Akteur

Roland Rainer
* 1910 Klagenfurt 2004 Wien

„Motor“ der Architektur

Achleitner würdigt Rainer

Achleitner über Rainer: „Hatte verbalisierbare, mitteilbare Lehrmeinung, an der sich seine Schüler reiben konnten.“

11. April 2004
Als „Motor“ der österreichischen Architektur, der seine Vorstellungen immer wieder gepredigt habe, bezeichnete der Architekturkritiker und -theoretiker Friedrich Achleitner den am Samstag verstorbenen Roland Rainer.


Vom Wohn- bis zum Hallenbau

Rainer habe „unglaublich viel für die österreichische Architektur getan, vor allem im Bereich des Wohnbaus und mit seinen Siedlungen“, so Achleitner am Samstagabend gegenüber der APA.

Darüber hinaus habe Rainer bemerkenswerte Hallen gebaut, neben der Wiener Stadthalle vor allem auch in Deutschland.


Wirkung als Lehrer

Neben seiner praktischen Tätigkeit sei auch Rainers Leistung als Lehrer beachtlich gewesen: Er habe eine „verbalisierbare, mitteilbare Lehrmeinung gehabt, an der sich seine Schüler reiben konnten“. Nicht umsonst wären aus seinen Klassen zahlreiche Talente hervorgegangen.


Arbeiten über den Flachbau

Im theoretischen Bereich habe Rainer ein Siedlungskonzept entwickelt, das am prominentesten mit der Gartenstadt Puchenau verwirklicht worden sei, so Achleitner.

Forscherisch habe er sich ein Leben lang mit dem Flachbau auseinander gesetzt - so habe Rainer etwa bereits in den 50er Jahren eine frühe Arbeit über burgenländische Flachdörfer veröffentlicht.


„Erinnerung in Werk lebendig“

Betroffen zeigte sich am Samstagabend der Zweite Nationalrats-Präsident Heinz Fischer (SPÖ) über den Tod des Architekten und Stadtplaners Roland Rainer. „Ich habe Roland Rainer seit 45 Jahren persönlich gekannt und sowohl seine Arbeit als Stadtplaner als auch seine erfolgreiche Tätigkeit als Architekt und nicht zuletzt den Menschen Roland Rainer als einen sozial engagierten und kritischen Demokraten in höchstem Maße geschätzt“, so Fischer.

„Der Schmerz des Abschieds von Roland Rainer wird durch die Gewissheit gemildert, dass die Erinnerung an seine Person in seinem architektonischen Werk lebendig bleiben wird.“

„Mit Roland Rainer ist einer der bedeutendsten Architekten der Nachkriegszeit in Österreich, sowohl was Lehre und Ausbildung betrifft, als auch mit seinen Werken und seiner Architekturphilosophie, gestorben. Mit dem Bau der Stadthalle, eines Gebäudes, welches auch nach über 40 Jahren voll funktionsfähig ist, setzte er ein bemerkenswertes, weit über die Grenzen Österreich ragendes Zeichen“, so er Wiener Planungsstadtrat Rudolf Schicker (SPÖ).

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