Bauwerk

Verkehrsmanagement- und Verkehrsinformationszentrale VMIZ
Adolf Krischanitz - Wien (A) - 2003
Verkehrsmanagement- und Verkehrsinformationszentrale VMIZ, Foto: Margherita Spiluttini
Verkehrsmanagement- und Verkehrsinformationszentrale VMIZ, Foto: Margherita Spiluttini
9. November 2003 - Az W
Mit der architektonischen Aufwertung von verkehrsgestressten Un-Orten hat der Architekt Erfahrung. Diesmal hat er einen gläsernen Pavillon aber nicht in die blinde Mitte des Karlsplatzes, sondern in Inzersdorf in den Zwickel zwischen A2 und Südosttangente gesetzt. Und die Parameter des Schwerverkehrs sind in diesem Fall Teil des Raumprogramms, denn die Verkehrsmanagement- und Informationszentrale der österreichischen Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-AG (ASFINAG) ist europaweit die erste Anlage, in der bis 2006 sämtliche verkehrsrelevanten Daten des gesamten Bundesgebiets ausgewertet werden sollen.

Um für das avancierte technologische Konzept den passenden baulichen Rahmen zu finden, wurde 2001 ein zweistufiger Wettbewerb ausgeschrieben, den Adolf Krischanitz gewann. Kein rein technisches Gebäude sollte es werden, sondern eine „Insel“, die inmitten von Autobahntrassen, Verkehrsemissionen und baulicher Unrast Souveränität und Ruhe ausstrahlt. Der oasenhafte Charakter des 9 m hohen Bauwerks (Stahlbetonskelettbau mit aussteifenden Kernen und Flachdecken) wird zeichenhaft betont sein, wenn sich Efeu und Wein an den an der Fassade angebrachten Gittern hochgerankt haben. Intensiv begrünt sind auch das Flachdach sowie das Gelände rundum, wo Birken und Blutahorn eine Art Leitsystem bilden.

Serverzentrale und Operatorraum für ca. 18 Personen an PC und Grossmonitor befinden sich im „Sockel“, in dessen Mitte eine imposante Treppe in das Besucherobservatorium hinauf führt. Der nach Süden Richtung A2 auskragende „Überbau“ mit dem fassadenfüllenden Schriftzug scheint über den technischesn Erfordernissen zu schweben und gewährt den Besuchern einen Panoramablick auf den Verkehr und die Skyline des Wienerbergs. Das Thema Übersicht ist hier oben allseitig präsent, auch die Trennwände des Konferenzzimmers sind transparent und verschiebbar. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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