Bauwerk

Altstoffsammelzentrum Feldkirch
Marte.Marte Architekten - Feldkirch (A) - 2014
Altstoffsammelzentrum Feldkirch, Foto: Marc Lins
Altstoffsammelzentrum Feldkirch, Foto: Marc Lins
30. November 2015 - vai
Statt eines Konglomerats aus Gebäuden, Sammelplätzen und Verwaltungsräumen entwarfen Marte.Marte Architekten eine große Halle, die alle Funktionen unter einem Dach vereint. Das gesamte Grundstück wurde seiner Form folgend eingehaust, als Kubatur, die sich flexibel nutzen lässt und dauerhaft wandelbar bleibt.

Die Wegeführung wurde so organisiert, dass sich die Abläufe selbsterklärend ergeben, von der Einfahrt durchs Tor bis zum Verlassen des Sammelzentrums. In den hellen Nischen sind die unterschiedlichen Container klar erkenntlich. Sie sind kundenseitig von oben befüllbar, während das Gelände außen abgesenkt wurde, um die Großbehälter an- und abzutransportieren. Diese hangwärts Richtung Ardetzenberg integrierte Schneise ermöglicht die reibungslose Logistik für den Schwerverkehr, ohne den Kundenbetrieb und die Pkw-Fahrspur im Inneren zu stören.

Im Sinne von Umweltschutz und Nachhaltigkeit wollte die Stadt Feldkirch den nachwachsenden Rohstoff Holz für das Bauwerk verwenden. Für die gesamte Fassade sollte zudem Lärchenholz aus dem stadteigenen Forst im Saminatal zum Einsatz kommen. Die Architekten kamen diesen Anforderungen mit einer hochwertigen, technisch anspruchsvollen Holzkonstruktion entgegen. Die großen Spannweiten – zwölf Meter von Stütze zu Stütze, dazwischen fünfzehn Meter für die Durchfahrt – werden mit kreuzförmigen Gabelstützen bewerkstelligt, die verleimt und in Stahlfüße eingespannt wurden. Da das Hauptträgerfachwerk schräg zur Sekundärkonstruktion liegt, musste jeder Anschlusspunkt präzise eingemessen werden, bei der Vorfertigung gab es keine Toleranz. Darauf liegt, ebenfalls elementweise vorgefertigt, die Brettstapeldecke. Die großen, runden Lichtpunkte der Decke lassen die Halle freundlich-hell erscheinen. Das Dach ist extensiv begrünt. Zwei große Schiebetore und die Büros des Verwaltungstraktes im Erdgeschoß sind zur Kapfstraße gerichtet und wirken so als kommunikative Bindeglieder nach außen. (Text: Tobias Hagleitner, nach einem Text der Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

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