nextroom - Musik- & Kongresszentrum Straßburg

- Der weitläufige Gebäudekomplex braucht eine Hülle, die ihn zum neuen Ganzen werden lässt: ein umlaufender überdachter Säulengang bildet den abwechslungsreichen Zwischenraum zur reduzierten Glasschicht.
- Foto: Bruno Klomfar
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- Haupteingang mit darüberliegendem Konferenzsaal. Die glänzenden Edelstahlsäulen sind konstruiert wie ein Flugzeug-Flügel: konstruktive Spanten aus Stahl, darüber die unterschiedlich geknickten Edelstahlplatten. Durch Drehung und den Rhythmus ihrer Anordnung bilden die Säulen einen attraktiven, dynamischen Außenraum.
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- Foyer beim Haupteingang: Für die neue Mitte mussten drei Zwischendecken herausgeschnitten, die unsäglich verkleideten Säulen wieder freigelegt und die Deckenkonstruktion geöffnet und teilweise verglast werden.
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- Der Konferenzsaal für 500 Leute schwebt über dem Foyer und wird behandelt, wie alle Hauptsäle: Außen ein Holzkörper, die Innenseite in der jeweiligen Farbe ausgeschlagen.
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- Der Konferenzsaal „Marie Curie“ ist flexibel zonierbar, hat einen schönen Ausblick auf den Park und gibt von Draußen einen vielversprechenden Eindruck durch die Farbgebung.
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- Die Menschen kommen zum Musik- und Kongresszentrum von allen Richtungen. Prämisse war, dass die insgesamt fast einen Kilometer lange Fassade rundherum gleichwertig und geschützt durch die Überdachung begangen werden kann.
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- Die Eingangshalle aus den 1970er-Jahren vor dem „Erasme“-Konzertsaal bleibt im Original erhalten. Interessant auch die Akustikdecke: das sind eingesetzte Gipspolster, die damals eine lokale Firma herstellte. Und die Kunst am Bau-Interventionen mit Gemälde und Wandstruktur sind im Beton eingearbeitet.
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- Der „Erasme“-Konzertsaal ist Bestand, wird nur neu bestuhlt und die ursprünglich farbigen Gips-Akustikelemente in einheitliches Rot getüncht bzw. in Weiß belassen.
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- Die großen Qualitäten des „Erasme“-Konzertsaals kommen durch die Auffrischung wieder voll zur Geltung.
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- Der Proberaum ist als Erweiterung zum großen Konzertsaal angeordnet und wird auch für Kammerkonzerte und vieles mehr genutzt.
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- Auditorium Schweitzer: Die Farbgebung war auch im Original eine intensive und die Akustik mit den skulpturalen Gipselementen eine sehr gute. Nur durch die offene Decke mit dem neuen Beleuchtungskonzept werden Verbesserungen eingebracht.
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- Auditorium Cassin: Der in Blau getunkte kleinere Saal ist neu, liegt jedoch im Altbau.
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- Die große Ausstellungshalle wird als neues Volumen an das Foyer des Haupteingangs gesetzt.
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19. Februar 2019 - newroom

Das Konzerthaus – ursprünglich ein sechseckiger Baukörper – stammt aus den 1970er-Jahren und wurde in den 1980er-Jahren massiv vergrößert. Bei der Erweiterung und Generalsanierung des neuen Palais de la Musique et des Congrès (PMC) nehmen die Architekten das zeittypische Grundmuster gleichseitiger Dreiecke der Bestandsbauten auf, schaffen aber in umfassender, starker Geste die architektonische Großform.

Eine rund um den Gebäudekomplex laufende Kolonnade mit weitem Dachüberstand lässt durch die Spiegelungen und Reflexe der Parklandschaft einen abwechslungsreichen Zwischenraum zur stringenten Glasfassade entstehen, die Bestand und Neubauten in schlüssiger Weiterführung der angelegten Geometrie zusammenfasst. Die Edelstahlstützen – konstruiert wie Flugzeugflügel – rhythmisieren durch Anordnung, Drehung und ihren unterschiedlichen Abkantungen die umlaufende, fast einen Kilometer lange Fassade.

Der Haupteingang bildet auch die neue Mitte. Schwebend über dem Foyer liegt der Konferenzsaal. Das neue Raumprogramm wird auf den 44.500 m² übersichtlich strukturiert und ist von dieser zentralen Halle aus zu erreichen. Als Neubau lagert sich die 3.000 m² große Ausstellungshalle an. Die beiden Konzertsäle „Erasme“ und „Schweitzer“ werden grundlegend überarbeitet, neu hinzugekommen sind weiters das Auditorium „Cassin“ und der Probesaal. Die konstruktive ursprüngliche Gebäudestruktur wird wieder deutlicher herausgearbeitet, die Säulen freigelegt und ebenso die Dreiecke der Überdachung. Unverändert bleibt der Foyerbereich vor dem größten „Erasme“-Konzertsaal, der ebenfalls nur eine Auffrischung erfährt. Auch die Farbgebung trägt zur klaren Orientierung bei: die Hauptsäle sind außen holzverkleidet und innen im jeweiligen Farbton ausgeschlagen: rot, aubergine, blau, und zwar an Wänden, Akustikelementen, Boden und Sitzpolsterung.

Mit dem neuen Musik- und Kongresszentrum positioniert sich der nächst dem Europaparlament gelegene Stadtteil als attraktives internationales Geschäftsviertel in Straßburg. (Text: Martina Pfeifer Steiner)

Details

Adresse: Place Bordeaux, 67000 Straßburg, Frankreich
Architektur: Dietrich | Untertrifaller (Helmut Dietrich, Much Untertrifaller, Dominik Philipp, Patrick Stremler), RCA-A
Mitarbeit Architektur Dietrich | Untertrifaller: Projektleitung: Heiner Walker, Elke Delvoye
Mitarbeit Architektur RCA-A: Projektleitung: Aurélien Vollmar
Bauherrschaft: Stadt Straßburg
Landschaftsarchitektur: Digitale Paysage
Raumakustik: Müller-BBM
Fotografie: Bruno Klomfar
Weitere Konsulent:innen: Statik & Haustechnik: OTE Ingénierie, Illkirch; Serue Ingénierie, Schiltigheim
Nachhaltigkeit & Bauphysik: Solares Bauen, Straßburg
Kosten: C2BI, Straßburg
Bühnentechnik: W. Kottke, Bayreuth
Fassade: CEEF, Ramonchamp
Küche: Ecotral, Straßburg

Funktion: Theater und Konzert
Wettbewerb: 05/2011
Planung: 01/2012
Ausführung: 06/2013 - 06/2016

Bruttogeschossfläche: 45.785 m²
Nutzfläche: 44.500 m²
Bebaute Fläche: 22.000 m²
Umbauter Raum: 341.000 m³

Nachhaltigkeit

Energiesysteme: Wärmepumpe
Materialwahl: Stahl-Glaskonstruktion, Stahlbeton

Preise und Auszeichnungen

2017 Mies van der Rohe Award, Nominierung

Publikationen

Best of Austria, Architektur 2016_17, Hrsg. Architekturzentrum Wien, Park Books, Zürich 2018.
Architektur Aktuell

Karte

Pläne

Lageplan
Grundriss E0
Grundriss E1
Schnitt
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