Bauwerk

Museum Sammlung Essl
Heinz Tesar - Klosterneuburg (A) - 1999
Museum Sammlung Essl, Foto: Alexander Eugen Koller
Museum Sammlung Essl, Foto: Alexander Eugen Koller

Essl bleibt weiterhin Essl

Zukunftsmusik für Österreichs größte Privatsammlung moderner Kunst

20. Februar 1999 - Gert Walden
Klosterneuburg - Österreichische Kunst seit der Nachkriegszeit bleibt weiterhin Schwerpunkt der Sammlertätigkeit des Ehepaares Karlheinz und Agnes Essl. Doch im Rahmen der „Europäisierung“, so Karlheinz Essl anläßlich der Vorstellung des Rohbaues für das künftige Ausstellungshaus der Privatstiftung, würde Kunst „internationaler“ akquiriert werden.

Gemeint ist die Erweiterung der Kollektion von bisher 4.000 Objekten mit Arbeiten europäischer Künstler, die sich bisher ein wertgesichertes Renommée geschaffen haben. Preisbedingt werden allerdings mehr Arbeiten von weniger Künstlern erworben werden. Der Spielraum für Experimentelles sei, so Karlheinz Essl, vor allem den jungen österreichischen Künstlern vorbehalten.

Eröffnet wird das neue Museum von Architekt Heinz Tesar voraussichtlich mit einer Ausstellung der sammlerischen Schwerpunkte, die der Direktor des Amsterdamer Stedelijk Museums, Rudi Fuchs, betreuen wird.

Neben Fuchs sind im künstlerisch-wissenschaftlichen Beirat vertreten: Peter Baum (Neue Galerie Linz), Laszlo Beke (Kunsthalle Budapest), Markus Brüderlin (Fondation Beyeler, Basel), Fabrice Hergott (freier Kurator), Wieland Schmied (Akademie der Schönen Künste, München), Uwe M. Schneede (Kunsthalle Hamburg) und Harald Szeemann (Kunsthaus Zürich). Geschäftsführende Kuratorin ist Gabriele Bösch. Die Kuratoren werden ihre Erfahrungen bei den Ausstellungen einbringen. Karlheinz Essl ließ jedoch keinen Zweifel darüber aufkommen, daß er nach wie vor maßgeblich über Ankaufstätigkeit - ein Budget wurde nicht genannt - entscheiden wird.

Neben der musealen Präsentation der größten österreichischen Privatsammlung im neuen Tesar-Haus werden Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst - näheres wurde nicht bekanntgegeben - in den Schauräumen mit insgesamt 3.200 Quadratmetern Fläche organisiert. Außerdem soll durch die Integration eines Musikstudios für den Komponisten Karlheinz Essl jun. der Kontakt zur neuen Musik nicht zu kurz kommen. Das Ausstellungsprogramm im nahen Schömer-Haus wird fortgesetzt.

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard

Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroomoffice[at]nextroom.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Karlheinz Essl
Agnes Essl

Tragwerksplanung

Fotografie