nextroom.at

Details

Adresse
11 East 52nd Street, 10022 New York, Vereinigte Staaten von Amerika
Architektur
Raimund Abraham
Mitarbeit Architektur Raimund Abraham
Simone Giostra, Peter Leeb, John Veikos, Jeff Brown (Projektkoordination); Anders Abraham, Chris Barlieb, Jennifer Whitburn, Catherine Seavitt, Frank Thinius, Mike Derker, Maya Ballen
Bauherrschaft
Republik Österreich
Tragwerksplanung
Arup & Partners
Ausführung
1998 - 2002

Publikationen

Raimund Abraham & The Austrian Cultural Forum New York, Hrsg. Andres Lepik, Andreas Stadler, Hatje Cantz Verlag, München 2010.
New York City für Architekten, Hrsg. Heike Werner, Heike Werner Verlag, München 2004.

Presseschau

13. Mai 2004 Der Standard

Auszeichnung für Kulturforum in New York

Aus über 150 Nominierungen zu „künftigem Wahrzeichen“ der Stadt gekürt

Der vor zwei Jahren eröffnete Neubau des Österreichischen Kulturforums in New York nach einem Entwurf von Raimund Abraham ist aus über 150 Nominierungen von einer Jury der „Municipal Art Society“ in eine Liste von 30 künftigen „Landmarks“ (Wahrzeichen) der Stadt aufgenommen worden. Bewertet wurden Gebäude, die in den vergangenen 30 Jahren im „Big Apple“ errichtet wurden, wie das Außenministerium in einer Aussendung mitteilte.

Zweck dieser „30 UNDER 30“ genannten „Watchlist of Future Landmarks“ ist es auch sicherzustellen, dass die ausgewählten 30 Gebäude - die laut Municipal Art Society von künftigen Generationen als „historisch“ angesehen würden - als Teil der Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts erhalten bleiben. Der Jury gehörten unter anderem die Architektur- und Designkuratorin des Museum of Modern Art, Paola Antonelli, und der New Yorker Architekturkritiker Joseph Giovannini an.

23. April 2002 Andrea Köhler
Neue Zürcher Zeitung

Here is Now

Das neue Austrian Cultural Forum in New York

Wie eine Guillotine, findet der Architekt selbst, steche die schmale Zinkfassade ins Auge: Mit Raimund Abrahams exzeptionellem Gebäude in der 52. Strasse hat das Land der Marzipankugeln und Walzerhopser («New York Times») sein Trachten-Image auf einen Schlag korrigiert. Das nicht einmal acht Meter breite Gebäude des Austrian Cultural Forum sei, wie der Architekturhistoriker Kenneth Frampton bemerkt, das spektakulärste moderne Bauwerk New Yorks seit dem Seagram Building und Frank Lloyd Wrights Guggenheim- Bau. Schräg wie ein Keil in die Hochhauslandschaft von Midtown Manhattan gesetzt, ist der 24-stöckige Turm mit seiner symmetrisch geteilten Glasfassade jedenfalls weltweit als eine der grossen architektonischen Formleistungen der neunziger Jahre gepriesen worden. Nachdem Österreich mit der letzten Dezember eröffneten «Neuen Galerie» (und einem originalgetreu nachgebauten Wiener Kaffeehaus) den Jugendstil- Flair nach allen Massgaben gern gepflegter Klischees an der Upper East Side angesiedelt hat - selbst den Küss-die-Hand-Kellner hat man nicht ausgelassen -, ist nun zwischen der Fifth und der Madison Avenue ein avantgardistisches Aushängeschild zu bewundern, das auch die New Yorker zum Schwärmen bringt. Nach zehnjähriger Planungs- und Bauphase und endlosen Querelen österreichischer Provenienz ist das Austrian Cultural Forum, mit Beteiligung des Klangforums Wien und mit organisatorischen Anlaufproblemen, letzte Woche von Staatssekretär Franz Morak eröffnet worden.

Nachdem Österreichs Auslands-Kulturinstitute überall sonst auf der Welt geschlossen und in die Botschaften der jeweiligen Länder eingegliedert wurden, ist das New Yorker Forum das letzte Relikt einer Kulturpolitik, die sich der Staat eigentlich gar nicht mehr leisten kann oder will; der 30-Millionen-Dollar-Bau, der eine Bibliothek und ein Theater, Büro-, Ausstellungs- und Seminarräume und Wohnungen mit strenger, lichter Holz-, Stahl- und Glas-Innenausstattung beherbergt, überstieg schon die ursprünglich veranschlagten Kosten schätzungsweise ums Dreifache. Nun muss das ambitiöse Projekt natürlich auch von einem Programm flankiert werden, das die kühne Geste nicht nachträglich wieder blamiert. Unter dem Titel «Here is Now - Transforming Modernity» soll die Rolle der Künste im Zeitalter der Elektronisierung untersucht werden; mit einem Festival, bei dem bis zum Sommer über hundert Künstler mit Konzerten, Videoinstallationen, interdisziplinären Literaturveranstaltungen, einer Ausstellung über zeitgenössische österreichische Architektur und avantgardistischen Filmen vertreten sein werden, hat Leiter Christoph Thun Hohenstein keinen Aufwand und keine Kosten gescheut. Indessen hat Raimund Abraham seinem Land den Rücken gekehrt. Einen Monat bevor sein Gebäude eröffnet wurde, hat der seit dreissig Jahren in New York lebende Architekt die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen. Aus Protest, wie er der «New York Times» verriet, für Österreich und gegen eine Regierung, die mit dem kulturell inspirierten Land, dem er mit diesem Bau seine Reverenz erwies, dem Österreich der einstmals radikalsten Architekturprojekte der Welt, nichts mehr zu tun hat.

18. April 2002 Thomas Trenkler
Der Standard
6. April 2002 Andrea Nussbaum
Spectrum

Bleistift und Sehnsucht

Ungebrochen geradlinig und selbstbewußt gleitet es in die Höhe, es widersetzt sich jeder Mode, entzieht sich jedemTrend und ist genausowenig gefällig wie sein Architekt, Raimund Abraham: das Austrian Cultural Forum in Midtown NewYork.

Wim Wenders meinte: „A city should constantly excite.“ New York hat das immer getan - und die urbane Kulisse, die sich hier täglich neu in Szene setzt, hat einen raren Neubau erhalten. Die Metropole, in der sich jeder wie ein Darsteller in einem Film fühlen darf, hat sich im von banaler Funktionsarchitektur dominierten Midtown einen unbequemen Hauptdarsteller verdient und ihn bekommen: das Austrian Cultural Forum von Raimund Abraham. Mit diesem Gebäude zeigt sich Österreich von einer Seite, die es in der „Heimat“ vielfach erst zu realisieren gilt: konsequent, zeitlos, vertikal und unangepaßt.

Das urbane architektonische Casting von Midtown ist neben der vorherrschenden nichts-sagenden Bürohaus-Architektur und den Klassikern der Moderne von einigen zeitgenössischen Ausnahmen bestimmt. Wie die unterschiedlichen Genres im Film präsentieren sich die vereinzelten Akteure westlich und östlich der Fifth Avenue: die schillernde, mediale Welt des Times Square, Philip Johnsons Kathedrale der Postmoderne, das AT-&-T- beziehungsweise jetzige Sony-Building, die artifiziell anmutende Haut des LVHM-Buildings von Christian de Portzamparc, der nach außen geschlossene Neubau des American Folk Art Museum von Williams/Tsien - und seit jüngstem das Austrian Cultural Forum, das der bekannte Architektur-kritiker Kenneth Frampton anläßlich einer Modell-Präsentation im MoMA als „das bedeutendste realisierte Stück Architektur in Manhattan seit dem Seagram Building und dem Guggenheim Museum“ lobte.

Der Bauplatz ist schmal: etwas mehr als siebeneinhalb Meter zur Straßenfront, als unbebaute Lücke kaum wahrzunehmen. Keine leichte Aufgabe für die Architektur, will man die Geschoßfläche durch die notwendige Erschließung nicht gänzlich zerstückeln - einfach und akkurat hingegen die Lösung von Raimund Abraham.

Vor zehn Jahren hat er sich mit dem Heimvorteil des New Yorkers beim Wettbewerb um den Neubau des österreichischen Kulturinstituts durchgesetzt, sich mit einem logisch durchdachten Entwurf gegen so manches plakative Design behauptet. Unter den 226 Einreichungen war er der einzige, der die Erschließung nach hinten setzte, was es ermöglicht, auf dem engen Bauplatz loftartige, großzügige Räume zu schaffen.

Die Stiege an der Hinterseite aber ist mehr als nur ein praktischer Lösungsansatz, sie wurde zum formgebenden architektonischen Element, zur Säule, die den Turm im Boden fixiert. Als Scherenstiege mit zwei sich kreuzenden Treppen ist sie das Rückgrat des Gebäudes und erinnert an Brancusis „Endlose Säule“. Doch die Interpretation, daß seine Architektur skulptural sei, läßt Abraham nicht gelten. Vielmehr habe das Programm die formalen Überlegungen bestimmt: Das Problem der Nutzung sei zu lösen gewesen, und bei einem so kleinen Grundstück führe das unweigerlich zur Frage nach der vertikalen Zirkulation, die zum Grundstein des Entwurfs wurde.

Gegenstück zur architektonischen Wirbelsäule ist die „Maske“, eine 80 Grad geneigte, fallende Glasfassade. Die gerahmten Glaspaneele und die metallverkleideten vorspringenden Sei- tenfassaden, gefaßt in der Komposition einer elementaren Symmetrie, sind das markante Gesicht des Gebäudes. Der Grund für die Neigung der Fassade ist in den New Yorker „zoning“-Gesetzen zu suchen, die ursprünglich dazu dienten, den Lichteinfall in den Straßen zu regulieren, und die mit den zahlreichen abgetreppten und zurückspringenden Wolkenkratzern das Bild der Stadt prägen.

Das Raumprogramm beinhaltet alles, was zeitgemäße Kulturbauten brauchen - und noch vieles mehr: Ausstellungsflächen und die Hauptgalerie in den Untergeschoßen, frei zu bespielende Flächen, die mit einem Besucher-Café sowie einer Lounge und einem multifunktionalen Theatersaal in den Obergeschoßen verbunden sind, darüber eine Bibliothek und ein Konferenzraum. Das Büro des Chefs des Austrian Cultural Forum, Christoph Thun-Hohensteins, befindet sich in der siebten Etage, genau auf jener Höhe, auf der aus der Fassade eine Box auskragt. Aber diese schwebende Raumbox ist nicht, wie man voreilig vermuten könnte, die neue „Kommandozentrale“ des Forum-Chefs, es ist ein weiterer Veranstaltungsraum, der als Ort sogenannter „Art Talks in the Tower“ dienen wird.

Das Augenfälligste an dem Gebäude ist jedoch seine formale, ungebrochene Geradlinigkeit und das Selbstbewußtsein, mit dem es in die Höhe gleitet. Es widersetzt sich jeder Mode, entzieht sich jedem Architekturtrend und ist genausowenig gefällig, wie Raimund Abraham es ist: ein Monolith, der die Monotonie des architektonischen Ei- nerleis sprengt. Angepaßt sein ist nicht seine Sache. Auch das sieht man dem Neubau an. Das Kulturforum hat seinen Platz
in New York gefunden, weil der Architekt seine Architektur kompromißlos verteidigt hat. Es war ein Kampf um jeden Zentimeter: zehn mühsame Jahre, ermüdende Verhandlungen mit dem Bauträger, der Republik Österreich, und ein anstrengendes Tauziehen mit Generalplanern und Baufirmen. Finanzierungsprobleme hätten das Projekt beinahe zum Scheitern gebracht, anfänglich schlechte Betonqualität den Turm fast zum Einsturz gebracht. Wenn das Haus am 18. April eröffnet wird, werden sich viele nicht mehr daran erinnern wollen - außer dem Architekten, der gesteht, daß ihm die Umstände der Errichtung alle Kraft geraubt haben, sodaß er sich wieder vom Bauen distanzieren möchte.

Den Begriff Architekturbüro verabscheut Abraham, denn in Büros arbeiten Bürokraten. Die Bürokratie aber ist der Feind der Architektur, der Feind jeglicher Kreativität. Sein Atelier ist ein loftartiger „workshop“ in Noho, jenem Viertel nördlich des Trubels von Soho. Wenige Blocks von seinem Atelier entfernt liegt die Schule, an der er seit 1971 unterrichtet: die Cooper Union. Sie hat in der Architektenausbildung eine besondere Tradition, ist eine Schule der Individualisten, die dem Populären das Zeitlose, der Pragmatik des Bauens die imaginäre Auseinandersetzung vorziehen.

Eine Kreissäge, Sperrholzplatten für den Modellbau, Werkzeug: es ist dies nicht das Atelier eines Technokraten, sondern von jemandem, der, Mies van der Rohe zitierend, davon spricht, daß die Architektur dort beginnt, wo zwei Steine sorgfältig übereinandergelegt werden. Raimund Abraham hat den „handwerklichen“ Bezug zur Architektur nie aufgegeben. Die Sorgfalt, die Präzision, die Handwerker wie Architekten haben sollten, ist es, die er nicht müde werdend von sich selbst und von anderen fordert, wie erst jüngst in der Neuauflage seines Buchs „Elementare Architektur“: „Ich sage den Studenten immer, sie sollen sich mit der Präzision vertraut machen, die man in der Literatur, in der Musik und im Film anwendet. Wenn man in der Musik eine Note verschiebt, um zwei Millimeter, wird es ein anderer Ton, wenn man in der Sprache einen Buchstaben verschiebt, entsteht ein anderes Wort. Wenn man diese Präzision auf das Bauen überträgt, dann wird die Aussage von Mies sehr klar.“

Die Präzision des Sehens hat er beim Klettern gelernt: Denn davon hänge schließlich das Leben ab. Wenn man den nächsten Griff nicht sehe, komme man nicht weiter. Weitergekommen ist er zeichnend - denn ein Großteil seines Werks ist ungebaut - und nach zwanzigjähriger Verweigerung auch wieder bauend. Die Sehnsucht nach dem Bauen komme mit dem Alter, meint er. Und zum Bauen gehöre für ihn das Modell. Erst dessen Dreidimensionalität ermögliche eine physische Unmittelbarkeit und die Überprüfung des Entwurfs. Deshalb hat der Akt des Modellbauens in seinem Atelier einen besonderen Stellenwert, das Modell fast den Charakter eines Kultobjekts als Schlüssel zum Gebauten.

Bauen wird Abraham wieder: ein eigenes Haus an der Pazifikküste Mexikos. Es wird dies ein Haus zum Arbeiten, zum Zeichnen nach seinem Abschied von der Cooper Union, denn um Architektur zu machen, braucht er nur ein Blatt Papier, einen Bleistift und die Sehnsucht.

Am Ende steht ein Architekt, der - wie so viele vor ihm - seinem Geburtsland den Rücken gekehrt hat. Eines hat sich
geändert: Die beiden wurden wiedervereint an einem Ort, der die österreichische Identität nachhaltig beeinflussen wird. Die amerikanische Architektur-legende Louis Sullivan sprach davon, daß hohe Gebäude „über sich hinaussteigen“ sollten - eine Ambition, die von diesem kleinen Turm mit Leichtigkeit erfüllt wird.

Das Austrian Cultural Forum wird am 18. April mit der „Long Night Of Contemporary Music“ und einer Installation des Künstlerduos Granular Synthesis eröffnet. Ab 22. Mai folgt die Ausstellung „TransModernity: Austrian Architects“ (Jarbornegg & Pálffy, Henke/ Schreieck und Riegler/Riewe).

5. Februar 1993 Roman Hollenstein
Neue Zürcher Zeitung

Zwischen Guillotine und Totempfahl

Raimund Abrahams „Austria-Tower“ für New York

Eingeklemmt in der Hochhausschlucht von Manhattans 52. Strasse, soll sich 1995 das Österreichische Kulturinstitut erheben. Mit visueller Aggressivität wird es Zeugnis davon geben, dass die Alpenrepublik neben Opernbällen und Lipizzanertänzen auch Angriffiges zu bieten hat - bis hin zu Nitschs blutigen Ritualen. Kaskadenartig stürzt die leicht geneigte Glasfassade zur Strasse nieder, optisch nur gebremst von einem schmalen Vordach über dem Eingang: das Haus als Guillotine. Doch soll hier nicht die Kultur geköpft, sondern mit revolutionärem Schwung formale Kühnheit zur Schau gestellt werden. Das bedrohliche Erscheinungsbild des von einem stählernen Brustbein zusammengehaltenen Glaskörpers macht Sinn. Kann doch dieser Bau, der sich nicht als stolzer Solitär zwischen New Yorks Giganten erheben wird, nur mit solch heftiger Direktheit Aufmerksamkeit erregen.

Obwohl der 20geschossige Turm von seiner Statur her zu den Zwergen zählen wird, machte er wie kaum ein anderer Bau Manhattans schon im pränatalen Zustand Furore. Dies nicht zuletzt wegen seines Schöpfers, des 60jährigen Osttirolers und Wahlamerikaners Raimund Abraham, der in der New Yorker Szene als mysteriöse Kultfigur gilt. Der seit mehr als zwei Dekaden an der Cooper Union lehrende Architekt visionierte nicht nur vor Jahren schon „vertical buildings growing toward the light of mechanical suns“. Er machte sich zudem mit unheimlichen Skizzen und Modellen, mit unkonventionellen Wettbewerbsbeiträgen und mit einem Berliner IBA-Haus von brutaler Schönheit einen Namen.

Abraham wird Österreich mit diesem virtuos inszenierten Turm in New York einen grossen, kulturpolitisch wichtigen Auftritt verschaffen. Deshalb wohl stellte sich das Wiener Aussenministerium klar hinter den gewagten Entscheid der hochkarätigen Jury, die aus nicht weniger als 226 eingereichten Projekten auszuwählen hatte. So muss sich nun der allmächtige Stararchitekt Hans Hollein mit dem zweiten Platz begnügen. Der Baubeginn wurde auf 1994 festgelegt. Im Jahr darauf soll das Haus über dem nur 7 Meter breiten und 23 Meter tiefen Grundstück stehen und neben Kino, Bibliothek und Cafe auch zwei Ausstellungssäle, Wohnungen und Büroflächen für österreichische Firmen enthalten.

In seiner Zeichenhaftigkeit wird sich der bereits mit Frank Lloyd Wrights Guggenheim Museum verglichene Bau mit Spitzenwerken der Hochhausarchitektur wie Fosters oder Peis Türmen in Hongkong oder Seidlers Capita Centre in Sydney messen können. Doch wird er nicht wie diese Gebäude der Technologie huldigen, sondern - einem psychoanalytischen Katalysator gleich - die Angste und Zweifel der Menschheit an der Schwelle zum dritten Jahrtausend aufzeigen. Abraham selbst bezeichnet seinen Entwurf, den man in unserer gewalttätigen Zeit als Mahnmal interpretieren möchte, als „eine Mischung aus und Osterinsel-Skulptur“. Damit wird dieser gleichermassen zur zeittypischen Erwiderung auf Mies van der Rohes Funktionalismus wie zur Neuinterpretation von Aldo Rossis Forderung nach dem symbolhaften Turmbau.

Karte