Bauwerk

Landesberufsschule „Savoy“
Stifter + Bachmann - Meran (I) - 2015
Landesberufsschule „Savoy“, Foto: René Riller
Landesberufsschule „Savoy“, Foto: René Riller
30. September 2015 - newroom
Das Erweiterungsgebäude der Landesberufsschule „Savoy“ in Meran ist als Siegerprojekt eines EU-offenen Planungswettbewerbes hervorgegangen. Das städtische Umfeld ist historisch bedeutsam und ist gekennzeichnet vom denkmalgeschützten Bestandsgebäude, vielen Jugendstilvillen mit charakteristischen Mansardendächern, den Grünzügen der Parkanlagen und der Promenade entlang des Flusslaufes der „Passer“. Das Bestandsgebäude des „Savoy“ wurde im Jahre 1895 als Pension errichtet, um 1900 als Hotel umgebaut und als Stammhaus der Landesberufsschule für Gastgewerbe genutzt.

Unmittelbar neben dem vielgestaltigen denkmalgeschützten Gebäude und in der relativ beengten Grundstückssituation wird die Bauaufgabe mit einem formal sehr zurückhaltenden Baukörper interpretiert. Der neue Baukörper lehnt sich vom bestehenden „Savoy“ weg und wird überirdisch nur mit einem leichten, transparenten Steg im 2.Obergeschoss mit dem Bestand verbunden. Die schrägen Fassadenflächen interpretieren die umliegenden Mansardendächer neu und lösen die durch die urbanistischen Rahmenbedingungen vorgegebene Blockhaftigkeit auf. Die geneigten Fassaden lassen das Gebäude mit wechselndem Blickwinkel und Lichteinfall stets anders in Erscheinung treten. Das neue Gebäude verjüngt sich mit zunehmender Gebäudehöhe, lässt dadurch das Volumen kleiner erscheinen, lässt mehr Licht in das Innere treten und weitet die relativ schmalen Zwischenräume zu den angrenzenden Bebauungen auf. Durch die zurücklehnenden Fassaden des Neubaus bleibt die prominente Frontansicht des denkmalgeschützten Bestandes aus jeder Richtung gut erlebbar. Nach unten hin ermöglichen die dort überhängenden Fassaden die Schaffung einer zurückhaltend positionierten Tiefgarageneinfahrt, sowie das Vergrößern des Platzraumes im Bereich des Haupteinganges. Das gesamte Areal wird autofrei gestaltet und der heute für PKW-Stellplätze genutzte Hofraum wird dem Stadtensemble als Parkanlage zurückgegeben. Das Gebäude wird nach außen hin mit einer monolithischen Ortbetonfassade in gestockter Oberfläche realisiert.

Die urbanistische Qualität findet sich auch im Inneren mit sehr offenen, transparent und fließend gestalteten Raumfolgen wieder. In den einzelnen Geschossen mit Klassenräumen, Lehrküchen und Speiseräumen sind Lufträume und Lichtschächte als geschossübergreifende Sichtverbindungen angeordnet. Die Dachfläche wird in ihrer Gestaltung und Materialisierung als fünfte Fassade interpretiert. (Text: Architekten)

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