Das Projekt von Frötscher Lichtenwagner basiert auf ihrem 1996 preisgekrönten Wettbewerbsbeitrag für Europan 4 und besteht aus Wohnungen, betreuten Wohneinheiten, einem Kindergarten und Hort, einem MPREIS-Supermarkt mit Café, einem Mehrzwecksaal, einer unterirdischen Parkgarage und einem öffentlichen Platz. Mit diesem multifunktionalen Bauwerk wird ein wichtiger Schritt in der Nachverdichtung und Aufwertung des Olympischen Dorfes gesetzt. Durch die genaue Situierung und clevere räumliche Komposition fügt sich das Gebäude selbstverständlich zwischen die bestehende modernistische Bebauung ein, beeinflusst aber gleichzeitig das ganze Viertel. Es verbindet das erste Olympische Dorf von 1964 mit dem zweiten Bauabschnitt von 1976 und schafft es, gleichzeitig einen öffentlichen, definierten, lebendigen und zentralen Platz für das Quartier zu schaffen. Bemerkenswert ist, dass dieser Gebäudekomplex das erste große Projekt von Frötscher Lichtenwagner ist und es sowohl ein großes Maß an konzeptioneller Kontrolle als auch in den einzelnen Teilaufgaben eine Sorgfältigkeit und individuell angepasste Kreativität zeigt. Die Selbstverständlichkeit mit der das Bauwerk heute dasteht, verrät kaum etwas davon, welche Leistung von der Stadt, den Bauherren und den Architekten hier vollbracht wurde. Der Einsatz aller Parteien reicht dabei weit über das rein Architektonische hinaus. (Jurytext aus: Auszeichnungen des Landes Tirol für Neues Bauen 2006; Valentin Bearth, Michael Hofstätter, Bart Lootsma)