Der Begriff der Smartness wird zumeist im Zusammenhang mit technologischen Entwicklungen gesehen. In der Stadtentwicklung gehören aber auch die sozialen und gesellschaftlichen Aspekte des Zusammenlebens „smart“ dazu, etwa wirklich ernst gemeinte gemeinschaftliche Entwicklungen neuer Stadtteile mit allen Interessensgruppen, oder, ganz schlicht, die Lösung der alltäglichen Problemstellungen der Bewohnerschaft.

In Graz sollen bis zum Jahr 2030 fünf Smart City Stadtteile entstehen, durch Nachverdichtung und Entwicklung von Brachflächen als kompakte und dichte Bebauungsstrukturen mit hoher Nutzungsdurchmischung, Grün-, Frei- und Verkehrsflächen inbegriffen.
Unter anderem soll das ehemalige Industriegebiet auf der Nordseite des Hauptbahnhofs neue Einwohner anlocken und auch wieder Geschäfte und Industrie aufnehmen.

Für das Baufeld Nord der Wohnbau Smart City übernimmt das Quadrat in abgewandelter Form die typische Dimension eines Grazer Blocks aus der Gründerzeit und wird variiert. Es ergibt sich eine klare Differenzierung zwischen dem öffentlichen Straßenraum und einem großzügigen Innenhof. Dieser ist ebenerdig mit dem südlich vorgelagerten öffentlichen Park verbunden. An den „Grenzen“ zwischen dem Innen des Hofs und dem Außen des Parks finden sich gemeinschaftlich genutzte Flächen für Spielen, Kochen, Arbeiten und Weiteres.
Das Gestaltungskonzept der Fassaden beinhaltet absichtlich keine durchgängige stringente Sprache, sondern ein Tableau unterschiedlicher Ausformungen, das, ähnlich dem Gründerzeitblock, wenige Themen vielfältig variiert, ohne dabei den Zusammenhalt in Frage zu stellen. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)