Bauwerk

Volksschule Bütze
Schenker Salvi Weber - Wolfurt (A) - 2019
Volksschule Bütze, Foto: David Schreyer
Volksschule Bütze, Foto: David Schreyer
27. Dezember 2019 - vai
Die Vorarlberger Marktgemeinde Wolfurt wollte die Volksschule im Ortsteil Bütze erweitern und einen Kindergarten mit Krippe integrieren. Man entschied sich, den alten Bau aus den 1960er-Jahren zu erhalten und jenen aus den 1990er-Jahren aus bauphysikalischen Gründen ganz abzutragen. Die Turnhalle im Untergeschoß wurde saniert und überbaut. Ein 60 Meter langer und 27 Meter tiefer Neubau mit einem Holztragwerk mit jeweils einer Pergola an den Enden ergänzt nun die Anlage.

Die Schule ist ein detailreich orchestriertes Raumkontinuum mit intimen Rückzugsorten und kommunikativen Hofsituationen. Großzügige Oberlichten und Verglasungen erlauben spannende Sichtachsen, Licht- und Schattenspiele – frei nach Josef Frank: Die Schule als Weg und Platz. Behagliche Atmosphäre trifft auf lokale Handwerkskunst: Fensterrahmen, Parkett und hochwertig verarbeitete Möbel aus Eichenholz, dazu Deckenplatten aus Holzwolle für eine angenehme Akustik und eine gesunde Umgebung für die Kleinsten. Der Grundriss ist vertikal und horizontal verzahnt, um den Kindern im wahrsten Sinne des Wortes möglichst wenig Wände und Barrieren in den Weg zu stellen. Es gibt viele Freiflächen zum Toben, mobile Regale und Rollcontainer folgen den Kindern, wohin sie wollen – Vorhänge, gemütliche Kuschelecken und integrierte Sitzbänke laden zum Rasten oder zum Rückzug ein.

Den diversen Nutzungen des Hauses als Kindergarten, Volksschule, Turnsaal und Veranstaltungsort werden klar definierte Räumlichkeiten zugeordnet, die über die zentralen Atrien und Lichthöfe in Beziehung treten – eine Hausgemeinschaft entsteht. Innerhalb der autarken Zonen können Gemeinschaftsflächen je nach Bedarf generiert werden, unnütze Korridorbereiche werden damit vermieden. Die Pergolen an den Enden des Neubaus, die auch als Fluchtweg dienen, funktionieren wie „Kiemen“ zum Außenraum und legen die Struktur des Baus offen. Die Fensterrhythmik der dezent grauen Holzfassade orientiert sich an der Sitzhöhe von Kindern und fügt sich harmonisch in die ländliche Umgebung ein. (Text: Architekten, bearbeitet)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

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