Bauwerk

Baugruppe LiSA
WUP architektur - Wien (A) - 2015
Baugruppe LiSA, Foto: Andreas Buchberger
Baugruppe LiSA, Foto: Andreas Buchberger
1. August 2019 - newroom
Die Baugruppe LiSA wurde von WUP_wimmerundpartner, raum&kommunikation und Sargfabrik Wohnprojekte initiiert. Das Architekturbüro WUP entwickelte das Konzept des „gestapelten Baulandes“: Laubengang-Erschließung in Kombination mit Balkon- und Loggienzonen und hohe Flexibilität in den Grundrissen. Durch Möglichkeiten von Kommunikation und Nachbarschaft sowie weitgehender Mitgestaltung in freien Grundrissen eignete sich dieses Konzept für ein Baugruppen-Projekt.

Das Architekturbüro WUP, das Planungsbüro raum&kommunikation und Sargfabrik Wohnprojekte nahmen darum gemeinsam an einem vom „wohnfonds wien“ für Baugruppen ausgelobten Bewerbungsverfahren in der Seestadt Aspern teil. LiSA wurde gemeinsam mit vier Nachbar-Baugruppen und deren gemeinschaftlichem Freiraum von der Jury zur Realisierung und Wohnbauförderung empfohlen (Juni 2012).

Bei der Aufteilung der Bauplätze zwischen den fünf Baugruppen wurde auf eine klare Kante zur Straße und insbesondere zur nördlichen Allee geachtet, an der LiSA liegt. Eine vier Meter hohe Sockelzone für Wohnen und Arbeiten, in der sich mehrere kleine Betriebe angesiedelt haben, macht das Erdgeschoß lebendig und durchlässig. Auch der große Gemeinschaftsraum ist hier angeordnet. Durch die beidseitig verglasten Fassaden und den Zugang gibt es Einblicke in den gemeinsamen Freiraum zwischen den fünf Baukörpern, den sich 300 Menschen aus 18 Nationen teilen. Dieser ist auch zum Quartier hin offen.

Das Gebäude wurde als Wohnheim errichtet. Der Verein LiSA vergibt Nutzungsverträge an seine Mitglieder. In diesem Haus leben nun 90 Menschen aus zwölf Nationen. In den Gewerbe-Einheiten sind ein Schuhmacher, ein Keramikatelier, ein Bekleidungsgeschäft, ein Bastelgeschäft sowie ein Technikunternehmen untergebracht. Die Baugruppe trifft ihre Beschlüsse nach dem Konsensprinzip.

Der partizipative Ansatz bestimmte auch den Planungsprozess. Die Wohnungsgrundrisse wurden in Einzelterminen mit den künftigen Bewohner:innen erarbeitet. Dabei konnte man aus einem Standardkatalog wählen oder die Grundrisse von Grund auf neu denken. Die Einschränkungen durch statische und haustechnische Elemente wurden möglichst reduziert.

Begegnungszonen sind die drei Meter tiefen, offenen Laubengänge in Kombination mit einer angrenzenden Balkon-Loggienzone vor den Wohneinheiten. Zur kommunikationsfördernden Erschließung gibt es diverse Gemeinschaftsangebote wie die Küche mit vorgelagerter Dachterrasse, den Indoor-Kinderspielraum, eine Food-Coop zur gemeinsamer Bevorratung von Lebensmitteln, einen schallgedämmten Musikraum, Saunabereich mit Gartenzone, Waschküche, Gästezone und einen nutzungsoffenen großen Gemeinschaftsraum. Dadurch konnte die Fläche der individuellen Einheiten reduziert werden. In Kombination mit der raumbreiten Verglasung nach Süden und dem vorgelagerten Freiraum erzeugt die Raumhöhe von 2,8 Metern ein großzügiges Raumgefühl. So haben circa fünfzig Prozent der Wohneinheiten kompakte Grundrisse zwischen 35 m² und 55m², die übrigen Einheiten zwischen 75m² bis zu 135 m². Die vertikale Tragstruktur ist bei den Wohnbereichen in ein Stützen-Platten-System aufgelöst, das flexible Raumtrennungen ermöglicht. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)

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