Bauwerk

Musikhaus und Feuerwehr Adlwang
HERTL.ARCHITEKTEN - Adlwang (A) - 2016
Musikhaus und Feuerwehr Adlwang, Foto: Paul Ott
Musikhaus und Feuerwehr Adlwang, Foto: Paul Ott
24. Juli 2018 - newroom
Der vorgeschlagene Entwurf versteht sich als Beitrag zur dörflichen Struktur, der die Vitalität des Ortes stärken soll. Der Archetypus eines Feuerwehrhauses wird mit der nach außen ausstrahlenden Aura eines Musikhauses in einem solitären Baukörper verbunden. Das Gesicht zum Ortszentrum hin wird von der Loggia der Musik- und Sängerbereiche geprägt, jenes zur Straße von der typischen Silhouette eines Feuerwehrhauses, das Geschehen wird im Ort sichtbar.

Das Haus ist so positioniert, dass es nahe an die Straße rücken kann und gemeinsam mit der gegenüberliegenden Bebauung eine Torwirkung zum Kern hin entstehen lässt. Dies ist typisch für ländliche Ortsmitten und auch in Adlwang bereits historisch zu finden. Die Querstellung zur Straße hin erlaubt einen geschützten und gut überschaubaren Rangierbereich der Feuerwehr, vor allem aber auch zwei gleichwertige Längsseiten für die beiden Funktionen Feuerwehr und Musik. Ausschnitte aus den Erdgeschosszonen definieren hier beide Hauptzugänge, der Einschnitt im Norden vermittelt auch mit dem Festgelände im Osten.

Ein L-förmiger Baukörper mit zwei Geschossen dient als Einfassung der rechteckigen Garage mit schräger Dachkonstruktion. An der gegenüberliegenden Ecke ist der Schlauchturm eingeschoben. So entsteht eine prägnante Form mit hoher Identifikation. Im stirnseitigen Teil des zweigeschossigen Baukörpers befinden sich im Erdgeschoss die Mannschaftsräume der Feuerwehr und darüber die Proberäume des Musikvereins. Dem Aufenthaltsbereich ist eine Loggia im Süden vorgelagert, welche für Beschattung sorgt und an warmen Tagen zum Aufenthalt im Freien einlädt. Sie kann an der Schnittstelle von Musik und Sängern von beiden gemeinsam genutzt werden. Das Feuerwehrhaus ist räumlich klar nach Funktionsabläufen organisiert.

Die äußere Erscheinung des Hauses zitiert lapidar dörfliche Elemente und ist dabei natürlich im Heute verankert. Einfache verputzte Lochfassaden mit großen Öffnungen bleiben im Kontext unaufdringlich. (Text: Architekt)

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