nextroom - Kindergarten und Feuerwehr

- Holzhaus und Betonkörper im Hang. Die Rampe führt, sowie die Holztreppe, zum Kindergarten im ersten Stock.
- Foto: Christian Grass
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- Holz massiv, Stampflehmwände für das ausgeglichene Raumklima
- © Christa Engstler
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- Der massive Betonbaukörper der Feuerwehr steckt um den notwendigen Vorplatz zurückversetzt im Hang, auf dem Dach tollen die Kinder geschützt herum.
- Foto: Christian Grass
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- Freitreppe, aber überdacht, natürlich aus heimischer Fichte
- © Christa Engstler
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- Die Verjüngung ist im breiten Gang spürbar: Die Flucht des Holzhauses mit den Gruppenräumen folgt der Straße, Bewegungsraum, Besprechungsraum der Hanglinie.
- © Christa Engstler
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- Am Ortsanfang - der Sunnasaal, in Sichtweise das neue Merzweckhaus mit Kindergarten und Feuerwehr
- © Christa Engstler
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2. Januar 2013 - Vorarlberger Architektur Institut

Ohne Leim geht´s auch

Das Vorspiel zum Neubau, der Kindergarten und Feuerwehr für die 700 Einwohner Gemeinde Thüringerberg vereinen sollte, inkludierte sogar eine Volksbefragung über den Standort. Architekt Bruno Spagolla gewann hier auch diesen Wettbewerb. Den Anfang setzte einst der Sunnasaal und nun bildet der kompakte Baukörper mit Satteldach selbstbewusst einen ortsplanerischen Schlussstein. Er wird der Straße entlang platziert und folgt gleichzeitig der Hangkante.

Zwei Baukörper werden zueinander verschränkt. Im Holzhaus mit Satteldach sind im Erdgeschoss Musikschule, Vereine, Funkraum untergebracht, im Obergeschoß der Kindergarten. Zurückgesetzt und in Beton wird die Feuerwehr mit Werkstätten und Nebenräumen in den Berg gebaut. Auf dem Dach der Fahrzeughalle entsteht das Freiluftkinderzimmer und leitet über zum Abenteuerspielplatz der in Serpentinen und Terrassen dem steilen Hang folgt.

Die gedeckte Holz-Außentreppe führt zum Kindergarten. Im Gang mit den freistehenden Garderobenmöbeln ist die Verjüngung deutlich spürbar. Der Holzbau folgt nämlich der Straße, das massive Gebäuderückgrat das die Erde berührt, in dem sich auch Bewegungsraum und Leiterinnenzimmer befinden, dem Hang.

Die Gruppenräume mit den zugeordneten Sanitärräumen liegen im Holzhaus. Zwei Lehmstampf-Wandelemente sorgen für das gute Klima. Für Spagolla bedeutet Holzbau tunlichst die Holzwerkstoffe zu umgehen. Er verwendet das Massivholz mit seinen sympathischen Eigenschaften, den Unregelmäßigkeiten, dem Eigenleben, wie es vor Ort ansteht. Die verwertete Fichte stammt ausschließlich aus den umgebenden Wäldern und wurde in der Talschaft verarbeitet. Alles wird genommen, Sekundärware für Dach- und Konterlatten, A-Qualität für Fenster, Bodendielen, bis zu den Möbeln.

Die Decken sind keilverzinkt, um entsprechende Spannweiten zu erreichen. Außenwände sind aus Dübelholz in Brettstapeltechnik, massiv, ohne Leim. Innen ist das stehende Holz sichtbar, unbehandelt. Holzfaserplatten, deren Bindung thermisch herbeigeführt wird, sind recycelbare Wärmedämmung, der massive Außenstrick ist geschraubt und gegebenenfalls auswechselbar. Winddichtung gibt es, Hinterlüftung jedoch keine. Der Taupunkt befindet sich im massiven Holz, das diesen ausgleicht und nach innen ablüftet, es gibt kein Kondensat. Kontrollierte Be- und Entlüftung trägt das ihre bei, auch für die Erreichung von Passivhausstandard. Geheizt wird mit „Fernwärme“ aus der nahe gelegenen zentralen Hackschnitzelanlage, wieder gespeist mit heimischer Resteverwertung. (Text: Martina Pfeifer Steiner)

Details

Adresse: Jagdbergstraße, 6721 Thüringerberg, Österreich
Architektur: Bruno Spagolla
Mitarbeit Architektur Bruno Spagolla: DI Zejlko Jerkovic
Bauherrschaft: Verein zur Förderung der Infrastruktur der Gemeinde Thüringerberg
Tragwerksplanung: Josef Galehr
Landschaftsarchitektur: Gruber+Haumer Landschaftsarchitektur
örtliche Bauaufsicht: Bau&Projektmanagement Albrecht GmbH
Mitarbeit ÖBA Bau&Projektmanagement Albrecht GmbH: Ing. Peter Salzgeber
Fotografie: Christian Grass
Weitere Konsulent:innen: Bauphysik:
DI Dr. Lothar Knünz ZT-GmbH, DI Christian Rothe, Hard

Funktion: Gemischte Nutzung
Wettbewerb: 2008
Planung: 2008 - 2009
Ausführung: 2009 - 2010

Grundstücksfläche: 2.017 m²
Bruttogeschossfläche: 1.192 m²
Nutzfläche: 1.138 m²
Bebaute Fläche: 801 m²
Umbauter Raum: 5.780 m³
Baukosten: 3,1 Mio EUR

Preise und Auszeichnungen

Vorarlberger Holzbaupreis 2011

Publikationen

Bauwelt 30.11
Zuschnitt 43 2011

Karte

Pläne

Schnitt
Grundriss OG
Grundriss EG
Lageplan
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