Bauwerk

Miss Sargfabrik
BKK-3 Architektur - Wien (A) - 2000

Besser als der Karl-Marx-Hof

Die neue „Miss Sargfabrik“ in Penzing bietet Begleiteinrichtungen zum Wohnen

2. Dezember 2000 - Gert Walden
Wien - Nach der Änderung der Wohnbauförderung sind sie in Wien schon lange aus den Großanlagen verschwunden: Begleiteinrichtungen zum Wohnen, die mehr bieten als nur den Kinderspielplatz mit der obligaten Sandkiste, wo sich Menschen außerhalb ihrer vier Wände ohne Konsumzwang treffen können.

Aber es wäre nicht Wien, wenn es nicht auch die Ausnahme gäbe. Und die heißt ganz cool: „Miss Sargfabrik“ in der Penzinger Missindorfstraße. Das ist die (bessere) Zweitauflage der „Sargfabrik“, die der „Verein für integrative Wohnformen“ ins Leben gerufen hat, als Wohnheim betreibt und damit Geld für diese Begleiteinrichtungen hat.

Dort im Bau der Architektengruppe Bkk-3 (Johann Winter, Franz Sumnitsch) gibt es, wie einstmals im Karl-Marx-Hof, eine Bibliothek und den Waschsalon.


Fast ein Café

Und weil seit den heroischen Tagen des „Roten Wien“ schon einige Zeit vergangen ist, finden sich ergänzend zum klassischen Angebot in der neuen orangefarbenen „Miss Sargfabrik“ auch Computerterminals. Doch damit hat die flotte "Miss nicht alle ihre Qualitäten ausgespielt. Die Architekten haben ein minzegrünes Ambiente geschaffen, das eigentlich einem klassischen Wiener Kaffeehaus nahe kommt.

Hier sind die Menschen nicht zu Hause und doch nicht an der frischen Luft, außerdem kommen sie in den Genuss einer Architektur mit schrägen Rampen, flachen Stiegen und witzigen Durchblicken - seltenes Beispiel für eine Baukunst, die funktional und gleichzeitig expressiv ist.

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