Bauwerk

Wohnbau Puchsbaumgasse Wien, Bauteil 1-3
M&S Architekten - Wien (A) - 2024
Wohnbau Puchsbaumgasse Wien, Bauteil 1-3, Foto: Michael Nagl
Wohnbau Puchsbaumgasse Wien, Bauteil 1-3, Foto: Michael Nagl
Wohnbau Puchsbaumgasse Wien, Bauteil 1-3, Foto: Michael Nagl
12. September 2025 - newroom
Die dem Knick der Puchsbaumgasse folgende Bebauung zeigt sich mit zwei unterschiedlichen Höhen: mit einen 35 m hohen Turm und dem anschließenden sieben-geschossigen Langbau.
Die Hauptzugänge der fünf Treppenhäuser liegen zum sogenannten Ankerboulevard auf der straßenabgewandten Seite hin und bieten großzügige Eingangshallen mit Platz für Briefkästen und Kinderwagen.
Die meisten der 117 Wohnungen sind als Dreispänner erschlossen, vorwiegend zweiseitig orientiert und mit mindestens einem Balkon oder einer Loggia als privatem Freiraum ausgestattet.
Je Stiege und Geschoss sind zur sozialen Durchmischung zwei Smart-Wohnungen mit einer 3- oder 4-Zimmer-Wohnung kombiniert. Die eine Variante der Smart-Wohnungen für Kleinstfamilien hat ein getrennt zugängliches Bad, während bei der Variante für ältere Bewohner das Bad direkt vom Schlafzimmer aus zugänglich ist. Die C-Wohnungen sind WG-geeignet und verfügen über reichlich Stauraum im Vorraum und im Abstellraum.
Im Erdgeschoss findet sich die Sonderform „Microloft“ für Wohnen und Arbeiten: Der überhohe Raum im unteren Geschoss ist zum ansprechend gestalteten Ankerboulevard hin großzügig verglast. Im hinteren Teil gibt es eine eingeschobene Empore mit Belichtung von Norden, die über eine interne Stiege erschlossen ist. Sie bietet die Möglichkeit, den privateren Bereich vom Arbeitsraum zu trennen. Hinter einer massiven Seitenwand sind alle nötigen Räumlichkeiten wie Küche, WC, Bad und Abstellraum organisiert. Das Atelier lässt sich genauso über einen geschützten Zugang über einen Vorraum erschließen wie für Besucher und Laufkundschaft auch direkt.
Jenseits des Knicks durfte von den üblichen Bauvorschriften abgewichen und das Gebäude aufgeständert werden, um den Blockrand für einen großzügigen Durchgang Richtung Puchsbaumgasse zu durchbrechen. Hier liegt, teilweise überdacht, der Jugendspielplatz mit Möglichkeiten zum Klettern, Abseilen, Bouldern und Quatschen. Am anderen Gebäudeende ist ein Kampfsport-Club untergebracht.
Im 6. Obergeschoss des Turms finden die Bewohner einen Gemeinschaftsraum und eine dazugehörige, von beiden Gebäudeteilen her zugängliche Terrasse für vielfältige Nutzungen.
Die Gestaltung der Fassaden orientiert sich an den Farben und Bauelementen der umgebenden Industriearchitektur der alten Ankerbrotfabrik. Entlang der Puchsbaumgasse gliedern hervortretende Wandanteile in unterschiedlichen Farbnuancen die Ansicht in sechs Teile. Die Farbtöne sind von der Palette von Ziegelmauerwerk inspiriert.
Auf der Südseite erinnert das Balkon- und Loggien-„Regal“ aus Sichtbeton mit seiner strengen Aufteilung ebenfalls an Industriearchitektur. Farbige Brüstungsplatten, ebenfalls in Ziegeltönen, lockern mit dem Spiel zwischen sichtgeschützten und lichtdurchlässigen Balkonbereichen die Stringenz der Fassade auf. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)

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