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Der klimaaktiv Gebäudestandard
Der klimaaktiv Gebäudestandard © klimaaktiv

17. November 2014
klimaaktiv ist das österreichische Gebäudequalitätszeichen des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW). Den klimaakiv Gebäudestandard gibt es seit 2005: er zielt darauf, eine möglichst umfassende Nachhaltigkeitsbewertung mit relativ wenig Kriterien anzubieten, die für die breite Umsetzung im Gebäudesektor geeignet ist. Der klimaaktiv Gebäudestandard ist Teil der vom BMLFUW im Jahr 2004 gestarteten Klimaschutzinitiative klimaaktiv. Entsprechend liegt ein besonderer Fokus auf Energieeffizienz und geringe CO2-Emissionen von Gebäuden.

Entwicklung und Herkunft der Kriterien:
Die Kriterien von klimaaktiv bauen wesentlich auf Entwicklungsergebnissen der Programmlinie HAUS DER ZUKUNFT auf: das Bewertungskonzept wurde vom Energieinstitut Vorarlberg und dem IBO auf Basis der Erfahrungen mit den Gebäudebewertungssystemen IBO ÖKOPASS, TQ, ÖKOPASS EFH des Ökobauclusters NÖ sowie mit der Wohnbauförderung Vorarlberg erarbeitet und wird laufend weiterentwickelt. Ausgehend von der Bewertung für Wohngebäude gibt es inzwischen auch Kriterienkataloge für zahlreiche Nichtwohngebäudetypen, für Neubau und Sanierung.

Die Kriterien:
Alle klimaaktiv Kriterienkataloge sind nach einem 1.000-Punkte System aufgebaut, anhand dessen die Planungs- und Ausführungsqualität, die Energie und Versorgung, die Qualität der Baustoffe und der Konstruktionen sowie zentrale Aspekte zu Komfort und Raumluftqualität von neutraler Seite beurteilt und bewertet werden. Je nach erreichter Punktezahl wird ein Gebäude in den drei Qualitätsstufen Gold (mind. 900 Punkte), Silber (mind. 750 Punkte) oder Bronze (Erfüllung aller Muss-Kriterien) ausgezeichnet.

Im Rahmen von klimaaktiv spielt die Bewertungskategorie Energie und Versorgung eine zentrale Rolle. Ziel ist es, Energiebedarf und Schadstoffemissionen beim Betrieb von Gebäuden deutlich zu reduzieren. Die Basiskriterien setzen sich aus den vier Kriterien Energieeffizienz (HWB*, KB*), Erneuerbare Energieträger (CO2-Emissionen), Ökologische Baustoffe (OI3-Index, HFKW-Freiheit) und Wirtschaftlichkeit (vereinfachte Lebenszykluskostenberechnung) sowie den Nachweisen der Luftdichtheit und des Energieverbrauchsmonitorings zusammen. Die Basis-Kriterien sind Muss-Kriterien in allen drei Qualitätsstufen. Alle Kriterien sowie die Ergebnisse der konkreten Gebäudebewertungen sind transparent und nachvollziehbar auf öffentlichen Websites einsehbar. Die klimaaktiv Gebäude werden auf einer eigenen Website umfassend dargestellt: http://klimaaktiv-gebaut.at.

Ziele des klimaaktiv Gebäudestandards:
Das Umweltministerium definiert mit dem klimaaktiv Gebäudestandard österreichweit die Qualität von nachhaltigen Gebäuden. Durch die Steigerung der Marktanteile von ökologischen und energieeffizienten Gebäuden in Österreich soll ein wichtiger Beitrag für die Erreichung der Klimaschutzziele in Österreich geleistet werden. Der Gebäudestandard des Umweltministeriums ist von zentraler Bedeutung für politische Vorgaben und definiert die Anforderungsniveaus für Förderprogramme des Bundes und der Länder. Der klimaaktiv Gebäudestandard stellt europaweit die strengsten Anforderungen an Energiebedarf und CO2-Emissionen.

Praktische Infos für AnwenderInnen:
Klimaaktiv ist ein Selbstdeklarationssystem mit Online-Deklarationsplattform. Es fallen für die AnwenderInnen keine Gebühren an. Die Kosten für die Plausibilitätsprüfung der upgeloadeten Nachweise werden von klimaaktiv getragen. Für Fragen rund um die Gebäudedeklaration gibt es ein österreichweites Netzwerk von erfahrenen BeraterInnenn sowie eine Reihe von „klimaaktiv KompetenzpartnerInnen“: ArchitektInnen, PlanrereInnen und BaumeisterInnen. Weitere Informationen unter http://www.klimaaktiv.at/bauen-sanieren.html
[ Entgeltliche Einschaltung des Ministeriums für ein lebenswertes Österreich ]

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  1. Gebäudebewertungssysteme im Vergleich
  2. Der klimaaktiv Gebäudestandard
  3. TQB der ÖGNB – Österreichische Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  4. DGNB der ÖGNI - Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft
  5. EU Green Building: Auszeichnung für Bauherren
  6. Breeam
  7. LEED

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