nextroom - Bestattungshaus Feuerstein

- Hof mit Parkplätzen, Tore für Tiefgaragenabfahrt und Anlieferungszone, Windfang als Eingangsbereich.
- Foto: Albrecht Imanuel Schnabel
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- Zentrales Gestaltungselement ist die Stampf-Lehmwand. Sie ist Außen wie Innen erlebbar und steht als Symbol für Ursprung und Rückkehr zu Natur und Materie.
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- Licht gelangt von oben in die Zone vor den Verabschiedungsräumen.
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- Der größte der drei Aufbahrungsräume kann zum Eingangsbereich geöffnet werden.
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- Alle Verabschiedungsräume erhalten ebenfalls Tageslicht über Oberlichten.
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2. April 2015 - Vorarlberger Architektur Institut

Mitten in der Stadt einen besinnlichen Ort der Verabschiedung und Ruhe zu schaffen, war die Aufgabe beim Neubau des Bestattungshauses. Das Stammhaus des Unternehmens, in unmittelbarer Nähe, eignete sich nicht mehr für heutige Anforderungen, die Verwaltung und das Kundenbüro blieben jedoch dort. Die Herausforderungen aus der beengten innerstädtischen Lage des Grundstückes konnten durch Abstandsnachsichten gelöst werden.

In Trauerzeiten braucht der Mensch Zeremonien und Rituale. Das Bestattungshaus erlaubt die freie persönliche Gestaltung dieser Abschiedsfeierlichkeiten. Drei Aufbahrungsräume in verschiedenen Größen sind mit moderner Licht- und Medientechnik ausgestattet. Der größte kann zum Eingangsbereich geöffnet werden, für überkonfessionelle Verabschiedungszeremonien. Durch das elektronische Zutrittssystem gibt es auch keine zeitlichen Beschränkungen für die Trauergemeinschaft.

Zentrales Gestaltungselement ist die Stampf-Lehmwand. Sie ist Außen wie Innen erlebbar und steht als Symbol für Ursprung und Rückkehr zu Natur und Materie. Vor Ort „eingestampft“ wurden die Stahlsäulen, um die den Gang begleitende Oberlichte nicht den Setzungen des natürlichen Materials preiszugeben. Eine Zwischenisolierung hält die Dimension der Lehmwand in Maßen. Die weiteren Flächen sind Trockenbau, mit Lehmputz gespachtelt, glatte abgehängte Akustikdecken, Türen und mobile Trennwände aus Nussholz, am Boden Travertin. Die Raumakustik ist wichtiger Teil der intimen Atmosphäre. Auch das Licht wird in diesem Sinne eingesetzt. Es wird von oben geführt, auch im kleinen Raucherhof, der im Zwickel am Ende der Lehmmauer entsteht. Nur der Eingangsbereich gibt sich offen, transparent, mit Verglasung.

Kupfer ist das weitere Material der Gebäudehülle: Trapezblech, vertikal gefältelt, relativ eng zusammenliegende Kanten. Beim Kaltraum der Zulieferung und Abfahrt in Tiefgarage ist das Kupfer perforiert, gelocht, sodass Tageslicht eindringt und bei künstlicher Beleuchtung der Eindruck von hoher Transparenz entsteht. Zwei große Tore erschließen diese internen Räumlichkeiten mit Kühlzellen, hauseigener Prosektur oder Thanatopraxieraum, Lager und Werkstätten. (Text: Martina Pfeifer Steiner)

Details

Adresse: Pulverturmstraße 6b, 6700 Bludenz, Österreich
Architektur: atelier rainer amann (Marion Rainer, Eckhard Amann)
Mitarbeit Architektur atelier rainer amann: Christof Matt (Projektleiter), Jürgen Jost (Bauleitung), Gerhard Büchel, Valentin Tschikof
Bauherrschaft: Christoph Feuerstein
Tragwerksplanung: Frick & Schöch ZT GmbH
Bauphysik: Karlheinz Wille
Fotografie: Albrecht Imanuel Schnabel
Weitere Konsulent:innen: Bodenmechanik: Geotek Dönz+Mähr, Feldkirch; Vermessung: Bischofberger+Partner, Bludenz; Elektroplanung: BIW Planungsbüro für Elektrotechnik, Tschagguns; HLSK-Planung: Häusle SHK-Plan, Feldkirch; Baukoordinator & Brandschutz-Konzept: Ingenieurbüro Huber, Weiler; Sargkühler/Seziertisch Planung: UFSK Hermann Scherrieble, Regensburg (D); Entwässerungsplanung: Markus Mähr, Koblach

Funktion: Sonderbauten
Planung: 2009 - 2010
Ausführung: 2010 - 2011

Grundstücksfläche: 950 m²
Bruttogeschossfläche: 1.352 m²
Nutzfläche: 930 m²
Bebaute Fläche: 632 m²
Umbauter Raum: 5.400 m³

Nachhaltigkeit

Heizwärmebedarf: 59,4 kWh/m²a (Energieausweis)

Ausführende Firmen

Baumeister/Abbruch: Tomaselli Gabriel Bau, Nenzing; Lehmbau: Lehmbau Glück, Lauterbach (D); Elektroinstallationen: Stolz/E-Werke Frastanz, ARGE, Bludenz; Heizung/Sanitär: Dorfinstallateur, Bludenz; Lüftung: Stolz, Bludenz; Hochdruckreiniger, Morscher Farben & Werkzeug, Weiler; Gerüstbau: Keckeis, Sulz; Verputzer: Preite, Bürs; Estrich: Brutscher, Nüziders; Bauspengler: Spenglerei Fritz, Bludenz; Natursteinarbeiten: Bad 2000, Nüziders; Schlosserarbeiten: Vonbank & Witwer, Nüziders; Schließanlage: Teamx, Schruns; Tischlerarbeiten Innentüren: Tischlerei Feuerstein, Bludenz; Trockenbauer: Markus Rudigier, Silbertal; Glasmetallbau: Manahl, Bludenz; Malerarbeiten: R.u.H. Bartenbach, Bürs; Beschichtungen Tiefgarage: Walo Bertschinger, Wittenbach (CH)

Preise und Auszeichnungen

1. Preis „Trauer braucht Raum“ 2012, Kuratorium Deutsche Bestattungskultur

Karte

Pläne

Erdgeschoß
Untergeschoß
Ansicht & Schnitt
Situationsplan
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