Bauwerk

Schule am See
Baumschlager Hutter Partners - Hard (A) - 2018
Schule am See, Foto: Albrecht Imanuel Schnabel
Schule am See, Foto: Albrecht Imanuel Schnabel
23. Mai 2019 - vai
In unmittelbarer Nähe zum See hat die Gemeinde Hard eine Volksschule und eine Neue Mittelschule in einem Projekt zusammengefasst. Nach Plänen der Architekten Baumschlager Hutter ist ein moderner Ort des Lernens für insgesamt 650 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren entstanden. Eine Besonderheit ist das räumliche Arrangement der Schulstufen, die sowohl horizontal als auch vertikal dreiteilig gegliedert wurden und somit als einzelne „Häuser“ funktionieren.

Klassenzimmer im herkömmlichen Sinn gibt es nicht. Stattdessen werden die unterschiedlichen Funktionen offen und transparent im Raum verteilt. Jede Altersstufe hat einen individuellen Bereich als Ort der Ruhe und des Rückzugs, daneben gibt es verschiedene Zonen für die gemischte Projektarbeit und einen großen Platz in der Mitte, der von allen gemeinsam genutzt werden kann. Das ermöglicht jahrgangs- und fächerübergreifendes Lehren und Lernen zu wechselnden Schwerpunktthemen.

Die Architekten setzten das Cluster-Konzept in konstruktiver Klarheit um und ermöglichen zugleich ein hohes Maß an Flexibilität in der Nutzung. Die Geschoße werden als Plattformen für unterschiedliche Arbeitsanordnungen verstanden: Innerhalb des vorgegebenen Gerüsts gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Raum durch Möblierung und Ausstattungsvarianten umzugestalten. Die inneren Erschließungen sind zudem großzügig und attraktiv genug, um ebenfalls mitgenutzt und sinnvoll bespielt zu werden.

Die bewusste Öffnung des Gebäudes hin zum See mit der attraktiven Uferlandschaft, die umlaufenden Balkonbänder und die drei unterschiedlich gestalteten Innenhöfe ergeben eine vielfältige, lichte Raumkomposition, bei der die strikte Unterscheidung von innen und außen aufgehoben scheint. Die Außenwirkung wird bestimmt vom Kontrast der hellen Grobstruktur aus Sichtbeton und vorgehängten Holzlamellenschirmen mit den glatten Glasfassadenflächen der drei „Schulhäuser“. Bei Schönwetter verleihen die weißen Sonnensegel zusätzliche Leichtigkeit und Eleganz. (Text: Tobias Hagleitner)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

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