Bauwerk

PEMA 3
Alois Zierl, Michael Heinlein - Innsbruck (A) - 2022
PEMA 3, Foto: Christian Flatscher
PEMA 3, Foto: Christian Flatscher
4. September 2023 - aut. architektur und tirol
Mit dem PEMA 3 errichtete die PEMA Holding nach dem „Headline“ (Henke und Schreieck Architekten, 2012) und dem Urbanen Hybrid P2 (LAAC, 2018) direkt gegenüber dem Adambräu – einem zeichenhaften Industriebau der klassischen Moderne von Lois Welzenbacher – ihren mittlerweile dritten Turm in Innsbruck. Der anstelle des ÖBB-Sozialgebäudes am südlichen Ende des Bahnhofvorplatzes realisierte Baukörper ist 2017 aus einem geladenen Architekturwettbewerb hervorgegangen, den Michael Heinlein und Alois Zierl gewinnen konnten. Das Projekt überzeugte die Jury aufgrund des städtebaulichen Ansatzes, indem es die von großvolumigen, langgezogenen Riegelbauten geprägte Struktur der Umgebung aufgreift und in die Vertikalität führt. Dadurch wird einerseits ein klarer Abschluss des Bahnhofareals gebildet und andererseits eine deutliche Stadtkante der Innenstadt Richtung Bahnanlagen geschaffen.

Das 48 m hohe Hotel- und Bürogebäude setzt sich aus einem überhohen Erdgeschoß, einem dreigeschoßigen Sockelbaukörper und einer zehngeschoßigen, schlanken Scheibe zusammen, die die Höhe maximal ausnutzt. Diese Gliederung der Baumasse erfolgte in Korrespondenz mit den umgebenden Niveaus, womit die Nachbargebäude einen Rahmen erhalten und spannende stadträumliche Zusammenhänge entstehen konnten. So setzt sich die Erdgeschoßzone des Bahnhofsplatzes mit seinen Vordächern im Erdgeschoß fort, das an allen zur Stadt gewandten Seiten fast vollflächig verglast ist. Der südliche Grundstückteil wurde bewusst freigehalten, um das Adambräu in seiner stadtraumprägenden Wirkung möglichst wenig zu beeinträchtigen.

Im Erdgeschoß befindet sich zum einen der Verkaufsraum des Einrichtungsexperten reiter design, mit dessen Ausgestaltung die Architekten Michael Heinlein und Alois Zierl ebenfalls beauftragt wurden, zum anderen der Eingang zu dem im Turm untergebrachten Hotel der Kette Model One. Der darüber auskragende Sockelbaukörper dient in erster Linie der Büronutzung, ostseitig des aus zwei einläufigen, ineinander verzahnten Treppen und angrenzenden Aufzügen gebildeten Erschließungskerns liegen weitere Hotelzimmer. Das oberste Geschoß beinhaltet eine Sky-Bar mit zwei Terrassen und wurde entsprechend der rein gastronomischen Nutzung höher ausgebildet, womit der Turm einen abschließenden Kopfteil erhielt. Die Fassadengestaltung geschah mit dem Ziel, dem großen Volumen Leichtigkeit und Eleganz zu verleihen. Geschoßhohe Verglasungen alternieren mit Metallelementen und schmalen Lüftungsflügeln, die im Zusammenspiel mit den durchgängigen, geschoßtrennenden Lisenen dem Baukörper eine klare Struktur verleihen. (Text: Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

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