Mitten in Wien, einen Steinwurf von Parlament und Museumsquartier entfernt, entstand ein außergewöhnliches „Natur-Kunst-Biotop“, das im dicht bebauten Blockinnern die Wohnqualität und das Mikroklima verbessert.
Bei der Renovierung wurde das Altbau-Objekt in der Neustiftgasse zunächst durch Dachgeschossaufbauten um Penthouse-Wohnungen, Dachterrassen und Pool erweitert. Dazu kam ein etwa 25 Meter hohe Stahlkonstruktion vor der Brandwand, die – aus Revisionsstegen und einem System verschieblicher und beliebig erweiterbarer Module gebildet – einen vertikalen Skulpturengarten ergibt (2018, TM-Architektur, Wien).
Auf dem Mitteltrakt wiederum installierten BEHF Architects eine kleine, wohnzimmerhafte Kunstgalerie für Fotos und moderne Kunst mit Toilette und Teeküche.
Die Gemäldezuganlage innerhalb eines gläsernen, rot leuchtenden Quaders bildet das Herz der Räumlichkeiten und bietet die besten klimatischen Bedingungen für die Lagerung der umfangreichen Fotosammlung.
Der auf drei Seiten 3 m und somit raumhoch verglaste Innenbereich (Länge der Glasfront: ca. 30 m) verschmilzt spätestens beim Öffnen der Hebeschiebetüren mit der 110 Quadratmeter messenden Terrasse und dem stark begrünten Hofraum. Die Kombination von durchlaufendem Kunstrasen auf dem Boden und leicht gewellten, spiegelnden Paneelen an der Decke löst die gewohnten Grenzen von Innen und Außen sowie Oben und Unten auf. Die üppige Vegetation des Innenhofs wird so Teil des Raums und der Raum Teil des Innenhofs. Dazu tritt das Erlebnis der künstlerisch gestalteten Brandwände und somit der Eindruck eines symbiontischen Miteinanders von Flora, Fauna und Ars.
Die extensive Dachbegrünung des ARTSPACE und die vertikale Begrünung der Feuermauern lassen eine sommerliche Temperaturreduktion von bis zu 4 Grad erwarten. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)