nextroom - Klinik Oberwart

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24. November 2025 - ARCHITEKTUR RAUMBURGENLAND

Die Klinik Oberwart bietet mit ihren schlanken, zueinander verschränkten Baukörpern einen lichtdurchfluteten und abwechslungsreichen Rahmen für die vielfältigen Behandlungs- und Pflegeaufgaben eines modernen Krankenhauses. Hauptmagistrale, Nebenmagistralen und Gänge bilden kleinteilige, helle Verteiler-, Warte- und Kommunikationsräume, die auch an dunklen und nassen Tagen zu Bewegung und sozialem Austausch einladen. Mehrgeschoßige Licht-, Luft- und Blickverbindungen fassen mit sanft ansteigenden Treppenanlagen das Gebäude über mehrere Geschoße hinweg zu einer großen Einheit zusammen. Der Außenraum ist auch im Gebäudeinneren jederzeit präsent.

Die zentrale, mehrgeschoßige Magistrale bildet das Rückgrat des Gebäudes. Sie verbindet und erschließt alle vorhandenen Funktionseinheiten und ermöglicht gleichermaßen die unkomplizierte Integrierung künftiger Bauteile. Die beiden östlichsten Baukörper beherbergen Verwaltung, Logistik und Speisenversorgung. Der Mitarbeiterspeisesaal bietet weiten Ausblick und ermöglicht dem Personal Entspannung und Abstand von der Krankenhausroutine. Die fünf westlicheren Bauteile beherbergen Behandlung und Pflege: Notfälle, Ambulanzen und Tagkliniken befinden sich im Erdgeschoß, Operationsbereich, Intensivstationen, Entbindung und Pädiatrie im ersten Obergeschoß. Die Pflegestationen sind im zweiten und dritten Obergeschoß situiert, während Labore, Mitarbeiterumkleiden und Haustechnik im teilweise ebenerdigen Untergeschoß untergebracht sind.

In den beiden oberen Pflegegeschoßen bilden jeweils zwei benachbarte Stationen einen räumlichen Verbund und nutzen Synergien, unter anderem beim Nacht- und Wochenenddienst. Krankenzimmer verzichten auf abgehängte Decken und profitieren von großen Raumhöhen und Luftvolumina. Die Fensterhöhen nehmen von Geschoß zu Geschoß ab, Lichteinfall und Wärmeeintrag werden optimiert. Die Materialwahl orientiert sich an vertrauten Wohn- und Arbeitsbereichen: hölzerne Handläufe, durchgefärbte Terrazzoböden, Akustikwände aus Naturholz neben vereinzelten Sichtbetonakzenten. Zarte Farben an Decken und Wänden vermitteln Geborgenheit.

Eichen- und Buchenwälder, Auenbereiche sowie Trocken- und Feuchtwiesen bilden die charakteristische, vielfältige Kulturlandschaft des mittleren Burgenlandes, bewaldete Hügel und die früheren Auenbereiche der Pinka bestimmen das direkte Umfeld der Klinik Oberwart. Die Freiraumgestaltung greift die vorhandenen Vegetationstypen auf und schafft einen fließenden Übergang zwischen dem Krankenhausareal und der umgebenden Landschaft. Weitläufige, artenreiche Blumenwiesen, strukturiert durch dichte Baumreihen, prägen das Areal und werden bis in die offenen Innenhöfe fortgesetzt. Von Osten nach Westen nimmt die Feuchtigkeit zu: Streuobstwiesen im Besuchergarten; Blumenwiesen mit Baumgruppen von Eichen, Kiefern und Vogelkirschen entlang der Hausfronten und offenen Höfe; Feuchtwiesen und Schwarzerlen auf den wechselfeuchten Flächen der beiden Retentionsbecken.

Haupteingang und Vordach erhalten dichte Staudenpflanzungen und Baumgruppen; eine fassadenbegleitende Hainbuchenhecke bildet den Übergang zum Gebäude. Der Blick in die geschlossenen Innenhöfe fällt auf vielfältige Staudenbepflanzung und baumähnliche Gehölze. Die Versiegelung von Oberflächen wird auf ein Minimum reduziert. Befestigte Flächen entwässern über die Schulter in angrenzende Grünflächen, Flachdächer sind durchgehend begrünt und zusätzlich mit Retentionsmatten ausgestattet. (Architekten, bearbeitet)

Details

Adresse: Dornburggasse 80, 7400 Oberwart, Österreich
Architektur: Ederer+Haghirian (Franz Ederer, Armin Haghirian)
Bauherrschaft: Gesundheit Burgenland – Burgenländische Krankenanstalten GmbH
Tragwerksplanung: Robert Wendl
Landschaftsarchitektur: studio boden (Andreas Boden)
örtliche Bauaufsicht: Moser Architects, Thomas Lorenz ZT GmbH
Kunst am Bau: Peter Pilz, Heinz Ebner
Bauphysik: Dr. Pfeiler GmbH
Brandschutz: Norbert Rabl ZT-GmbH
Fotografie: Paul Ott
Weitere Konsulent:innen: Generalplan GmbH
Medizintechnik: Zach und Partner Ziviltechniker GmbH
Elektrotechnik: pi-Plan GmbH
HKLS: Ingenieurbüro Lang
Entwässerung: IBW Ingenieurbüro Wachter
Küchenplanung: Ingenieurbüro Fritsch GmbH
Barrierefreiheit: wagnerfandl architekten
Verkehr: i-plan

Maßnahme: Neubau
Funktion: Gesundheit und Soziales
Wettbewerb: 2015 - 2016
Planung: 2016 - 2022
Ausführung: 2020 - 2023

Grundstücksfläche: 44.800 m²
Bruttogeschossfläche: 50.800 m²
Nutzfläche: 25.750 m²
Bebaute Fläche: 16.300 m²
Umbauter Raum: 242.350 m³

Nachhaltigkeit

Primärenergiebedarf: 304,5 kWh/m²a (PHPP)
Heizwärmebedarf: 17,5 kWh/m²a (Energieausweis)
Endenergiebedarf: 192 kWh/m²a (Energieausweis)
Primärenergiebedarf: 304,5 kWh/m²a (Energieausweis)
Außeninduzierter Kühlbedarf: 58 kWh/m²a (Energieausweis)
Energiesysteme: Fernwärme, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
Materialwahl: Stahlbeton, Vermeidung von PVC für Fenster, Türen

Raumprogramm

Ambulante und Stationäre Medizinische Versorgung für das Mittelburgenland

Ausführende Firmen

Haupt-GU: ARGE Strabag AG / Granit GmbH; GU Elektro: ARGE Elin GmbH / Landsteiner GmbH; GU HKLS: Anton Hofstätter GmbH; Einrichtung Reinraum: Kiefer technic GmbH; Metallica Stahl und Fassadentechnik GmbH

Preise und Auszeichnungen

BIG SEE Architecture Award 2025

Architekturwettbewerb

Das Projekt ist aus dem Verfahren Neubau A.Ö. Krankenhaus Oberwart hervorgegangen

1. Rang, Gewinner, 1. Preis: EDERER + HAGHIRIAN ARCHITEKTEN ZT-GmbH, Generalplan GmbH

Karte

Pläne

Lageplan
Grundriss EG
Grundriss OG
Freiraumplanung
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