & Business
Staatspreis Architektur & Nachhaltigkeit 2012, Preisträger, Wohnanlage Messequartier
ZV-Bauherrenpreis 2009, Preisträger, Rondo Home & Business
Architekturpreis des Landes Steiermark 2008, Nominierung, Rondo Home & Business
ZV-Bauherrenpreis 2003, Preisträger, Helmut-List-Halle
Geramb Dankzeichen 2002, Auszeichnung, Landesberufsschule Bad Gleichenberg
2002 EU-Competition Stadtentwicklung Weiz, 1. Preis
2001 GV Terminal Werndorf CCG, 1. Preis
2001 GV Innovationspark Graz, 1.Preis
2000 Tower Flughafen Graz, 1. Preis
1999 Stadthalle Graz, Ankauf
1998 Pflegeheim Schloß Gschwendt, Ankauf
1997 Wohnbebauung Prohaskagasse, Graz, Ankauf
1997 LKH West Graz, 3. Preis
1996 Wohnbebauung Hanns-Koren Ring, Graz, 1. Preis
1995 LKA Salzburg, Chirurgie West, Salzburg, 1. Preis
1995 LKH 2000, Gynäkologische Abteilung, Graz, 1. Preis
1994 Wohnbebauung Reininghausgründe, Graz, Ankauf
1994 Entwicklungspunkt Graz Süd-Ost, 2. Preis
1993 Wagner-Jauregg-Krankenhaus, Linz, 4. Preis
1992 Landesberufsschule Bad Gleichenberg, 1. Preis
1991 Hauptplatzgestaltung Graz, 1. Preis
1991 Raffaltplatz murau, 1. Preis
1991 Wohnbebauung hartberg, 1. Preis
1990 Volksschulen gleisdorf, 1. Preis
1990 Multifunktionales Zentrum Münzgrabenstraße, 1. Preis
Graz (A) - 2017
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Graz (A) - 2008
HDA Haus der Architektur
Graz (A) - 2007
HDA Haus der Architektur
Feldkirchen bei Graz (A) - 2003
HDA Haus der Architektur
Neubau, Straßwalchen (A) - 2002
mit Wolfgang Schwarzenbacher, Reinhold Tinchon
Initiative Architektur
Graz (A) - 2002
Der Standard
Graz (A) - 2002
Architekturzentrum Wien
Feldkirchen bei Graz (A) - 2002
HDA Haus der Architektur
Neubau, Salzburg (A) - 2001
mit Reinhold Tinchon
Initiative Architektur
Neubau, Oberweg (A) - 2000
Architekturzentrum Wien
Bad Gleichenberg (A) - 2000
HDA Haus der Architektur
St. Veit an der Glan (A) - 1999
Architekturzentrum Wien
Neubau, Graz (A) - 1998
Architekturzentrum Wien
Straßwalchen (A) - 1996
mit Schwarzenbacher Architektur, Reinhold Tinchon
Initiative Architektur
Wohngespräch
Der Grazer Architekt Markus Pernthaler wohnt in einem selbstgeplanten Wohn- und Bürohaus, das viele als smart bezeichnen. Doch die wahre Smartness, sagt er, liegt nicht in der Elektronik, sondern im täglichen Leben.
Markus Pernthaler, geboren 1958 in Judenburg, studierte Architektur in Graz und Tokio. Seit 1990 leitet er ein Grazer Architekturbüro. Von 1987 bis 1990 war er Vorstand des HDA Haus der Architektur Graz, von 1996 bis 1999 Präsident der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs, Landesverband Steiermark. Das Wohn- und Bürohaus Rondo stellte er 2007 fertig. Aktuell baut er u. a. den Grazer Science-Tower, der Anfang 2017 fertig wird. p www.pernthaler.at
Ich finde den Begriff Smart Living interessant, aber ambivalent. Es hat für mich damit zu tun, wo ich wohne, wie die Infrastruktur ausschaut, wie der öffentliche Verkehr beschaffen ist und wie leicht die Einrichtungen des täglichen Bedarfs erreichbar sind. Die meisten Menschen – und auch die Medien – setzen Smart Living mit digitalen Technologien und elektronischen Spielereien gleich. So gesehen wohne ich gar nicht smart, obwohl ich persönlich das schon finde.
Früher habe ich mit meiner Familie in St. Peter gewohnt. Unsere Kinder waren klein, und die Umgebung war grün. Es war die richtige Entscheidung. Doch das ständige Pendeln ins Architekturbüro ist mir zunehmend auf die Nerven gegangen. Also habe ich nach einem Ort gesucht, wo ich zugleich wohnen und arbeiten kann. Am Mühlgang haben wir das passende Grundstück gefunden.
Mit dem Wohn- und Bürohaus Rondo, das wir anstelle einer alten Mühle errichtet haben, ist ein Passivhaus mit Erdregistern zum Heizen und Kühlen sowie einer Solaranlage am Dach und an der Fassade entstanden. Im Erdgeschoß ist mein Büro, im sechsten Stock befindet sich unsere 140 m² große Wohnung. Doch das Wichtigste ist: In fußläufiger Umgebung ist alles, was wir zum täglichen Leben benötigen. Das ist für mich smart.
Die einzige elektronische Smartness, die wir nutzen, ist ein BUS-System, mit dem man Licht und Jalousien zentral steuern kann. Das finde ich praktisch. Dann muss ich nicht durch jedes Zimmer rennen und jeden Schalter einzeln betätigen, wenn ich die Wohnung verlasse oder die Sonne in die Wohnung knallt. Das war’s dann mit den elektronischen Gimmicks.
Das Haus wurde 2007 fertiggestellt. Es war ein erster Versuch, mit vernünftigen Mitteln einen gut akzeptablen Passivhausstandard zu erreichen, ohne dabei Kopfstände machen zu müssen. Mittlerweile ist die Entwicklung viel weiter. Es gibt Leute, die ihren Kühlschrank von unterwegs kontrollieren, ihre Waschmaschine übers Handy einschalten und die Espressomaschine über eine App aktivieren. Das finde ich eher entbehrlich. Es braucht dann doch den direkten Kontakt, das haptische Erlebnis, das Klicken des Schalters. Ich muss den Gegenstand angreifen können. Ich möchte das Wohnen in meinen Händen spüren.
Ich denke, daraus erklärt sich, wie wir wohnen und eingerichtet sind. Die Wohnung ist schlicht und offen. Wir schauen hinaus auf den Volksgarten und den Schlossberg im Hintergrund. An der Einrichtung zeigt sich die Herkunft meiner Frau Susanna Ahvonen. Sie stammt aus Finnland und ist ebenfalls Architektin. Und so umgeben wir uns natürlich mit Möbeln von Alvar Aalto, mit finnischen Marimekko-Stoffen, mit diversen Designklassikern aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Und ja, wir haben auch einen Eames-Lounge-Chair. Das gehört wohl dazu, wenn man sich ein Leben lang mit Architektur und Design, mit der Geschichte des Möbelbaus, mit der Gestaltung von Lebensräumen beschäftigt. Ich finde unsere Möbel schön. Ich finde sie praktisch. Und ich finde sie für uns sehr passend. Letztendlich ist ja Geschmack nichts anderes als das Produkt der eigenen Geschichte.
Lieblingsmöbel habe ich nicht. Mein Lieblingsstück ist immer das, was ich mir als Nächstes vorstelle. Es gibt nichts Schöneres als Vorfreude. Aktuell gilt sie einem kleinen Bild, das ich mit meiner Frau in einer Galerie in Graz entdeckt habe. Wir genießen die Vorfreude und werden da bald zuschlagen.
Ansonsten habe ich keine Wünsche offen. Ich mag Graz, ich mag mein Leben, und unsere Bedürfnisse sind mit dieser Wohnung gut abgedeckt. Ich brauche kein tolles Haus am Meer. Schöne Situationen muss man nicht notwendigerweise besitzen. Man kann sie auch als Gast, als Reisender genießen. Ich denke, das vergessen wir allzu oft.
Der Grazer Architekt Markus Pernthaler plant Häuser mit einem starken Fokus auf Ressourceneinsparung und Energieautarkie. Zu seinen liebsten Projekten zählen Krankenhäuser, Kraftwerke und sich nahezu selbst versorgende Wohnquartiere. Hauptsache kompliziert.
Architekturmagazine wird man in seinem Büro vergeblich suchen. Stattdessen stapeln sich am Schreibtisch Science und Nature. „Architektur ohne Fokus auf energetische und materielle Ressourcen interessiert mich nicht“, sagt Markus Pernthaler. Der 55-jährige Grazer Architekt hat es auf die Verschmelzung von Gestaltung und Technik abgesehen. Eines seiner bekanntesten Projekte ist das Wohn- und Bürohaus „Rondo“ am Grazer Marienplatz. Das Gebäude ist an ein Kleinkraftwerk angeschlossen, für das nötige Klima im Stiegenhaus sorgt ein Kiesgarten mit sorgfältig ausgesuchten mediterranen und japanischen Pflanzen, und statt einer herkömmlichen Tiefgarage unterm Haus gibt es eine vollautomatisierte Stapelanlage mit 200 Regalplätzen, die zwar mehr Strom benötigt, dafür aber errechneterweise pro Jahr bis zu 100.000 Kilometer Tiefgaragenstellplatzsuchkilometer einspart.
„Architektur ist eine komplexe Materie mit vielen Variablen“, so Pernthaler. „Wenn man als Dirigent in diesem Beruf nicht auch ein Mindestinteresse für Technik und Physik aufbringt, dann ist man bald einmal aufgeschmissen, denn der Job wird aufgrund der rasanten technischen Entwicklung immer anspruchsvoller.“ Erst vor wenigen Monaten wurde eines seiner Projekte für genau diese interdisziplinäre Planungsqualität mit dem Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit ausgezeichnet: Das Messequartier Graz ist ein Passivhaus mit 149 Wohnungen, betreutem Wohnheim, 94 Studentenheimplätzen und 750 Quadratmeter Solarthermiekollektoren auf dem Dach. Im Herbst startet die nächste Bauphase mit weiteren hundert Wohnungen. Dann wird es auch eine interne Ladestation für Elektro- und Hybridfahrzeuge geben sowie eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach, die den dafür notwendigen Strom produziert.
Bei kaum einer anderen Bauaufgabe jedoch ist das energetische Einsparpotenzial größer als bei einem Spital. „Ein Krankenhaus ist eine enorme Maschine, die viel Kälte, viel Wärme und vor allem viel Strom frisst“, sagt Pernthaler. „Wenn man hier umdenkt und auf Smart Grids und intelligentes Ressourcenmanagement setzt, kann man in der Ökobilanz viel verändern.“ Zu den bisher realisierten Projekten zählen die Salzburger Chirurgie West, eine Gynäkologiestation in Graz sowie das Kinderzentrum im LKH Salzburg. Das nächste Mammutprojekt ist die Sanierung und Erweiterung des LKH Graz, Fertigstellung 2022.
Auch in Wien ist Pernthaler tätig. Am Rande des Arsenalgeländes, direkt neben der Auffahrt auf die Südosttangente, entsteht ein schnittiger Rohbau, der sich Ende 2014 als Fernwärmekraftwerk entpuppen wird. Selbstredend, dass auch hier nicht nur mit Öl und Gas Energie erzeugt werden wird: Die gesamte Fassade des Gebäudes soll mit Fotovoltaikzellen verkleidet werden. „Variablen gibt es viele“, sagt Pernthaler, „aber die wichtigste Konstante für die kommenden Jahrzehnte lautet: maximal mögliche Energieautarkie.“