Stellung, Gestalt und Nutzung dieses Gebäudes beziehen sich auf seine Lage an einer vielbefahrenen Ortsdurchfahrt. Wie in anderen kleinen Gemeinden hat sich auch hier während der letzten Jahrzehnte der Maßstab der Bebauung erheblich verändert. Die Situation wird heute geprägt durch wenig anspruchsvolle Großbauten, zwischen denen die älteren Gebäude als „Einschlüsse“ erhalten geblieben sind.
Auf diese besonderen Bedingungen haben die Architekten in doppelter Weise geantwortet: Sie führen den neuen Maßstab fort, heben jedoch ihr Gebäude durch die eindeutige Kubatur und die Fassadengestaltung aus der diffusen Straßenfront heraus. Der vordere, zur Öffentlichkeit orientierten Bauteil wird von den Einrichtungen der Bank belegt, der rückwärtige zum Garten enthält Wohnungen unterschiedlicher Größe und Zuschnitts.
Die zuvor in einem unscheinbaren Geschäftslokal untergebrachte Bank hat durch ihren quer zur Straße gestellten Neubau eine attraktive architektonische Visitenkarte erhalten. Als einprägsames Zeichen wirkt vor allem der Lärchenholzrost mit horizontal beweglichen Elementen, der den gläsernen Kubus konsequent umhüllt. Der Rost dient nicht nur als Sonnen- und Sichtschutz sowie als Absturzsicherung, sondern verleiht dem Gebäude auch eine große Homogenität. Durch die flexibel verschiebbaren Elemente ergibt sich zugleich ein mehrschichtiges, reizvolles Fassadenbild. Der Holzrost prägt durch das von ihm ausgelöste, wechselnde Spiel von Licht und Schatten auch die Innenräume, besonders den Veranstaltungssaal im 3. Obergeschoss, den die Bank ihren Kunden gegen Selbstkosten zur Verfügung stellt.
Die Hinwendung zur „Service - Bank“ drückt sich bereits im Erdgeschoss aus, wo der offen einsehbare Kundenbereich geradezu wohnlich gestaltet wurde - ohne herkömmliche Schalter. (Text: Wolfgang Jean Stock)