Veranstaltung

Architekturtage 2008
Veranstaltung
16. Mai 2008 bis 17. Mai 2008


Veranstalter:in: Verein Architekturtage, Architekturstiftung Österreich, Bundeskammer der Architekten und Ingenieurskonsulenten

Spazierengehen auf leisen Sohlen

Das niederösterreichische Architekturtage-Programm ist heuer ganz aufs Gehen und Reden ausgerichtet. Vier Städte werden zu Fuß erkundet. Und am Ende gibt's eine Diskussion mit der Stoppuhr.

8. Mai 2008 - Elke Krasny
Krems - Seit einigen Jahren boomt die sogenannte Promenadologie, zu Deutsch Spaziergangswissenschaft. Ob bei Stadtplanern oder bei Künstlern, das Spazierengehen hat Methode. Auch bei den heurigen Architekturtagen in Niederösterreich lässt sich das Gebaute gemeinsam per pedes oder sogar vom Rad aus entdecken.

Ganz promenadologisch gedacht, im bewussten Hereinholen der Umgebung in die Wahrnehmung, werden vier niederösterreichische Städte gemeinsam mit Expertinnen und Experten ergangen. Martin Kislinger ist der Architektur-Rundgang-Leiter in Schrems. Da wird die sogenannte Himmelsleiter Hochmoor erklommen, das Moorbad inspiziert oder der Hauptplatz abgegangen.

Mit Günther Hintermeier lässt sich einen Tag lang sportlich beim gemeinsamen Pedaletreten die Hauptstadt St. Pölten erkunden, die sich nun in ihrer zweiten Phase der Stadtentwicklung befindet. Die Tour führt ins Regierungsviertel, zu Kulturbauten wie etwa dem Festspielhaus, zum ORF-Zentrum von Gustav Peichl bis hin zum eben fertiggestellten Wirtschaftszentrum Niederösterreich (Architekten Gschwandtner und Millbacher). Weiter geht es zur Rainer-Siedlung am gegenüberliegenden Ufer der Traisen, später dann zum Landespflegeheim und zur Landessportschule mit der neuen Eishalle vom Architekturbüro „sam ott-reinisch“.

Und Maria Schneider-Dichlberger nimmt spaziergangswissenschaftlich Waidhofen an der Ybbs unter die Lupe. Gemeinsam mit ihr wird das neue Schulzentrum aufgesucht, aber auch der Ybbs-Uferweg sowie die Waidhofener Stadtplätze. Im Rothschildschloss, das nun nach der Landesausstellung neu genutzt werden wird, kann man sich ebenfalls umsehen.

Festes Schuhwerk vonnöten

Schließlich Franziska Leeb: Beim Spaziergang mit ihr öffnen sich private Refugien in Krems, etwa Dachgeschoßwohnungen, Galerien, Steinertor. Der stete Programmhinweis auf die Vorteilhaftigkeit von bequemem Schuhwerk weist darauf hin, dass die Spaziergangswissenschaft eine Praxis ist, bei der man vor müden Füßen und wunden Zehen nicht gefeit ist.

Im Gehen erprobt sich mit dem gemeinsamen Sehen ein sensibilisiertes Erkennen und Sprechen. Zahlreiche Architekturbüros in ganz Niederösterreich (siehe Infokasten) laden Besucherinnen und Besucher ein, um bei Wein und Käse in einen gemeinsamen Dialog zu treten. Doch es gibt noch eine ganz andere Art der Architekturbegegnungsform. Speed-Dating nennt sich die kurze und effiziente Annäherung zwischen Bauherr und Architektin.

Seit 1999 in den USA erprobt, ist das populäre Alltagsformat der Beweis dafür, dass langsame Annäherungen zwischen den Geschlechtern out sind.

Effizienz ist angesagt

Sieben Minuten dauert üblicherweise das Instant-Kennenlernen zum Herausfinden von Basisinteressen mit möglichen Konsequenzen. An der Fachhochschule Wieselburg wird das rasche Rendezvous nun auf die Begegnung von (potenziellen) Bauherren und (potenziellen) Architektinnen umgemünzt. Die Moderation übernehmen Andrea Schurian und Jan Tabor.

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