Bauwerk

Bibliothek von Alexandria
Snøhetta - Alexandria (ET) - 2001

Wahrzeichen des Wissens

Platz für acht Millionen Bücher, 14 Jahre Realisierung, als Vorbild die antike Bibliothek: Die neue Bibliothek von Alexandria ist in allen Dimensionen beeindruckend.

25. Mai 2002
Die Bibliothek von Alexandria ist nicht nur ein modernes Wahrzeichen, das sich die ägyptische Hafen- und Industriestadt mit dem Neubau der Bibliothek geschaffen hat. Es ist auch der ehrgeizige Versuch, an die Tradition der antiken Welt anzuschließen, als die Bibliothek mit ihren 500.000 Schriftrollen das Zentrum des Wissens war.


14 Jahre bis zur Eröffnung

1988 präsentierte die UNO-Weltkulturorganisation UNESCO den Plan, die Bibliothek von Alexandria neu zu bauen, genau an jener Stelle, an der die alte gestanden haben soll.

Es sollte aber kein musealer Nachbau werden, sondern eine moderne Bibliothek, die Forschungs- und Veranstaltungszentrum in sich vereint. So gibt es unter anderem auch ein Planetarium, ein Museum und ein kalligrafisches Institut.


Gewaltige Dimensionen

In einem Punkt steht die neue der alten Bibliothek um nichts nach: Die Dimensionen sind gewaltig. Damals waren es ungefähr 500.000 Schriftrollen.

Heute gibt es Platz für acht Millionen Bücher, 50.000 Karten, 100.000 Manuskripte sowie 250.000 Tonbänder, Videos und CD-ROMs. Nicht weniger als 3.500 Leseplätze stehen zur Verfügung. 69.000 Quadratmeter auf 13 Etagen umfasst der Bau.


Weltweiter Zugriff

Ein besonderes Projekt der neuen Bibliothek soll es ermöglichen, elektronisch auf die Buchbestände der führenden Bibliotheken der Welt zuzugreifen. Doch noch ist es nicht so weit. Die Computer stehen zwar bereit, doch die Programme spielen noch nicht mit.


Forschungszentrum Mittelmeer

Die Bestände sollen vor allem als Forschungsbibliothek zur historischen und künftigen Entwicklung der arabischen, afrikanischen und europäischen Kulturen im Mittelmeerraum genützt werden. Damit folgt die Bibliothek wieder ihrem antiken Vorbild. Auch vor mehr als etwa 1.700 Jahren erfüllte die Bibliothek diese Funktion.


Norwegische Architekten

Gebaut wurde die neue Bibliothek vom norwegischen Architekturbüro Snohetta. Das Team rund um Ketil Thorsen gewann 1989 den Wettbewerb um die Gestaltung. Als eines von mehreren markanten Details verzierten sie die Außenfassade des Gebäudes mit Alphabeten der ganzen Welt.


Kosten verzögerten Bau

Die Baukosten waren immer wieder ein Grund dafür, dass sich die Arbeiten verzögerten. Zum Start des Projekts 1992 noch mit rund 62 Mio. € veranschlagt, werden die Kosten nun mit mindestens 178 Mio. € angegeben.

Finanziell unterstützt wurde das Projekt von vielen arabischen Ländern. Sogar der Irak leistete seinen Beitrag. Aber auch Italien, Frankreich, Spanien, die UNO und die UNESCO waren an der Finanzierung beteiligt.

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Für den Beitrag verantwortlich: ORF.at

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