Bauwerk

Dengelhaus Reutte
Alois Ortner, Ursula Ortner-Mahuschek - Reutte (A) - 2020
Dengelhaus Reutte, Foto: Alois Ortner
Dengelhaus Reutte, Foto: Alois Ortner
Dengelhaus Reutte, Foto: Alois Ortner
1. Dezember 2021 - aut. architektur und tirol
Das Dengelhaus – ein spätbarocker Ansitz aus dem 16. Jahrhundert mit reicher Empiremalerei – liegt an einem der zentralsten Punkte in Reutte. Im Zuge der Sanierung sollte das denkmalgeschützte Gebäude um eine barrierefreie Erschließung erweitert und zum Teil für Wohnnutzung adaptiert werden. Alois Ortner und Ursula Ortner-Mahuschek, die den geladenen Architekturwettbewerb gewinnen konnten, realisierten dazu einen schmalen, deutlich abgesetzten Zubau, der mit Fluchtstiegenhaus, Aufzug, Sanitärräumen und Balkonen all jene Funktionen zur Verfügung stellt, die im Bestandgebäude nur schwer unterzubringen waren.

Ausgehend von Form und Farbgebung des historischen Bauwerks entwickelten sie eine die Gebäudesilhouette wiederholende Erschließungsscheibe, die mittels kurzer Brücken mit dem Haupthaus verbunden ist. Mit einer im Farbton „vert anglais“ pulverbeschichteten Streckmetallfassade, grün eingefärbtem Sichtbeton und den ebenfalls grün beschichteten Aluprofilen der Fenster und Türen, Stiegen und Brückengeländer konnte ein reizvolles Wechselspiel zwischen Alt und Neu geschaffen werden. Im Inneren wurde das historische Raum- und Ausstattungsgefüge weitgehend unverändert erhalten und durch behutsame Umbaumaßnahmen für neue Nutzungen adaptiert. Im Erdgeschoß wurde u. a. in dem von vier Gewölben überspannten Raum der Trauungssaal untergebracht, im ersten Obergeschoß erhielt die Gemeinde Büros und einen Sitzungssaal und in den beiden darüber liegenden Geschoßen wurden vier Wohnungen eingerichtet, denen im Zubau Freiflächen als Balkonersatz zugeordnet sind. (Text: Claudia Wedekind, nach einem Text der Architekt:innen)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

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