Zeitschrift

TEC21 2007|05
Sicher Bauen
TEC21 2007|05
TEC21 2007|05
zur Zeitschrift: TEC21
Verlag: Verlags-AG
sicher bauen

Die Bilder der eingestürzten Eissporthalle in Bad Reichenhall, der Messehalle in Kattowitz oder der Markthalle in Moskau wurden durch Rückblicke zum Jahresende auf den schneereichen Winter letztes Jahr wieder ins Bewusstsein gerufen. Die Fachwelt beschäftigte sich jedoch auch während des Sommers mit den Einsturzursachen. Untersuchungen zeigten, dass zum Beispiel in Bad Reichenhall Schnee und Eis nur der Auslöser waren. Die Schneelast war geringer als die zur Berechnung herangezogenen Höchstwerte. Es führten vielmehr Konstruktionsfehler zum Einsturz. Hinzu kommt, dass bis heute keine Prüfstatik des Daches gefunden wurde. Hätte damit ein Einsturz verhindert werden können?

Neben Konstruktions- und Materialfehlern können auch Naturgefahren zu schwere Schäden an Bauwerken führen. Ob Lawinen, Erdbeben oder Überschwemmungen – sobald Menschen betroffen sind, wird in der Gesellschaft diskutiert. Weltweit finden Ereignisse solcher Art statt. Sie werden oft mit Schrecken, aber auch aus einer gewissen räumlichen Distanz wahrgenommen. Genauso ist aber das Gefahrenpotential in der Schweiz vorhanden. Wie sieht es mit nicht eingehaltenen Regeln der Baukunde aus, die keine Menschen gefährden, sehr wohl aber Schadenpotenzial beinhalten?

Sicher bauen fängt schon vor der Haustür an. Gefahren können im täglichen Bauablauf entdeckt werden. Nicht ausreichend gesicherte Gräben, zu steil abgeböschte Baugruben, Gerüste oder Abschrankungen, deren Aufbau nicht den Regeln entsprechen. Ganz allgemein: ungenügend berücksichtigte Gefährdungsbilder. Um sicher zu bauen, sind in jeder Phase des Planungs- und Bauablaufs Sorgfalt und Umsicht gefragt.

Im ersten Artikel diskutieren Fachleute über diese alltägliche Situationen und die Konsequenzen im Schadenfall. Darauf aufbauend sucht der zweite Artikel die Antwort auf die Frage, ob der Einsatz von Prüfingenieuren hilft, Schäden zu minimieren. Am Beispiel der Naturgefahr Erdbeben wird im dritten Artikel schliesslich die Einhaltung der technischen Normen diskutiert.

Der SIA vergab erstmals in diesem Jahr eine Auszeichung mit dem Titel «Umsicht – Regards – Sguardi», die im beigelegten Dossier TEC21 publiziert wird. Unter den insgesamt 59 Projekten wurden 10 ausgewählt, von denen 7 eine Auszeichnung, 2 eine Anerkennung erhielten. Ausserdem wurde ein Spezialpreis verliehen. Alle Ergebnisse werden in einer Ausstellung gezeigt, die in diesem Jahr durch die Schweiz tourt. Ab dem 15. März ist sie im ETH-Hauptgebäude Zürich zu sehen.

Clementine van Rooden, Daniela Dietsche

Wettbewerbe

Möglichst viel Aussicht in Thun / Innen fix in Kirchberg

Sorgfalt in jedem Fall
Clementine van Rooden, Daniela Dietsche
In einem Gespräch diskutieren der Jurist Jürg Gasche, der Architekt Werner Ramseier und der Bauingenieur Erich Ramer über die Abgrenzung der Verantwortung und die Gratwanderung der Beteiligten beim Bauen.

Unabhängig Prüfen
Martin Deuring, Carlo Galmarini
Die Frage, ob durch den Einsatz eines Prüfingenieurs vorhandene Defizite im Bauprozess beglichen werden können, gewinnt mit jedem veröffentlichten Schadensfall wieder mehr an Bedeutung. Eine Stellungnahme aus der Praxis.

Regeln anerkennen
Walter Maffioletti
Während dem Planen und Bauen taucht die Frage nach der Zuständigkeit der Planer für die Einhaltung der technischen Normen auf. Welche Normen dabei als anerkannte Regeln der Baukunde gelten und wie die Haftung geregelt ist, wird am Beispiel des Lastfalles Erdbeben beschrieben.

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