Bauwerk

Mariandl - Ausbau eines Einfamilienhauses
Thomas Abendroth - Mautern an der Donau (A) - 2004
Mariandl - Ausbau eines Einfamilienhauses, Foto: Rainer Zottele
Mariandl - Ausbau eines Einfamilienhauses, Foto: Rainer Zottele
18. September 2004 - Az W
Ausgangspunkt der Planung war eine Adaptierung des Elternhauses der Bauherrin, aus dem Einfamilienhaus das in den 50er Jahren erbaut worden war, sollte ein Zweifamilienhaus geschaffen werden. Das alte Haus (Ziegelbau) blieb im Erdgeschoss bestehen und setzte darauf ein Obergeschoss als Pfosten-Riegel-Konstruktion in Fertigteilbauweise. Städtebaulich entspricht diese Intervention dem Prinzip der Nachverdichtung, die den Flächenverbrauch im Wohnbau gering zu halten sucht. So konnte die Gartenfläche vollständig erhalten werden. Der Bezug zum Außenraum spielte im Entwurf eine wesentliche Rolle, da der Wohnraum im Obergeschoss über keinen direkten Gartenzugang verfügt. Zwei eingeschnittene und eine aufgehängte Terrasse schaffen einen Außenbezug in drei Himmelsrichtungen (Süd, West und Nord) mit unterschiedlichen Besonnungsverhältnissen und Blickqualitäten.

Das Satteldach, das sich auf dem alten Haus befunden hatte, taucht umgekehrt als Schmetterlingsdach des neuen Hauses wieder auf. Alle Räume des Obergeschosses sind über den zentral liegenden großen Wohnraum, der durch die mittig liegende Küche in Zonen geteilt wird, erschlossen. Die Fassade des Zubaus ist durchgehend mit geölten Lärchenholzlatten in drei unterschiedlichen Breiten verschalt. Diese Variation rhythmisiert die ruhende Ordnung der Fenster. Im Erschließungsbereich zieht sich die Verschalung bis in das Erdgeschoss hinab und manifestiert so die Verbundenheit mit dem Altbestand nach außen. Das dem Bestand außen vorgelagerte Stiegenhaus gewinnt dadurch an Höhe und hat von der Südseite aus betrachtet einen Turmcharakter.

Das ökologische Bewusstsein der Bauherren machte es selbstverständlich, dass der Neubau im Niedrigenergie-Standard gebaut werden würde. Das Energiekonzept umfasst neben Wärmedämmung und 3-Scheiben-Verglasung eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Gegenstromplattenwärmetauscher, Wärmepumpenmodul und Zuluftvorwärmung über Erdregister (Energiebrunnen). Als Zusatzheizung dient eine Fußbodenheizung, die von der bestehenden Gas-Zentralheizung gespeist wird. (Gekürzter Text des Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at