Bauwerk

Volksschule Mariagrün
Architekturwerk Christoph Kalb, Philipp Berktold Architekten - Graz (A) - 2014
Volksschule Mariagrün, Foto: Markus Kaiser
Volksschule Mariagrün, Foto: Markus Kaiser
21. November 2014 - HDA
Die Volksschule Mariagrün ging aus einem EU-weit offenen zweistufigen Wettbewerb unter 168 Teilnehmern hervor, der 2010/11 von der Stadtbaudirektion Graz im Auftrag der Abteilung für Bildung und Integration ausgelobt wurde. Unter den Projekten aus sechs Staaten setzte sich das Architektenteam Philipp Berktold und Christoph Kalb in Zusammenarbeit mit Susanne Bertsch aus Dornbirn als Sieger durch.

Der Bauaufgabe lag ein pädagogisches Konzept zugrunde, das zwei „Raumcluster“ mit jeweils einem offenen Lernraum und vier „Homebases“ in Form kleiner als üblich gestalteter Klassenräume vorsah. Zudem war anstelle des üblichen Konferenzzimmers ein „Teamraum“ in jedem Cluster einzuplanen. Die Minimierung und Multifunktionalität der Verkehrsflächen sollte bewirken, dass Nutzflächen und Kosten denen einer herkömmlichen Schule entsprechen. Passivhausbauweise und baubiologische Betreuung waren bereits in der Auslobung festgeschrieben.

Der neue 2014 fertiggestellte Baukörper ist so konzipiert, dass er sich in Höhe, Gliederung und Proportion harmonisch in die umgebende Parklandschaft mit dem ehemaligen Sanatorium – dem heutigem Kindergarten – und der neuen Kinderkrippe einfügt. Er ist an der nordöstlichen Grundgrenze positioniert und bildet mit den Bestandgebäuden einen vielfältigen nutzbaren Spielhof. Die Erschließung erfolgt über einen Fußweg von der Schönbrunngasse aus, der zum Vorplatz und Eingangsniveau der Schule sowie zum Eingang des Kindergartens führt, in dem auch die Mittagsbetreuung stattfindet.

Das dreigeschoßige Volumen ist so ins Gelände eingefügt, dass es optisch zweigeschoßig wirkt. Der Eingang liegt an der Nordwestecke des Gebäudes auf dessen oberster Ebene. Vom überdeckten Eingangsbereich gelangen auch externe Nutzer witterungsgeschützt zum Turnsaal auf der untersten Ebene. Eine Hülle aus sägerauen Lärchenholzlamellen umschließt das Gebäude allseitig, wobei sie vor Aufenthaltsbereichen durch Aufweitung des Lamellenabstands transparent ausgeführt ist. Auf Eingangsniveau befinden sich Foyer, Direktion, Medien- und Musikraum sowie ein Cluster; auf der Ebene darunter wieder ein Cluster und die Zentralgarderobe. Die Sonderunterrichtsräume im untersten Niveau sind gegenüber der Hauptfassade zurückversetzt, sodass nicht nur die optische Anbindung an den Außenraum gewährleistet ist, sondern auch eine überdeckte Freiklasse und Sitzstufen zur Spielwiese hin realisiert werden konnten.

Vom überdachten Eingangsbereich gelangt man in die Eingangshalle, an die Räume für die Direktion sowie Empfangs-, Medien- und Musikraum anschließen. Diese sind den Anlässen entsprechend durch mobile Trennwände miteinander kombinier- und erweiterbar, weshalb sie auch für externe Veranstaltungen verwendet werden können. Der 'interne Schulweg` führt von der Halle über die Zentralgarderobe auf der mittleren Ebene in die Cluster auf der selben bzw. der oberen Ebene. Die Cluster sind als „Lernlanschaften“ ausgebildet, in denen es auch „Klassenzimmer“ geben kann, die aber vor allem als flexibel nutzbare offene Räume verstanden werden. Durch raumhohe Schiebewände zwischen Klassenzimmern und zentralem Gemeinschaftsraum mit jeweils zwei Lern- und Leseinseln enstehen differenziert gestaltbare offene Räume, die mehr einen großen Wohnzimmer als einer Schule ähneln. In die unterste Ebene mit Turnsaal und Sonderunterrichtsräumen gelangen die Schüler über eine breite interne Treppenanlage, die sie bereits am Weg dorthin am Geschehen im Turnsaal partizipieren lässt.

Durch bauliche Struktur, Transparenz, Offenheit und die Einbindung in die Umgebung entstehen in der neuen Volksschule Mariagrün Möglichkeitsräume, die Arbeit, Entspannung, Aktivität, Reflexion, Zugehörigkeit, Weltoffenheit und die Vielfalt des Lernens zulassen.

Passivhausstandard
Durch die wenig gegliederte Gebäudestruktur, die Lage der warmen Räume übereinander, die kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und die Ausführung in Holz-Mischbauweise – Gebäudehülle aus vorgefertigten hochwärmegedämmten Holzelementen – erreicht die Volksschule den zertifizierten Passivhausstandard. Sämtliche Einbauelemente (Wände, Dachfenster, Fenster, Türen) und Wärmebrücken sind zertifiziert passivhaustauglich. Die Speichermasse der in Massivbauweise errichteten Decken dienen der Bauteilaktivierung. Nominierung zum Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit 2015.
(Text: Karin Wallmüller auf Basis Architektentext)

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Für den Beitrag verantwortlich: HDA

Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüllerbaudatenbank[at]hda-graz.at

wettbewerb

Das Projekt ist aus dem Verfahren Neubau Volksschule Mariagrün - Graz hervorgegangen

1. Rang, Gewinner, 1. Preis
Berktold Kalb Architekten


2. Rang, 2. Preis
projekt.cc ZT GmbH - Harald Kloiber + Christian Tabernig


3. Rang, Preis
fasch & fuchs ZT GmbH


4. Rang, Nachrücker
GRAZT Architektur ZT GmbH


2. Stufe
Tobias Weske


2. Stufe
Georg Moosbrugger


2. Stufe
Herwig Martl


2. Stufe
beaufort Architekten ZT GmbH


1. Stufe
Dietmar Panzenböck


1. Stufe
Johannes Müller-Lotze


1. Stufe
Michael Auerbacher


1. Stufe
Architekten Silvia und Peter Teuschl


1. Stufe
kirsch ZT GmbH


1. Stufe
Poos Isensee Architekten BDA


1. Stufe
Brechwagner Architekten


1. Stufe
Choe Hackh Architekten


1. Stufe
Vockerodt + Halilovic Architekten


1. Stufe
Kummer.Lubk.Partner Architekten Ingenieure Generalplaner, THOMA architekten


1. Stufe
Gerhard Wimmer


1. Stufe
Klaus Eberhard Ott


1. Stufe
Horst Parson


1. Stufe
Stefanie Kühn


1. Stufe
Neumann Landwehrarchitekten


1. Stufe
Romain Miller


1. Stufe
Georg Huber


1. Stufe
BK Architekten Biskamp und Klement


1. Stufe
Max Bayer


1. Stufe
Ralf Richter


1. Stufe
raum-werk-stadt


1. Stufe
h33 architekten ingenieure


1. Stufe
archinauten | dworschak + mühlbachler architekten zt gmbh


1. Stufe
Martin J. Konrad


1. Stufe
OS Architecture


1. Stufe
Hillinger Mayrhofer ZT GmbH


1. Stufe
Hannes Knickenberg


1. Stufe
Roland Heyszl


1. Stufe
Roman Dietzig


1. Stufe
Lorenz + Partner Architekten ZTGmbH


1. Stufe
Engelbrecht Architekten


1. Stufe
Thomas Tauber


1. Stufe
Alexa Zahn


1. Stufe
Walter Huber


1. Stufe
Benedikt Piech


1. Stufe
Christian Andexer


1. Stufe
Gildo Eisenhart


1. Stufe
Alfred Neuner


1. Stufe
Sonja Hagl


1. Stufe
Bernhard Rapp


1. Stufe
Florian Lutz . Daniela Amann . Architekten, Ziviltechnikergesellschaft OG


1. Stufe
Martin Gunkel Architekten


1. Stufe
Bernhard Stöhr


1. Stufe
Bergwerk Architekten ZT GmbH, Oswald Hundegger


1. Stufe
Team A Graz, Herbert Missoni


1. Stufe
Sophie und Peter Thalbauer Architekten


1. Stufe
Josef Kopf


1. Stufe
Michael Treiber, Gregor Reisenberger


1. Stufe
Peter Schwinde


1. Stufe
Ennio Sachs


1. Stufe
Architekturbüro Freiraum Sieberer Planung ZT GmbH


1. Stufe
parc ZT GmbH


1. Stufe
mfgarchitekten Moßhammer ZT- KEG für Architektur


1. Stufe
Kleboth Lindinger Dollnig ZT GmbH


1. Stufe
grundstein ®


1. Stufe
Vesna Butina Pavlin, Martijn Braunstahl


1. Stufe
HOA Hellmayr Onzek Architektur


1. Stufe
Studio BBA Architekten, Friedrich Lechner, Bastian Beilke


1. Stufe
Fellerer-Vendl Architekten


1. Stufe
Michael Körner


1. Stufe
RATAPLAN Architektur ZT GmbH


1. Stufe
triendl und fessler architekten ZT OG


1. Stufe
Wunderkammer Architects, Wesam Nassar


1. Stufe
Jorge Carvalho


1. Stufe
Roland Basista


1. Stufe
remshardt architektur


1. Stufe
Klaus Metzler


1. Stufe
LXB Architekten ZT GmbH


1. Stufe
Peichl & Partner ZT GmbH


1. Stufe
Ernst Giselbrecht+Partner Architektur ZT-GMBH


1. Stufe
Volker Rohde


1. Stufe
thp architekten ZT KG, Gregor Tritthart


1. Stufe
Irmfried Windbichler


1. Stufe
Schaut Architekten


1. Stufe
SSW Architekten


1. Stufe
AllesWirdGut Architektur ZT GmbH


1. Stufe
Architekten Loudon, Habeler & Kirchweger Ziviltechniker Gesellschaft mbH


1. Stufe
Michaela Pokorny


1. Stufe
Ernst Sulzer


1. Stufe
Martin Flatz


1. Stufe
Michele Andreatta


1. Stufe
mohr steger architektur


1. Stufe
Habermann + Oberdorfer GbR


1. Stufe
Gustav Schneller


1. Stufe
Zinterl Architekten ZT GmbH


1. Stufe
Luger & Maul ZT GmbH


1. Stufe
LOVE architecture and urbanism ZT GmbH


1. Stufe
Architekturbüro Wratschko


1. Stufe
StudioCE Architects


1. Stufe
Ulrike Wallnöfer


1. Stufe
n17.architektur


1. Stufe
Architekturbüro Kampits & Gamerith ZT GmbH


1. Stufe
bhk Architekten GmbH


1. Stufe
Oliver Wieshof


1. Stufe
Welp Architekten


1. Stufe
Wessendorf Architektur Städtebau, Grischa Leifheit


1. Stufe
Wolfgang Steinegger


1. Stufe
Gehbauer Helten Architekten BDA


1. Stufe
Peter Balogh


1. Stufe
neustädter | mramor ARCHITEKTEN


1. Stufe
Michael Fassold


1. Stufe
Olaf Kobiella Architekten


1. Stufe
Raumpunkt ZT GmbH


1. Stufe
Dietmar Feichtinger Architectes


1. Stufe
Caramel architekten zt-gesellschaft m.b.H.


1. Stufe
Josef Weiss


1. Stufe
pürstl langmaier architekten


1. Stufe
Michael Hentzschel


1. Stufe
Fabio Cavaterra


1. Stufe
dreiplus Architekten ZT GmbH


1. Stufe
Fritz Wiesenhofer


1. Stufe
Ernst Roth


1. Stufe
Hans Mesnaritsch


1. Stufe
tmp architekten, Ulrike Tischler


1. Stufe
Markus Fiegl


1. Stufe
Wilhelm Hochenbichler


1. Stufe
Elisabeth Knorr


1. Stufe
HoG architektur ZT GmbH


1. Stufe
Michael Olipitz


1. Stufe
kmt/n-o-m-a-d office for architecture, landscape & urbanism


1. Stufe
Reinhard Schöpf


1. Stufe
Janser Castorina Architektur, Sandra Janser


1. Stufe
Architekt Goltnik ZT GmbH


1. Stufe
Clemens Woltereck


1. Stufe
epps Ploder Simon ZT GmbH


1. Stufe
Architekten Hussa-Kassarnig ZT GmbH


1. Stufe
Nils Wenk Architekten


1. Stufe
Martin Strobl sr.


1. Stufe
schneider+schumacher Architekten ZT GmbH


1. Stufe
Gisela Mayr


1. Stufe
Feyferlik / Fritzer


1. Stufe
Peter Kapfenberger


1. Stufe
feld72 architekten zt gmbh


1. Stufe
MA-Quadrat.AT Mariacher & Partner ZT KG


1. Stufe
Martin Knoglinger


1. Stufe
Jürgen Haidacher


1. Stufe
esp architekten Eichenlaub Schöller


1. Stufe
hmA Hann Mitterecker Architekten


1. Stufe
Arch. Erio K. Hofmann ZT GmbH, MEGATABS architekten ZT GmbH


1. Stufe
Schulz Architektur ZT GmbH


1. Stufe
Dietmar Hoffmann


1. Stufe
U1architektur - Arch. DI Norbert Buchauer


1. Stufe
Peter Kaschnig


1. Stufe
Helmut Zieseritsch


1. Stufe
gsp architektur, Gerhard Springer


1. Stufe
Friedemann Rentsch