Zeitschrift

TEC21 2007|22
Kühlen
TEC21 2007|22
TEC21 2007|22
zur Zeitschrift: TEC21
Verlag: Verlags-AG
Editorial

Der aussergewöhnlich warme April schuf beste Voraussetzungen, um über einem Heft zum Thema «Kühlen» zu brüten: Die grosszügig verglasten Büros der TEC21-Redaktion werden an warmen Tagen spätestens ab Mittag unangenehm heiss und wecken den Wunsch nach einer effi zienteren Beschattung oder einer Klimaanlage. Mit diesem Wunsch sind wir nicht allein. Die weltweite Nachfrage nach Kälte zur Gebäudeklimatisierung steigt rasant. Die internationale Energieagentur (IEA) rechnet mit einer jährlichen Zunahme von gekühlten Gebäuden um 12.7%. Verantwortlich dafür sind unter anderem steigende Komfortansprüche, höhere interne und externe thermische Lasten und der Trend zu transparenten Fassaden. In ihrem Forschungsprojekt «Bauen, wenn es wärmer wird» untersuchen Urs Steinemann und Conrad U. Brunner, wie sich diese Entwicklung im sommerlichen Elektrizitätsbedarf widerspiegelt. Jahrzehntelang waren kalte Winter der Engpass für die Elektrizitätsversorgung in der Schweiz. In den letzten Jahren weisen jedoch die Sommermonate die höchsten Zuwachsraten beim Verbrauch an elektrischer Energie auf. Durch die Klimaerwärmung wird dieser Trend beschleunigt. Das Forschungsprojekt zeigt, dass sich diese Zunahme mit angepassten Baustandards vermeiden oder zumindest reduzieren lässt, ohne dass Abstriche bei der thermischen Behaglichkeit gemacht werden müssen. Dazu gehören Lüftungs- und Klimaanlagen, die möglichst energieeffizient Raumkonditionen schaffen, die behaglich sind und negative Auswirkungen auf Gesundheit und Bauwerk verhindern. Die entsprechenden technischen Vorgaben sind in der neuen Norm SIA 382/1 enthalten, die in diesen Tagen erscheint und von Urs Steinemann in einem weiteren Artikel vorgestellt wird. Interessant werden könnten in Zukunft Kühlsysteme, die erneuerbare Energien nutzen.

Eine Alternative zu klassischen thtemaschinen ist die solare Kühlung, um die es im Artikel von Othmar Humm geht. Vorteilhaft ist, dass der Kühlbedarf der Gebäude im Tages- und Jahresverlauf dann am grössten ist, wenn auch die Sonnenkollektoren am meisten Energie liefern. Der Artikel stellt die Technologien für die solarthermische Kälteproduktion sowie einige Schweizer Pilotprojekte vor und erläutert das Potenzial für solche Anlagen. Eine andere Variante ist, die Kälte zur Gebäudekühlung aus dem Erdreich zu beziehen, zum Beispiel mittels Erdwärmesonden. Ralf Dott, Thomas Afjei und Arthur Huber untersuchten im Rahmen eines Forschungsprojektes, wie sich Aufwand und Nutzen verhalten, wenn eine Wärmepumpenanlage mit Erdwärmesonde nicht nur zum Heizen und zur Warmwasserproduktion, sondern auch zur Gebäudekühlung eingesetzt wird.

WETTBEWERBE
Spannendes Innenleben / Gemeinschaft vor der Stadt / Eine ländliche Turnhalle

MAGAZIN
neue Naturpärke: Bedingungen umstritten / Architektur und das digitale Bild

GEBÄUDEKÜHLUNG IN DER ZUKUNFT
Urs Steinemann, Conrad U. Brunner
Durch die Klimaerwärmung wird der Kühlbedarf in Gebäuden zunehmen. Mit angepassten Baustandards kann eine Zunahme des Stromverbrauchs aber vermieden werden.

MIT WÄRME KÄLTE PRODUZIEREN
Othmar Humm
Bislang sind nur wenige solarthermische Kälteanlagen installiert. Doch das Potenzial für diese Art des solaren Kühlens ist immens.

KÜHLEN MIT ERDSONDEN
Ralf Dott, Thomas Afjei, Arthur Huber
Wärmepumpen mit Erdwärmesonden eignen sich auch zur Gebäudekühlung. Ein Forschungsprojekt untersuchte Nutzen und Aufwand.

NEUE NORM LÜFTUNGS- UND KLIMAANLAGEN
Urs Steinemann
Mit den Vorgaben in der neuen Norm SIA 382/1 schaffen Lüftungsund Klimaanlagen behagliche Raumkonditionen bei mässigem Energieverbrauch.

SIA
Planen und rechnen: Geld vor Geist / Forum Umweltbaubegleitung / Hans-Gerhard Dauner verstorben / Qualifi kation Stahlbau

PRODUKTE

IMPRESSUM

VERANSTALTUNGEN

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