Bauwerk

Albertina
Erich G. Steinmayr, Friedrich H. Mascher, Hans Hollein, Arkan Zeytinoglu - Wien (A) - 2002
Albertina, Foto: Margherita Spiluttini
Albertina, Foto: Margherita Spiluttini

Mehr Geld, mehr Museum

Die Sanierung der Albertina hat mehr gekostet als geplant. Und auch für den Tagesbetrieb ist ein höheres Budget notwendig.

14. März 2003
Während bei der Präsentation des Albertina-Umbaus im Jahr 2001 Gesamtkosten von 87 Millionen Euro genannt wurden, belaufen sich die Aufwendungen für die Sanierung laut Direktor Klaus Albrecht Schröder inzwischen auf 100 Millionen, berichtete das Nachrichtenmagazin „profil“ vor der Eröffnung.

Die zusätzlichen Mittel kommen von der Stadt Wien und von privaten Sponsoren.


Geldverschwendung?

Die Kostensteigerung hatte im Vorfeld zu einer Unstimmigkeit zwischen Schröder und dem für die Bausubstanz zuständigen Burghauptmann Wolfgang Beer geführt.

Beer warf dem Museumschef Geldverschwendung vor, schwächte das später aber als Missverständnis ab. Das Projekt sei nicht teurer geworden, sondern erweitert worden.

Sein einziger Vorwurf: „Man hätte zum Zeitpunkt, als Schröder mit seinen Erweiterungsplänen angetreten ist, eine Denkpause machen und nicht während des Baus das Projekt verbessern sollen.“ Man habe gebaut und gleichzeitig geändert, erklärte Beer. „Das ist nicht gescheit.“


Bundesmittel blieben gleich

Kulturministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) hat mit den höheren Kosten kein Problem. Sie verwies bei einer Pressekonferenz am Donnerstag darauf, dass die Summe der beim Albertina-Ausbau eingesetzten Bundesmittel mit derzeit rund 80 Mio. Euro nicht höher wäre als 1994 geschätzt. „Das ist eine ganz enorme Leistung.“

Wenn es Diskussionen über einzelne Kostensteigerungen gebe, sei dabei auch zu bedenken, dass man „um dieses Geld enorm viel mehr gemacht“ habe.


Schröder will höhere Zuschüsse

Um das „Museumsjuwel“ (Gehrer) nun auch entsprechend bespielen zu können, forderte Schröder bereits vor der Eröffnung eine Budgetspritze.

Im „Standard“ erklärte er am vergangenen Wochenende, die derzeitigen Bundesmittel von etwa fünf Mio. Euro jährlich müssten erhöht werden.

„Die Albertina benötigt zur Durchführung ihres kulturpolitischen Auftrages eine um 40 Prozent erhöhte Subvention, sprich 2,1 Mio. Euro mehr“, so Schröder.


Keine Zusage

Eine fixe Zusage über ein erhöhtes künftiges Betriebsbudget wollte Gehrer aber auch am Donnerstag nicht machen: „Das ist ein Entwicklungsprozess. Mein Anliegen ist es, dass der Betrieb und die Ausstellungen in der Grundtendenz gesichert sind. Über spezielle Bedürfnisse muss geredet werden. Aber jetzt feiern wir erst einmal die Eröffnung.“

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Für den Beitrag verantwortlich: ORF.at

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