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Profil

1997 Promotion
1998 bis heute verschiedene Forschungsprojekte
2000 – 2015 Lehrtätigkeit an verschiedenen Hochschulen
2006 – 2007 Wissenschaftlicher Assistent Lehrstuhl Architekturtheorie RWTH Aachen
2011 – 2012 Vertretungsprofessur Architekturgeschichte und -theorie Universität Wuppertal
Seit 2016 kuratorische Tätigkeit (u.a. Stifter-Haus Linz, afo Linz, Nordico Linz)
2017 – 2019 Wissenschaftlicher Mitarbeiter afo-architekturforum Linz
Seit 2019 Architekturkritiker der Oberösterreichischen Nachrichten

Lehrtätigkeit

2000 – 2011 Lehrbeauftragter Universität Wuppertal (Architekturgeschichte und -theorie)
2006 Lehrbeauftragter FH Köln (Baugeschichte)
2012 – 2013 Dozent NDU St. Pölten (Architekturtheorie der Moderne)
2014 – 2015 Universitätslektor TU Wien (Architektur- und Stadtbaugeschichte)
2015 Universitätslektor JKU Linz

Mitgliedschaften

Mitglied der Künstlervereinigung „Die Kunstschaffenden“, Linz
Vorstandsmitglied des Kollektivs „Musik im Raum“, Linz

Publikationen

Auswahl:

„Die Luft dürfte studirter sein…“ Anmerkungen zu Adalbert Stifters Kunstauffassung im Spiegel seiner Kunstkritik. In: H. Lengauer, C. Schacherreiter, G. Wilbertz (Hg.): Die Bezwingung seiner selbst. Liebe, Kunst und Politik bei Adalbert Stifter, Linz 2018, 64 - 117. (= Katalog zur Ausstellung im Stifterhaus Linz zum 150. Todestag von Adalbert Stifter)

Neue Konzepte in der Architektur. In: J. Porsch, H. Saxenhuber, G. Schöllhammer (Hg.). Wer war 1968? Kunst, Architektur, Gesellschaft, Salzburg 2018, 179 – 187.

Folienhaus 4. Zu Pio Rahners Arbeit „Im Archiv“. In: afo architekturforum oberösterreich (Hg.): Nachsatz 8, Linz 2018 (o. S.).

Der 5-Jahresplan des Schlafes. Konstantin Melnikows „SONnaia SONata“ oder der kollektive Schlaf für Produktion und Gesellschaft. In: Die Versorgerin, Ausgabe September 2018.

Krumau, Böhmisch Krummau, Český Krumlov. Stadtbilder von Wolfgang Hanghofer. In: W. Hanghofer (Hg.): Krumau, Böhmisch Krummau, Český Krumlov. Stadtansichten 2014. Linz 2015 (o. S.).

„Nichts ist schön, weil es antik, deutsch, maurisch, bizantinisch, italienisch etc. ist…“ – Bemerkungen zu Adalbert Stifters Architektur- und Stilverständnis. In: Jahrbuch Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich, 21, 2014, 31 - 52.

Imaginäre Vogelflüge – zur historischen Kartographie des Traunsees. In: Kurt Druckenthaner, Stephan Gaisbauer, Klaus Petermayr (Hg.): Seegang. Ergebnisse einer Feld-, Fels- und Wasserforschung am Traunsee. Linz 2013, 11 - 24. (=Schriften zur Literatur und Sprache in Oberösterreich Bd. 17)

Physis und Bild: Zur Malerei Wolfgang Hanghofers. In: W. Hanghofer(Hg.): Sexualität.
Linz 2012, 4 - 42.

Kunst-Suchbild Linz: Die „Totale 2011“ als Rekontextualisierung tradierter stadträumlicher Zusammenhänge. In: Terri Frühling u. Wolfgang Fuchs (Hg.) Totale. Festival für parallele Kunst 2011 – 2017. Linz 2011, 21 - 26.

Rechtsrheinische Architekturgeschichten. In: Anne Luise Müller u. Bernd Streitberger (Hg.): Architekturführer Rechtsrheinisches Köln. Berlin 2011, 22 - 67.

Aspekte zur Stadtentwicklung des Rechtsrheinischen. In: Anne Luise Müller u. Bernd Streitberger (Hg.): Rechtsrheinische Perspektiven. Stadtplanung und Städtebau im postindustriellen Köln 1990 bis 2030. Berlin 2011, 143 - 241.

Der Blick von oben: Köln in Stadtplänen und Luftbildern. In: Uta Keil u. Philipp Meuser (Hg.): Luftbildatlas Köln. Berlin 2011, 6 - 25.

Das Bauernhaus im frühen reformierten Wiener Architekturdiskurs. In: Anita Aigner (Hg.): Vernakulare Moderne. Grenzüberschreitungen in der Architektur der Moderne. Das Bauernhaus und seine Aneignung, Bielefeld 2010, 131 - 180.

Die „Allgemeine Städtebauausstellung“ 1910. Werner Hegemans Ausstellung und ihre Bedeutung für das Rheinland. In: Ursula Kleefisch-Jobst u. Karen Jung (Hg.): Dynamik und Wandel. Die Entwicklung der Städte am Rhein 1910 - 2010. Berlin 2010, 14 – 28 (gemeinsam mit Frank Werner).

Das Bauernhaus als Impuls für regionale und regionalistische Architektur.
In: Architektenkammer NRW (Hg.): Spurensuche – Regionale Architekturphänomene im Wohnungsbau in NRW. Düsseldorf 2007, 15 - 21.

Architekturausbildung – ein historischer Abriss. In: Michael Werling (Hg.): Architekturlehrer der FH Köln Teil 1 / Die Ehemaligen. Köln 2006, 223 - 255.

Stilsynthese und Sprachverwirrung – Theorie und Kritik des „neuen“ Stils im
19. Jahrhundert. Susanne Hauser u. a. (Hg.): Kongressakten des deutschen Semiotikkongresses Frankfurt/Oder 2006 (Internetveröffentlichung).

Bruch und Fragment. Zur Architektur von Heinz Bienefeld. In: Stefanie Lieb (Hg.): Form und Stil. Festschrift für Günther Binding zum 65. Geburtstag, Darmstadt 2001, 372 - 377.

Marienkirche Gelnhausen. Königstein i. Taunus. 2000.

Veranstaltungen

Ausstellungen (Auswahl):

Dynamik und Wandel der Städte am Rhein 1910 - 2010. Köln 2010/11
Rechtsrheinische Perspektiven. Köln 2011
HinsenkampLabor. Linz 2018
Die Bezwingung seiner selbst. Linz 2018
Kontaminierte Orte in Oberösterreich. Linz 2019

Vorträge (Auswahl):

Inszenierte Tradition. Die Privathäuser Heinz Bienefelds und ihr architekturhistorischer Kontext

„…da es eine erlernte Kunst nicht geben kann“ – Die Architekturausbildung an der Akademie der bildenden Künste in Wien im 19. Jahrhundert

Technik versus Kunst - Architekturausbildung 1800 - 1900 im Spannungsfeld zwischen Architekt und Ingenieur

Stilsynthese und Sprachverwirrung – Theorie und Kritik des `neuen´ Stils im 19. Jahrhundert

Erstarrung oder lebendige Kunstübung? Das Ornament in der architektonischen Ausbildungspraxis des Historismus

Wohnwirklichkeiten der Moderne zwischen sozialem Wohnungsbau und Luxusvilla

Theorie und Kritik des Regionalismus von der Moderne bis zur Gegenwart

Architektur und Wohnen – eine Annäherung

Unkonkret? Architektonische Schönheit: zur aktuellen Debatte um einen nahezu unaktuellen Begriff

Temporärer Städtebau: Begriffe, Geschichte und Theorie einer „neuen“ Stadtkultur

Innen – Außen: die Grenzen des architektonischen Raums in Moderne und Gegenwart

Vor und nach Hitler – kontaminierte Orte in Oberösterreich jenseits der NS-Zeit

Artikel

5. April 2025 Oberösterreichische Nachrichten

Mensch und Baum in der Stadt

Interview mit dem Landschaftsarchitekten Gregor Mader über das grüner werdende Linz.

Mit ihrer 2019 beschlossenen Baumpflanzoffensive geht die Stadt Linz einen bemerkenswerten Weg der dringend notwendigen Stadtbegrünung. Auslöser ist die Klimadebatte, aber es gibt auch andere Aspekte.

Im Gespräch mit dem am Programm beteiligten Landschaftsarchitekten Gregor Mader vom Linzer Büro studio blaugruen geht es um die sozialen und ästhetischen Verbesserungen, die mit einem lebendigen Stadtgrün in Linz Einzug halten.

OÖNachrichten: Wie sieht heute für Sie der ideale Stadtraum aus?

Gregor Mader: Er ist kleinteilig und vielgestaltig, grün in vielen Formen, belebt durch Mensch, Tier und Pflanze. Am Ende des Tages auch schön. Menschen sollen sich hier begegnen können, Lebendigkeit kann entstehen.

Wie beurteilen Sie die Baumpflanzoffensive der Stadt Linz?

Es ist ein großartiges, zeitgemäßes Programm, das recht breiten politischen und gesellschaftlichen Rückhalt erfährt. Man traut sich, verschiedene Herangehensweisen auszuprobieren. Wir begrünen beispielsweise das Neustadtviertel mit mehr als 50 Bäumen. Früher wurden Straßenräume oft nach rein verkehrlichen Aspekten geplant, es dominierten Parkplätze, und dazwischen gab es einen Baum. Wenn Landschaftsarchitekten ins Spiel kommen, wird es kreativer, und die Räume kriegen eine neue, attraktivere Identität. Allerdings sind wir aufgefordert, „parkplatzschonend“ zu planen.

Wie sieht dabei das Zusammenspiel von gebautem Stadtraum und Stadtgrün aus? Was muss es können?

Für mich hat Stadtraum zwei grundsätzliche Dimensionen: erstens die Gebäude und dann der Raum dazwischen. Das Grün kann den Zwischenraum beleben, aber genauso auf den Gebäuden sein. Dabei ist mir wichtig, zu betonen, dass die geplante Landschaftsarchitektur nicht nur auf das Grün reduziert ist. Wir bearbeiten den gesamten freien Raum. Das Stadtgrün ist nicht nur eine Frage des Klimawandels. Unter einem Baum herrscht nicht nur ein besseres Klima, sondern eine besondere räumliche Atmosphäre, die die Stadt positiv prägt. Und immer mehr Bürger fordern dies ein.

Kann man überall in der Stadt begrünen? Oder gibt es historische, vielleicht ästhetische Gründe, die ortsbezogen dagegen sprechen?

Ich bin der Überzeugung, dass man überall begrünen kann. Inzwischen bringt auch die Architektur neue ökologische Konzepte in die Stadt. Daneben müssen innovative soziale Räume entstehen. Mehr Menschen drängen in die Städte und die Nutzungsdichte nimmt zu, was nach Freiräumen verlangt. Wir wollen durch unsere Planungen verschiedene Funktionen in den Quartieren miteinander verbinden. Aber dies darf man nicht nur funktional sehen. Die Straße sollte der nächstgelegene „Naherholungsraum“ für die Anwohner sein.

Werden die zu pflanzenden Bäume nach ästhetischen Gesichtspunkten ausgesucht?

Bäume sind von ihrem Wuchs her sehr unterschiedlich. Dadurch ist es möglich, mit Bäumen bewusst und geplant Stadträume zu gestalten, was wir auf Grundlage angepasster Konzepte tun. So lassen sich zum Beispiel verschiedene Baumarten miteinander kombinieren, um bestimmte Wirkungen zu erzielen. Zu bedenken ist allerdings, dass es sich natürlich um Lebewesen handelt, die gerne ihre eigenen Wege gehen.

Wenn Sie von neuen Freiräumen sprechen, wie definieren Sie diesen Begriff?

Durch das Pflanzen der Bäume entsteht eine neue Räumlichkeit der Straße. Es entsteht die Inspiration, den Raum anders, vielfältiger zu nutzen. Ich sehe dies als meine wesentliche Aufgabe: Inspirationen zu schaffen. Leute sollen angeregt werden, außerhalb der gebauten Räume aktiv zu werden.

Eine demokratische Aufgabe?

Ja, man soll sich wieder begegnen. Im Neustadtviertel haben wir nicht nur Platz für die Baumwurzeln geschaffen, sondern sogenannte Multifunktionsflächen realisiert. Wir haben Module entwickelt aus einem Baum, einem Tiefbeet und einer Fläche, die funktional nicht definiert wurde. Hier kann man Aufenthaltsbereiche, Fahrradständer oder anderes unterbringen. Man kann sich spontan und niederschwellig setzen und unterhalten. Es geht um Entschleunigung jenseits der üblichen Schmuckbepflanzung. Und morgens wird man von Vogelgezwitscher geweckt.

Aktuelle Informationen zum Baumbestand in Linz, zu einzelnen Standorten und Bäumen erhält man über das Bauminformationssystem der Stadt Linz.

Zur Person

Gregor Mader (geboren 1975) studierte Landschaftsplanung an der Universität für Bodenkultur in Wien. Er plant Frei- und Grünräume unterschiedlicher Dimensionen und arbeitet mit Architekturbüros zusammen. 2019 gründete er in Linz das Büro studio blaugruen mit aktuell fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.