Bauwerk

Elbphilharmonie Hamburg
Herzog & de Meuron - Hamburg (D) - 2016
Elbphilharmonie Hamburg, Foto: Maxim Schulz
Elbphilharmonie Hamburg, Foto: Michael Zapf
Elbphilharmonie Hamburg © Herzog & de Meuron, bloomimages

Elbphilharmonie - Das Bauwerk

17. Februar 2017 - newroom
Es ist das höchste Gebäude in Hamburg. An der westlichen Spitze der Hafencity gelegen, prägt die extravagante Elbphilharmonie allseitig das Stadtbild. Der gläserne Neubau mit seiner kühn geschwungenen Dachlandschaft liegt transparent, durch eine Art maßstäbliche Schattenfuge getrennt, auf dem ursprünglichen Backsteinblock. Der Kaispeicher A, in dem früher Kakao, Kaffee und Tee lagerten, wurde komplett entkernt, geblieben ist nur die denkmalsgeschützte Fassade. Die Eichenpfähle, die noch vom Kaiserkaispeicher aus 1875 stammen und die Betonpfähle aus dem Jahre 1966 wurden mit 650 neuen verstärkt. Zum größten Teil dient dieser Sockel dem mehrgeschossigen Parkhaus. Über die Schiffsladeöffnungen wird heute Technik und Versorgung angeliefert, weiter oben sind die Luken zum Teil in Balkone umfunktioniert.

Hauptinszenierung im kristallenen Baukörper ist das Konzerthaus. Die Westspitze mit bis zu 110 Metern Höhe ist 45 Apartments vorbehalten, der um 30 Meter abschwingende Teil einem Hotel mit 244 Zimmern. Mit Glasfronten und Balkonen wird beidseitig eine spektakuläre Aussicht auf Hafen und Stadt geboten.

Die krönende Dachlandschaft fügt sich aus acht sphärisch, konkav gekrümmten Segmenten zusammen, darauf appliziert, und sogar in der Ansicht erlebbar, sind 5.800 Pailletten (weiß beschichtete Alu-Scheiben mit 1,1 m Durchmesser), darin eingeschnitten eine Terrasse und zwei Höfe, exklusiv für Hotel und Wohnungen. Darunter verbirgt sich, sternförmig angeordnet, das aufwendige Stahlfachwerk aus circa tausend individuell gekrümmten Trägern, das den großen Konzertsaal stützenfrei überspannt.

Im Gegensatz zur robusten Backsteinfassade des Kaispeichers schillert der aufgesetzte Glasbaukörper in allen Stimmungen von Himmel, Wasser und der Stadt. Die 1.100 Fensterelemente, zwischen vier und fünf Metern breit und über drei Meter hoch, im Foyer sogar fünf, sind ein Werk höchster Ingenieurskunst. Jedes Glaselement ist mit doppeltem Punkteraster bedruckt, nach außen reflektierend, innen basaltgrau, die Streuung wurde auf den optimalen Effekt hin berechnet und verweist auf die Raumnutzung. Ein Teil der Gläser wurde in aufwändigem Verfahren bei 600°C exakt gebogen. In Foyer und Hotel buchten sie sich nach innen und integrieren ovale Lüftungsflügel, die Wohnungen in der Westspitze zeigen hufeisenförmige Ausschnitte, die als Balkone genutzt werden. Jedes Glaselement wiegt bis zu 1,2 Tonnen und hält im Stresstest Orkanböen oder sintflutartigem Regen stand. Die imposante Fassade entspricht mit circa 16.000 Quadratmetern der Fläche von zwei Fußballfeldern. (Text: Martina Pfeifer Steiner)

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