Veranstaltung

Architekturtage 2008
Veranstaltung
16. Mai 2008 bis 17. Mai 2008


Veranstalter:in: Verein Architekturtage, Architekturstiftung Österreich, Bundeskammer der Architekten und Ingenieurskonsulenten

Der Horst über dem Grätzel

Das Programm der Wiener Architekturtage 2008 ist umfangreich wie eh und je. Geführte Touren durch die Bezirke führen in manche entlegenen Winkel. Geboten wird auch ein Service für angehende Bauherren.

8. Mai 2008 - Wojciech Czaja
„Das Jahr 2008 ist ein neuralgischer Zeitpunkt“, sagt Georg Pendl, Präsident der Bundeskammer für Architekten und Ingenieurkonsulenten: „Ab heuer leben weltweit mehr Menschen in Städten als in ländlichen Gebieten. Und das städtische Wohnen wird auch weiterhin stark zunehmen.“ Hinzu komme, dass Mitteleuropäer im Durchschnitt 90 Prozent ihrer Lebenszeit in Gebäuden verbringen - da solle noch jemand sagen, dass die Gestaltung von Gebäuden nicht wichtig sei.

Doch nur ein Teil des Wiener Baugeschehens ist auch wirklich sichtbar. Viele Projekte entstehen am Stadtrand, in den Untiefen alter Erdgeschoßlokale oder aber in luftiger Höhe, hoch über den Dächern der Stadt. Im Rahmen geführter Grätzeltouren kann man sich ein Bild davon machen, wie die still vonstatten gehenden Umbauten die Stadt nach und nach verändern. In viele Gebäude wird am Freitag und Samstag freier Eintritt gewährt. Und in so manchem Horst auf dem Dache eines gründerzeitlichen Hauses - da kann man sich sicher sein - verbringen die Bewohner weit mehr Zeit ihres Lebens als irgendwo anders.

Neben vielen Privatbauten und Wohnhäusern werden auch ungewöhnliche und nicht ganz alltägliche Projekte unter die Lupe genommen. Gezeigt werden unter anderem: die Autobus-Großgarage der Wiener Linien in Wien-Leopoldau; das eben fertiggestellte Bürogebäude Skyline in der Spittelau; die Beton-Mustersiedlung 9=12 in Hadersdorf; die Kabelwerk-Gründe in Wien-Meidling, die in enger Zusammenarbeit mit den Anrainern und zukünftigen Bewohnern geplant wurden; die Erweiterung der Wiener Stadthalle; oder etwa ein Wohnheim für obdachlose Seniorinnen und Senioren.

Bauen ist keine Hexerei

Wichtiger denn je ist das Thema Ressourcenschonung und Energieeffizienz. Nicht alle können sich realistisch vorstellen, wie diese medial ausgeschlachteten Schlagworte mit dem eigenen Haus und Heim in Einklang zu bringen sind. Ein Passivhaus zu bauen ist heute keine Hexerei mehr. Das Know-how ist weit gediehen, die Baukosten sind in den letzten Jahren stark gesunken, Portemonnaie und Mutter Natur werden einen solchen Entscheid langfristig zu schätzen wissen. Eine Bustour zu einigen auserkorenen Bauvorhaben lüftet das Geheimnis des niedrigenergetischen Bauens.

Wer nicht nur Tipps und Ratschläge zum ökologischen Bauen sucht, sondern generelle Informationen benötigt, ist in der Architekturgalerie OFROOM gut aufgehoben. Unter dem Titel „Wie komme ich zu meinem Traumhaus?“ stehen an beiden Tagen Architekten und Finanzexperten angehenden Bauherren mit Rat und Tat zur Seite. Nur die Wahl des Architekturbüros muss man dann noch selbst treffen. Über 80 Ateliers öffnen ihre Türen, um von Besucherinnen und Besuchern auf Herz und Nieren geprüft zu werden.

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