Details
- Adresse
- Auerspergstraße 2, 5020 Salzburg, Österreich
- Architektur
- Berger Parkkinen + Architekten (Alfred Berger, Tiina Parkkinen)
- Mitarbeit Architektur Berger Parkkinen + Architekten
- Lucas Schuh, Miklos Deri (Projektleitung), Lenia Mascha, Frane Matthias Trebotic, Lucie Najvarova, Serban Ganea, Susanne Hofer, Leonhard Coreth, Sebastian Fischbeck, Jurgis Gecys, Anna Gulinska, Adam Ambrus, Lola Berger, Alejandro Casanóva, Matteo Centi, Fanni Aliz Florian, Jure Kozin, Joanna Magiera, Martina Rehorova, Veronika Rehortova, Lukas Rückerl, Susanne Strobach, Marijana Vjesticova
- Bauherrschaft
- Stadtgemeinde Salzburg, KKTB Kongress, Kurhaus &Tourismusbetriebe der Stadt Salzburg
- Tragwerksplanung
- Baucon ZT GmbH
- Landschaftsarchitektur
- idealice Landschaftsarchitektur (Alice Größinger)
- örtliche Bauaufsicht
- pm1, Rudolf & Vier Partner
- Kunst am Bau
- Bele Marx & Gilles Mussard
- Bauphysik
- Ingenieurbüro Rothbacher GmbH
- Brandschutz
- IBS - Technisches Büro GmbH
- Fotografie
- Christian Richters
- Weitere Konsulent:innen
- Projektmanagement: Arge PMS Paracelsusbad Salzburg, Integral Ziviltechniker Gmbh/Wendl ZT GmbH Consulting Civil Engineers
TGA/Elektrotechnik: TB Herbst GmbH
Fassadenkonsulent: MDE metal design engineering gmbh
Bäderplanung: sv.pf Engineering GmbH
klimaktiv: IBO GmbH
Kulturtechnik: Roland Richter Ingenieur GmbH
Leitsystem: Büro uebele visuelle kommunikation
- Maßnahme
- Neubau
- Funktion
- Sport, Freizeit und Erholung
- Planung
- 04/2012
- Ausführung
- 05/2017 - 10/2019
- Grundstücksfläche
- 5.072 m²
- Bruttogeschossfläche
- 10.973 m²
- Nutzfläche
- 11.817 m²
- Bebaute Fläche
- 2.120 m²
- Umbauter Raum
- 62.500 m³
- Baukosten
- 46,5 Mio EUR
Nachhaltigkeit
Pilot in Sachen Nachhaltigkeit - klimaaktiv GOLD zertifiziert
Um diesem Anspruch Ausdruck zu verleihen, wurde das Paracelsus Bad & Kurhaus von Anfang an als hocheffizientes Gebäude geplant. Als erstes Hallenbad in Österreich wurde es einer umfassenden Nachhaltigkeitsanalyse unterzogen. Das Ziel, die höchste Zertifizierung klimaaktiv GOLD (909 von 1.000 Punkten), konnte erreicht werden. Der klimaaktiv Gebäudestandard des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) steht für Energieeffizienz, ökologische Qualität, Komfort und hohe Qualitätssicherung in der Ausführung. Realisierte Objekte in Gold sind - ganz im Sinne der Smart City Strategie der Stadt Salzburg - Vorreiter im Bereich Klimaschutz und umfassender Energiewende.
- Heizwärmebedarf
- 2,7 kWh/m² (Energieausweis)
- Außeninduzierter Kühlbedarf
- 0,1 kWh/m³a (Energieausweis)
- Energiesysteme
- Fernwärme, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Photovoltaik, Wärmepumpe
- Materialwahl
- Mischbau, Stahl-Glaskonstruktion, Stahlbau, Stahlbeton, Überwiegende Verwendung von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen, Überwiegende Verwendung von HFKW-freien Dämmstoffen, Vermeidung von PVC für Fenster, Türen, Vermeidung von PVC im Innenausbau
- Zertifizierungen
- klima:aktiv
Ausführende Firmen
Preise und Auszeichnungen
Architekturwettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren Panoramabad am Kurgarten: Neubau Paracelsusbad - Salzburg hervorgegangen
- 1. Rang, Gewinner, 1. Preis
- 2. Rang, 2. Preis
- 3. Rang, Preis
- Nachrücker
- Anerkennung
- 1. Nachrücker auf Anerkennungspreise
siehe auch
Archtour
Karte
Pläne
Presseschau
Salzburg: Wasserwelt auf hohem Niveau
Zum Preis einer Kinokarte baden wie ein König: ein scheinbar sehr leichtes und luftiges Haus, dem man den technischen Aufwand nicht ansieht – das neu erbaute Paracelsusbad in der Salzburger Innenstadt.
Einen schöneren Ort für ein Schwimmbad in der Stadt kann es kaum geben. Am nördlichen Rand des Salzburger Mirabellgartens gelegen, bietet er auf Straßenniveau die Nachbarschaft wunderbarer alter Bäume und von der Dachebene aus einen spektakulären Blick auf die umliegenden Kirchtürme und auf die Salzburger Festung. Im Jahr 1956 entstand hier das Paracelsusbad, eine nüchterne Konstruktion aus Stahlbetonrahmen, die den Park über große Glasflächen in die Schwimmhalle einbezog. Neben dem Sport bot das Paracelsusbad als Kurhaus zahlreiche medizinische Behandlungen, unter anderem mit Heilschlamm.
Dass dieses Haus atmosphärisch und technisch nicht mehr den heutigen Anforderungen genügte, war offensichtlich. Ob ein Neubau am selben Standort oder besser außerhalb des Zentrums errichtet werden sollte, blieb lange umstritten. Eine Übersiedlung an die Peripherie wurde diskutiert, aber letztlich beschloss die Stadtregierung unter Bürgermeister Heinz Schaden im Jahr 2010, am innerstädtischen Bauplatz festzuhalten.
Im Architekturwettbewerb, der 2012 ausgeschrieben wurde, entschied sich die Jury für ein Projekt von HMGB Architekten aus Berlin, das eine spektakuläre Glashalle zum Park vorsah, in der die Wasserbecken auf gegeneinander versetzten Ebenen schweben sollten. Dass dieses Projekt nicht leicht zu realisieren sein würde, war von Anfang an klar. Das Juryprotokoll vermerkte, dass es sich beim Projekt um „eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Weiterentwicklung“ handle, die „noch intensiv zu leisten“ sei. Die folgenden Empfehlungen erstrecken sich über mehrere Seiten mit technischen Details.
Zwei Jahre später war klar, dass das Projekt nicht realisierbar war, zumindest nicht zu den geplanten Kosten. Nun kam das zweitgereihte Projekt der Wiener Architekten Alfred Berger und Tiina Parkkinen zum Zug. Berger und Parkkinen haben bei Timo Penttilä an der Wiener Akademie der bildenden Künste studiert und wurden kurz nach ihrer Bürogründung 1995 mit dem Botschaftskomplex für die nordischen Botschaften in Berlin bekannt, deren Witz in einer elegant gekurvten Wand aus Kupferlamellen besteht, hinter der eng stehende Baukörper eine kleine Stadt formen, in der sich die Botschaften der einzelnen Länder ihre Vertretungen einrichten konnten.
Die Kurven, die Berger und Parkkinen dort verwenden, sind in der Geschichte der modernen Architektur mit Architekten wie Alvar Aalto, Jørn Utzon oder Viljo Revell assoziiert. Dass im neuen Paracelsusbad eine ähnlich elegante Kurve das Erscheinungsbild bestimmt, hat daher weniger mit der Idee einer Wasserbewegung zu tun als vielmehr mit einem bestimmten ästhetischen Umfeld, das man als „nordisch“ bezeichnen darf, ohne gleich in ein Klischee zu kippen. Die Architekten streiten diese Beziehung gar nicht ab, ergänzen sie aber um eine Referenz, die aus einer ganz anderen Richtung kommt, nämlich den Arbeiten des baskischen Bildhauers Eduardo Chillida. Das ins Räumliche übertragene Verhältnis von Figur und Grund ist eines der Kernthemen in dessen Werk. Zu seinen schönsten Arbeiten gehören Alabasterskulpturen, die mit ihren tiefen Raumeinschnitten an Architekturmodelle erinnern. Berger und Parkkinen behandeln ihren Baukörper ähnlich wie Chillida seine Skulpturen, wobei sie zwei wesentliche Schnitte setzen: einerseits einen horizontalen, der aus dem geschlossenen Block die Schwimmhalle mit ihrer gekurvten Decke schneidet, anderseits einen vertikalen, der schräg vom Eingang aus durch das ganze Gebäude ins Licht führt. In diesem Vertikalraum liegt eine Erschließungstreppe, die den Besucher nach oben führt, zuerst in ein Behandlungsgeschoß mit vielen kleinen Räumen an der Fassade und einer großzügigen Innenzone mit Warteräumen, und dann weiter nach oben zu den Garderoben und zur Schwimmhalle mit ihren Ruheplätzen.
Die gekurvte Decke dieser Halle erreicht ihren höchsten Punkt über dem Sprungturm, wo ein kreisförmiges Oberlicht nochmals Licht ins Zentrum des 35 mal 65 Meter tiefen Baukörpers bringt. Die Halle bietet einen wunderbaren Blick in alle Richtungen über die Stadt und den Mirabellgarten und ist in mehrere, durch Glastüren akustisch getrennte Bereiche gegliedert: Das Sportbecken und das Sprungbecken bilden gemeinsam mit einem Kleinkinderbecken die „laute“ Zone, an die ein „ruhiger“ Bereich mit einer Wasserlandschaft anschließt. Im obersten Geschoß befindet sich ein Saunabereich mit verschiedenen Angeboten und einer Terrasse mit Außenbecken.
Die Decke der Schwimmhalle besteht aus zahlreichen kastenförmigen Elementen aus weiß beschichtetem Aluminiumblech, in deren Unterseite dünne Keramikplatten integriert sind. Ähnliche Elemente kommen auch an der Fassade zum Einsatz, dort allerdings in massiverer Ausführung in Form von handglasierten Keramikkörpern; ein weiteres Motiv, das oft mit der finnischen Architektur der Moderne assoziiert wird. Diese Elemente umhüllen den Baukörper wie ein schützendes Kleid, wobei eine leichte Verdrehung der Elemente zueinander die Oberfläche lebendig wirken lässt: Auch Weiß kennte viele Nuancen.
Was für den normalen Besucher im Verborgenen bleibt, ist die Haustechnik, die über ein Drittel der Gesamtfläche des Projekts einnimmt. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt eine kleine Fabrik zur Luft- und Wasseraufbereitung, die den höchsten aktuellen Standards genügt. Ein solches Ausmaß an Technik lässt sich architektonisch nur beherrschen, wenn es von Anfang an mitgedacht wird. Berger und Parkkinen hatten bereits in ihrem Wettbewerbsprojekt ausreichend Raum dafür vorgesehen, und so gelang ihnen danach als verantwortlichen Generalplanern das Kunststück, ein scheinbar sehr leichtes und luftiges Haus zu entwerfen, dem man den technischen Aufwand nicht ansieht. Dass im obersten Geschoß an einigen Stellen die Träger der mächtigen Stahlkonstruktion deutlich präsent sind, hat etwas sympathisch Surrealistisches.
Was hat sich Salzburg dieses Haus kosten lassen? Die Errichtungskosten inklusive Planung, aber ohne Mehrwertsteuer lagen bei 59 Millionen Euro. Eine Vierstundenkarte für den Besuch des Bades kostet sieben Euro, eine Tageskarte neun. Zum Preis einer Kinokarte baden wie ein König: Was gibt es Besseres, als Steuergeld in die Schönheit der Stadt und das Wohlbefinden ihrer Bewohner zu investieren.
Produkte
Die folgenden Produkte und Materialien wurden im Projekt Paracelsus Bad & Kurhaus eingesetzt. Informationen sowie News über Produkte und Hersteller finden sie unter nextproducts.at.
Flachdach – Bitumen
BMI Austria GmbHWasserdichte Bitumen-Flachdächer für Neubau und Renovierung.
Zum ProduktABB i-bus® KNX
Busch-JaegerDas intelligente Installationssystem erfüllt alle Ansprüche moderner Haus- und Gebäudeautomation.
Zum ProduktTONALITY – die hinterlüftete Keramikfassade
Julius Fritsche GmbHFassadenziegel-System in vielen Farben, Oberflächen und Formaten
Zum ProduktZeichnungsprofile
Julius Fritsche GmbHMaßgefertigte Aluminiumprofile vom Prototypen bis zur Auslieferung.
Zum Produktnoraplan® / noracare®
nora flooring systems GesmbHnoraplan® Bodenbeläge sind sowohl als Bahnenware oder Fliesen erhältlich und bieten dank der vielfältiger Farben und Designs schier unendliche Gestaltungsmöglichkeiten.
Zum ProduktTHERM+ Stahlfassade
RAICO Bautechnik GmbHDie Stahl-Aufsatzfassaden und die Stahl-Schraubrohrfassaden bieten vielfältige Möglichkeiten.
Zum ProduktStahltüren STS/STU
Tortec Brandschutztor GmbHStahltüren STS/STU als Mehrzweck- und Feuerschutztüren
Zum ProduktStahl- und Edelstahl-Schiebetore OD
Tortec Brandschutztor GmbHStahl- und Edelstahltore mit hochwertiger Toransicht, in vielen Oberflächen- und Farbausführungen. Im geöffneten Zustand nahezu unsichtbar dank Nischenmontage und entfallendem Einlaufprofil.
Zum ProduktEdelstahl Wasserrutschen
wiegand.waterrides GmbHUmweltfreundlich, langlebig und fugenlos. Elegante Optik und höchste Qualität mit aufregenden Kurven.
Zum ProduktBei den nextroom Produkten handelt es sich um eine entgeltliche Einschaltung der DOCUmedia.at GmbH. Die Produktplattform nextproducts.at wurde in Kooperation mit nextroom entwickelt. Die Produktrecherche erfolgt durch die DOCUmedia.at GmbH. Bei Fragen bezüglich der Produktdarstellung, wenden sie sich an office@nextroom.at.